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MÄRKTE EUROPA/US-Preise treiben - "Zu früh für Ende der Party"

Finanznachrichten News

DJ MÄRKTE EUROPA/US-Preise treiben - "Zu früh für Ende der Party"

Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Unerwartet günstige US-Inflationsdaten treiben die europäischen Aktienmarkt am Donnerstagnachmittag auf neue Tageshöchststände. Der DAX gewinnt 0,5 Prozent auf 18.508 Punkte, der Euro-Stoxx-50 zieht um 0,5 Prozent an, und in Paris erholt sich der CAC-40 um 0,8 Prozent. Die Preise in den USA sind entgegen der Erwartung im Juni um 0,1 Prozent zurückgegangen und in der Kernrate ohne die schwankungsanfälligen Energie- und Nahrungsmittelpreise nur um 0,1 Prozent gestiegen. "Damit geht die Inflation weiter in die richtige Richtung", so ein Marktteilnehmer. Die Renditen fallen deutlich, der Euro zieht an, und der Goldpreis kehrt wieder über die Marke von 2.400 Dollar je Feinunze zurück. Mit 2.410 Dollar notiert die Unze auf dem höchsten Stand seit gut 7 Wochen.

"Es ist zu früh, um die Party zu verlassen", so Eckhard Schulte, Chef von Mainsky Asset Management. Der Rückgang der US-Inflationsrate im Juni auf drei Prozent und insbesondere in der Kernrate auf 3,3 Prozent (auf Jahressicht) sei zusammen mit der Abschwächung am Arbeitsmarkt gut genug, um die Fed im September zu einer Zinssenkung zu bewegen, sagt er und ergänzt: "Rücksetzer am Aktienmarkt bleiben Kaufgelegenheiten."

Größter Gewinner auf Branchenebene ist der Stoxx-Index der Versorger mit einem Plus von 1,7 Prozent vor dem Stoxx-Index der Immobilienaktien, der 1,3 Prozent gewinnt. Beide gelten als besonders zinsreagibel. Im DAX steigen RWE um 2,3 Prozent und Eon 2 Prozent, Vonovia ziehen um 2,7 Prozent. Bei den Technologiewerten erholen sich Sartorius um 4,4 Prozent.

Auf der anderen Seite fallen Deutsche Bank um 1 Prozent und Commerzbank um 0,8 Prozent. "Die Banken profitieren von hohen Zinsen, und mit der Inflationsentwicklung könnte sich deren Zeit dem Ende nähern", so ein Marktteilnehmer. Der Stoxx-Banken-Index liegt noch mit knapp 0,3 Prozent im Plus, vor allem wegen der Stärke der skandinavischen Banken nach starken Zahlen der norwegischen DNB Bank.

Bayer sehr fest - DocMorris brechen ein 

Um 1,7 Prozent nach oben geht es für die Bayer-Aktie. "Man ist so gute Nachrichten gar nicht mehr gewohnt, viele sind in der Aktie untergewichtet", sagt ein Händler. Nun hat Bayers US-Tochter für ein Parkinson-Medikament den begehrten Fast-Track-Status für eine schnelle Zulassungsüberprüfung erhalten. "Die gibt es natürlich auch nur, wenn die Erfolgsaussichten da sind", so der Teilnehmer.

Für Fielmann geht es um 4,8 Prozent nach oben. Die Optikerkette hat den Umsatz im ersten Halbjahr vor allem dank des Wachstums auf den internationalen Märkten deutlich gesteigert. Die operative Marge legte dank Sparmaßnahmen zu. Die jüngst angepasste Umsatzprognose bestätigte Fielmann. Die Marge soll im kommenden Jahr deutlich zulegen.

Fraport werden nach Verkehrszahlen für Juni nun unverändert gehandelt. Im Juni lagen die Passagierzahlen in Frankfurt immer noch 14,4 Prozent unter dem Wert des entsprechenden Monats im Vor-Corona-Jahr 2019.

