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Dr. Christoph Bruns und Ufuk Boydak (LOYS AG): Frankreich am Scheideweg

09.07.2024 -

Das politische Gepräge Frankreichs hat im Juni eine beachtliche Dynamik angenommen. Ausgelöst durch die Ergebnisse der Europawahl entschied der französische Präsident Macron die Nationalversammlung aufzulösen und rasch Neuwahlen anzusetzen.

Die Entscheidung löste tumultartige Entwicklungen im politischen Betrieb und an den Finanzmärkten aus. Immerhin lässt sich feststellen, dass Emmanuel Macron die Stimme des Volkes gehört hat und dem Souverän folgerichtig die Aufgabe zuweist, die politische Kräfteverteilung nach dessen Willen vorzunehmen. Man kann dieses Vorgehen mit Fug als konsequent demokratisch einschätzen, zumal derartiges konsequentes Handeln gemäß dem Wählerwillen in anderen vergleichbaren Demokratien eher die Ausnahme ist. Bei der Spezies der Machtpolitiker, wie sie überall vorherrschen, hat der Entschluss Macrons freilich Entsetzen hervorgerufen.

Immerhin, der jugendlich wirkende französische Präsident hat bereits mehrfach während seiner Amtszeit positiv überrascht und bleibt sich auch hier treu. Wenngleich der Sechsundvierzigjährige in Frankreich durchaus selten allgemeine Popularität genoss, sind ihm doch eine große Renten- und Steuerreform gelungen. Solche Reformen galten jahrzehntelang als völlig undenkbar in Frankreich. Auch Macrons aktives Wirken bei der Stärkung des Finanzplatzes Paris und das Werben um Investitionen ausländischer Unternehmen muss dem gebildeten und berufserfahrenen französischen Präsidenten hoch angerechnet werden. Es ist eben kein Zufall, dass Paris und keineswegs Frankfurt der Hauptprofiteur des britischen BREXIT geworden ist. Allerdings bleibt festzuhalten, dass die Franzosen ihren Präsidenten als Elitisten sehen. Freilich fragt man sich, wie ein Land, eine Institution oder ein Unternehmen nicht von einer gewissen Wissens- und Kompetenzselite geleitet werden sollte? Jedenfalls ist der deutsche Weg der Mittelmäßigkeit für viele Länder keine attraktive Alternative, so repräsentativ der Weg auch sein mag.

Ein Blick auf die Größenverhältnisse zwischen Frankreich und Deutschland machen wichtige Unterschiede zwischen beiden Ländern sehr deutlich. Während das Bruttoinlandsprodukt Deutschlands um ca. 45 % größer ist als dasjenige Frankreichs, liegt der entsprechende deutsche Pro-Kopf-Wert nur um 20 % oberhalb seines französischen Pendants. Demgegenüber ist der französische Aktienmarkt gemessen am 40 Werte umfassenden CAC40 um fast 50 % wertvoller als der ebenfalls 40 Werte umfassende DAX-Index. Vergessen wir auch nicht, dass etwa beim Geldvermögen der Median in Frankreich wesentlich höher liegt als in Deutschland. Insgesamt zeigt sich daran ein blamabler Befund für die deutsche Aktienkultur. Eine toxische Mischung aus Finanzanalphabetismus und ideologischer Kapitalmarktaversion haben zu der beschriebenen Situation geführt. Der damit einhergehende geringere Wohlstand in Deutschland ist die logische Folge dieser und anderer Fehlorientierungen der letzten Jahrzehnte.

Freilich besteht die Achillesferse Frankreichs in der enormen Staatsverschuldung. Und die aussichtsreichen Kandidaten auf das Amt des Ministerpräsidenten haben bereits angekündigt, den Wählern neue staatliche Wohltaten zugutekommen zu lassen. Hier kann man nur hoffen, dass die Finanzmärkte eine disziplinierende Wirkung auf die Politik entfalten werden. Jedenfalls haben die politischen Wirren seit der Europawahl dazu geführt, dass die Grande Nation wesentlich höhere Zinslasten zu schultern haben wird. Schulden und hohe Zinslasten beschränken die gestalterische Handlungsfähigkeit der Politik. Es wäre wünschenswert, wenn sich die Volksvertreter darauf besinnen könnten, dass Schulden eine Krücke sind und Krücken für Lahme gemacht sind. So jedenfalls hat es der große deutsche Humanist Johann Gottfried Seume in seinem Spaziergang nach Syrakus ausgedrückt. Es ist höchste Zeit, sich jenseits und diesseits des Rheins an dieser alten Weisheit zu orientieren.

© 2024 Asset Standard
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Der schwarze Montag Anfang August, in Folge der temporären Liquidierung des sogenannten „Yen Carry-Trades“, vernichtete Milliarden an Anlegergeldern. Sogenannte Black Swan Events, also Ereignisse, die nichts und niemand vorhersagen kann, traten zuletzt im März 2020 beim Ausbruch der Corona-Pandemie auf.

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