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MÄRKTE EUROPA/Freundlich - Zins-Optimismus steigt

Finanznachrichten News

DJ MÄRKTE EUROPA/Freundlich - Zins-Optimismus steigt

FRANKFURT (Dow Jones)--Freundlich sind Europas Aktienmärkte am Mittwoch aus dem Handel gegangen. Nahezu alle Branchen schlossen im Plus, angeführt von einer kräftigen Erholung der zinsempfindlichen Immobilienwerte. Gesucht waren auch Reise-, Auto- und Einzelhandelsaktien. Der DAX stieg um 0,9 Prozent auf 18.407 Zähler, der Euro-Stoxx-50 lag 1,1 Prozent höher bei 4.959 Punkten.

Die Zuversicht ging vor allem von der Zinsseite aus, Europas Anleihen legten deutlich zu. Die Rede von US-Notenbankchef Powell am Vorabend interpretierten die Märkte positiv als Chance auf baldige Zinserleichterungen. Schließlich habe er auf eine nachlassende Dynamik am Arbeitmarkt verwiesen. Die Märkte hoffen nun eine Bestätigung für ihren Optimismus auch am Donnerstag zu bekommen: Dann stehen die wichtigen US-Verbraucherpreise auf dem Programm.

In Europa rechnet derweil kaum jemand mit einer EZB-Senkung auf der Sitzung in acht Tagen. Laut der aktuellen ZEW-Umfrage baut die Mehrheit der Marktteilnehmer aber auf den September als Termin für Zinsenkungen. Danach geht die Mehrheit von Zinssenkungen auf jeder zweiten EZB-Sitzung aus. Zudem erholten sich auch Frankreichs Aktien und Anleihen und konnten damit einige Sorgen nach dem Linksrutsch bei der Wahl abschütteln. Der CAC-40 in Paris stieg um 0,9 Prozent.

Zinsgewinner und Verliereraktien gesucht 

Kräftig gesucht waren vor allem in den Vortagen abgestrafte Aktien. So legte der Immobilien-Sektor zu, sein europaweiter Index stand mit plus 2,1 Prozent vorn auf der Gewinnerliste. Im DAX stiegen Vonovia um 4,1 Prozent, bei TAG und Aroundtown ging es 4,5 und 7,3 Prozent höher, bei LEG Immobilien um 3,4 Prozent.

Delivery Hero sprangen sogar um 9,2 Prozent und Hellofresh um 3,6 Prozent. Bei Hellofresh hatte die Citi ihre Kaufempfehlung bekräftigt, bei Delivery hatte Morgan Stanley das Kursziel zwar gesenkt, allerdings noch weit über dem aktuellen Kurs belassen.

Autowerte mit Porsche und VW im Fokus 

Kursgewinne zeigten auch die Autoaktien: Porsche AG zählten zu den DAX-Gewinnern mit 3,7 Prozent Plus. Ihr Ausblick vom Vortag war gut angekommen. VW gaben 0,3 Prozent nach. Der Konzern hat seine Prognosen zwar leicht gesenkt, der Markt sah dies aber eher als Anpassung an die Markterwartungen wegen der Kosten der Umstrukturierung für Audi in Brüssel.

Eine Schließung des Werkes ist nicht ausgeschlossen. Bei der Tochter MAN Gasturbinen ist es bereits so weit: Nach dem gescheiterten Verkauf an einen chinesischen Rüstungszulieferer machen die Wolfsburger die Firma ohne weitere Verkäufersuche dicht. Bei den Absatzzahlen für das zweite Quartal meldete die Marke VW ein Minus von 5,2 Prozent zum Vorjahr.

Stellantis legten um 2,3 Prozent, BMW um 2,1 Prozent und Mercedes-Benz um 1,3 Prozent zu. Auch hier trieb die Hoffnung auf sinkende Zinsen wegen günstigerer Autofinanzierungen. Dazu hatte Mercedes-Benz ordentliche Absatzzahlen vorgelegt.

Rüstung läuft - Nebenwerte mit guten Zahlen 

Gute Laune herrschte weiter in der Rüstungsbranche: Nach starken Geschäftszahlen des norwegischen Rüstungskonzerns Kongsberg legten auch Hensoldt um 6,1 Prozent und Renk um 1,5 Prozent zu. Die Aktien von Kongsberg zählten mit 11 Prozent Plus zu den Top-Gewinnern in Europa. Der Umsatz war hier um 21 Prozent gestiegen, der Ordereingang im Rüstungsbereich verdoppelte sich fast zum Vorjahr. Kongsberg stellt unter anderem Luftverteidigungssysteme her. In Italien stiegen Leonardo um 2,6 Prozent, Thales in Paris um 0,9 Prozent. Rheinmetall zeigten ich fast unverändert.