Südzucker geben um 4,1 Prozent nach. Der Zuckerkonzern meldete deutlich rückläufige operative Ergebnisse. Zwar hält er an den Jahresprognosen fest, die liegen aber unter den Vorjahreswerten. In Wien geht es für die Aktie der Südzucker-Beteiligung Agrana dagegen um 1,9 Prozent nach oben, obwohl sich auch hier die präsentierten Zahlen allenfalls durchwachsen lesen.

In Zürich sacken Docmorris nach einem Zwischenbericht um fast 18 Prozent ab. Bei Prosiebensat1 (+3,5%) wirkt eine Hochstufung durch JP Morgan auf "Overweight" als Kurstreiber. Evotec fallen dagegen um 5,5 Prozent zurück, nachdem die Deutsche Bank das Papier auf "Neutral" gesenkt hat. Die Kurse des Medienhauses Wolters-Kluwer (-2,5%) und des Werberiesen Publicis (-1,1%) leiden unter dem Entzug von Kaufempfehlungen.

Im TecDAX steigen Süss Micro um 7,2 Prozent auf 69,90 Euro und markieren neue Allzeithochs. Die Deutsche Bank empfiehlt den Titel mit einem Kursziel von 83 Euro frisch zum Kauf.

=== 
Aktienindex       zuletzt    +/- %   absolut +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50      4.981,95    +0,5%    23,09   +10,2% 
Stoxx-50        4.535,30    +0,4%    18,56   +10,8% 
DAX          18.508,30    +0,5%   101,08   +10,5% 
MDAX          25.664,71    +0,2%    50,83   -5,4% 
TecDAX         3.393,31    +0,9%    29,81   +1,7% 
SDAX          14.595,83    +1,1%   157,96   +4,6% 
FTSE          8.211,35    +0,2%    17,84   +6,0% 
CAC           7.622,49    +0,6%    48,94   +1,1% 
 
Rentenmarkt       zuletzt         absolut  +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite    2,45          -0,06   -0,12 
US-Zehnjahresrendite    4,18          -0,10   +0,30 
DEVISEN         zuletzt    +/- %  Do, 8:19 Mi, 17:06  % YTD 
EUR/USD          1,0884    +0,5%   1,0838   1,0822  -1,5% 
EUR/JPY          172,64    -1,3%   175,27   174,91 +10,9% 
EUR/CHF          0,9716    -0,2%   0,9748   0,9732  +4,7% 
EUR/GBP          0,8421    -0,1%   0,8426   0,8433  -2,9% 
USD/JPY          158,59    -1,9%   161,73   161,66 +12,6% 
GBP/USD          1,2925    +0,6%   1,2863   1,2833  +1,6% 
USD/CNH (Offshore)    7,2662    -0,3%   7,2859   7,2908  +2,0% 
Bitcoin 
BTC/USD        58.424,88    +1,6%  57.976,99 57.517,24 +34,2% 
 
ROHÖL          zuletzt VT-Settlem.    +/- %  +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex         82,04    82,10    -0,1%   -0,06 +14,4% 
Brent/ICE         84,69    85,08    -0,5%   -0,39 +11,6% 
GAS                VT-Settlem.        +/- EUR 
Dutch TTF         30,805    30,66    +0,5%   +0,15  -4,6% 
 
METALLE         zuletzt    Vortag    +/- %  +/- USD  % YTD 
Gold (Spot)       2.403,30   2.371,28    +1,4%   +32,02 +16,5% 
Silber (Spot)       31,40    30,80    +1,9%   +0,60 +32,1% 
Platin (Spot)      1.008,35    994,00    +1,4%   +14,35  +1,7% 
Kupfer-Future        4,51     4,60    -1,9%   -0,09 +14,7% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/hru/flf

(END) Dow Jones Newswires

July 11, 2024 09:58 ET (13:58 GMT)

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