Mainz. (ots) -
Es gibt sie immer noch, diese Momente, in denen der Krieg in der Ukraine doch wieder nahe heranrückt. Der Angriff auf das Kinderkrankenhaus in Kiew sollte jedenfalls allen Menschen nahe gehen. Es war ein direkter Treffer, auf eine Klinik, auf unschuldige kranke Kinder. Und auch der Urheber steht fest: Der russische Raketentyp ist identifiziert. Von einem "der ungeheuerlichsten Angriffe, die wir seit Beginn der Invasion erlebt haben", spricht vor diesem Hintergrund eine UN-Expertin. Und es ist wohl allein den aufmerksamen Helfern in der Klinik zu verdanken, dass es nur wenige Opfer gab. Es hätten Hunderte sein können, und dabei, wie gesagt, vor allem unschuldige kranke Kinder. Es stimmt also: Der Angriff war unmenschlich, ein Bruch des Völkerrechts, ein Kriegsverbrechen. Und er reiht sich ein: In fast 2000 Angriffe auf Mediziner und Gesundheitseinrichtungen in der Ukraine, in unzählige Attacken Russlands auf die zivile Infrastruktur, die Energieversorgung des angegriffenen Landes, in all die Versuche Putins, die Ukraine in eine weit entfernte Vergangenheit zurückzubomben und die Menschen zu demoralisieren, so wie auch mit dem Angriff auf den Bahnhof von Kramatorsk oder auf das Theater von Mariupol, von dem Massaker in Butscha ganz zu schweigen. Doch wo bleibt die allgemeine, breite, laute Empörung? Wer nun lediglich mit den Schultern zuckt, ergibt sich der schleichenden Gewöhnung - was dem Kriegstreiber in Moskau in die Karten spielt. Der Kreml wird sich die Reaktion des Westens auch in diesem Fall genau anschauen. Und er dürfte daraus seine Schlüsse ziehen, etwa wie er in seinem Krieg weiter vorgeht. Es stimmt zwar, dass wir Putin nicht mehr menschlicher machen werden. Aber wenn auch wir unmenschlich werden, hat er schon gewonnen.
Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Zentraler Newsdesk
Telefon: 06131/485946
desk-zentral@vrm.de
Original-Content von: Allgemeine Zeitung Mainz, übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.de/pm/65597/5819673
Es gibt sie immer noch, diese Momente, in denen der Krieg in der Ukraine doch wieder nahe heranrückt. Der Angriff auf das Kinderkrankenhaus in Kiew sollte jedenfalls allen Menschen nahe gehen. Es war ein direkter Treffer, auf eine Klinik, auf unschuldige kranke Kinder. Und auch der Urheber steht fest: Der russische Raketentyp ist identifiziert. Von einem "der ungeheuerlichsten Angriffe, die wir seit Beginn der Invasion erlebt haben", spricht vor diesem Hintergrund eine UN-Expertin. Und es ist wohl allein den aufmerksamen Helfern in der Klinik zu verdanken, dass es nur wenige Opfer gab. Es hätten Hunderte sein können, und dabei, wie gesagt, vor allem unschuldige kranke Kinder. Es stimmt also: Der Angriff war unmenschlich, ein Bruch des Völkerrechts, ein Kriegsverbrechen. Und er reiht sich ein: In fast 2000 Angriffe auf Mediziner und Gesundheitseinrichtungen in der Ukraine, in unzählige Attacken Russlands auf die zivile Infrastruktur, die Energieversorgung des angegriffenen Landes, in all die Versuche Putins, die Ukraine in eine weit entfernte Vergangenheit zurückzubomben und die Menschen zu demoralisieren, so wie auch mit dem Angriff auf den Bahnhof von Kramatorsk oder auf das Theater von Mariupol, von dem Massaker in Butscha ganz zu schweigen. Doch wo bleibt die allgemeine, breite, laute Empörung? Wer nun lediglich mit den Schultern zuckt, ergibt sich der schleichenden Gewöhnung - was dem Kriegstreiber in Moskau in die Karten spielt. Der Kreml wird sich die Reaktion des Westens auch in diesem Fall genau anschauen. Und er dürfte daraus seine Schlüsse ziehen, etwa wie er in seinem Krieg weiter vorgeht. Es stimmt zwar, dass wir Putin nicht mehr menschlicher machen werden. Aber wenn auch wir unmenschlich werden, hat er schon gewonnen.
Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Zentraler Newsdesk
Telefon: 06131/485946
desk-zentral@vrm.de
Original-Content von: Allgemeine Zeitung Mainz, übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.de/pm/65597/5819673
© 2024 news aktuell