Hapag-Lloyd stiegen um 5,5 Prozent. Die Reederei hat ihre Ergebnisprognose für das laufende Geschäftsjahr angehoben. Ionos stiegen mit einer Kaufempfehlung durch Goldman Sachs um 5,4 Prozent auf ein neues Allzeithoch. Gea kletterten trotz leicht erhöhter Prognose nur um 0,7 Prozent, da der Auftragseingang zurückfiel.

Bei Kion steckte der Markt eine Sonderabschreibung locker weg, die Aktien gaben nur 0,1 Prozent nach. Ohne diese wären alle operativen Erwartungen des Marktes erfüllt worden. Bei Südzucker ging es 1,2 Prozent tiefer. Der Zuckerkonzern hat zwar den Ausblick bestätigt, erwartet aber ein schwaches Quartal.

=== 
Index                 Schluss- Entwicklung Entwicklung  Entwicklung 
                     stand   absolut     in %      seit 
                                     Jahresbeginn* 
Euro-Stoxx-50             4.958,86    +55,24    +1,1%     +9,7% 
Stoxx-50               4.516,74    +43,45    +1,0%     +10,3% 
Stoxx-600                516,42    +4,66    +0,9%     +7,8% 
XETRA-DAX              18.407,22   +171,03    +0,9%     +9,9% 
FTSE-100 London            8.193,51    +53,70    +0,7%     +5,3% 
CAC-40 Paris             7.573,55    +64,89    +0,9%     +0,4% 
AEX Amsterdam              939,62    +8,92    +1,0%     +19,4% 
ATHEX-20 Athen            3.513,59    -22,29    -0,6%     +12,5% 
BEL-20 Bruessel            3.994,31    +43,74    +1,1%     +7,7% 
BUX Budapest             71.511,70   +342,37    +0,5%     +18,0% 
OMXH-25 Helsinki           4.482,56    +30,01    +0,7%     -1,4% 
ISE NAT. 30 Istanbul         11.652,16    -96,85    -0,8%     +45,3% 
OMXC-20 Kopenhagen          2.850,42    +30,61    +1,1%     +24,8% 
PSI 20 Lissabon            6.650,59    +91,43    +1,4%     +5,4% 
IBEX-35 Madrid            11.071,60   +172,80    +1,6%     +9,6% 
FTSE-MIB Mailand           34.306,40   +441,93    +1,3%     +11,6% 
OBX Oslo               1.310,10    +9,52    +0,7%     +9,7% 
PX Prag               1.580,29    +10,02    +0,6%     +11,8% 
OMXS-30 Stockholm           2.548,40    +14,18    +0,6%     +6,3% 
WIG-20 Warschau            2.521,39    -22,46    -0,9%     +7,6% 
ATX Wien               3.666,66    +16,28    +0,4%     +6,1% 
SMI Zuerich             12.151,19   +113,83    +0,9%     +9,1% 
*bezogen auf Schlusskurs vom Vortag 
 
Rentenmarkt       zuletzt         absolut  +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite    2,51          -0,04   -0,06 
US-Zehnjahresrendite    4,28          -0,02   +0,40 
 
DEVISEN         zuletzt    +/- %  Mi, 8:25 Di, 17:23  % YTD 
EUR/USD          1,0825    +0,1%   1,0819   1,0810  -2,0% 
EUR/JPY          175,01    +0,3%   174,65   174,54 +12,5% 
EUR/CHF          0,9733    +0,3%   0,9707   0,9709  +4,9% 
EUR/GBP          0,8429    -0,3%   0,8456   0,8453  -2,8% 
USD/JPY          161,66    +0,2%   161,42   161,47 +14,8% 
GBP/USD          1,2843    +0,4%   1,2795   1,2788  +0,9% 
USD/CNH (Offshore)    7,2907    +0,0%   7,2928   7,2928  +2,3% 
Bitcoin 
BTC/USD        57.908,03    +0,1%  59.013,86 57.243,96 +33,0% 
 
ROHÖL          zuletzt VT-Settlem.    +/- %  +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex         82,49    81,41    +1,3%   +1,08 +15,1% 
Brent/ICE         85,53    84,66    +1,0%   +0,87 +12,7% 
GAS                VT-Settlem.        +/- EUR 
Dutch TTF         30,66    31,10    -1,4%   -0,43  -3,3% 
 
METALLE         zuletzt    Vortag    +/- %  +/- USD  % YTD 
Gold (Spot)       2.380,61   2.364,12    +0,7%   +16,49 +15,4% 
Silber (Spot)       30,95    30,80    +0,5%   +0,15 +30,2% 
Platin (Spot)       994,88    988,45    +0,7%   +6,43  +0,3% 
Kupfer-Future        4,61     4,57    +0,8%   +0,04 +17,1% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mod/flf

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July 10, 2024 12:19 ET (16:19 GMT)

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