Manz reagiert auf die zunehmend kritischere Lage der Gesellschaft mit tiefgreifenden Restrukturierungen. Zuletzt musste man diverse Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Zahlungsfähigkeit erarbeiten und umsetzen, so Manz im Mai. Ende Juni kam eine Gewinnwarnung für 2024 hinzu. Schon im Mai war unklar, ob die ergriffenen Maßnahmen ausreichen - wir berichteten. So hänge die aktuelle Liquiditätsplanung neben der Auftragslage und den damit verbundenen Kundenzahlungen auch von "Höhe und Zeitpunkt der Einzahlungen aus Fördermitteln im Rahmen des ICPEI-Projekts im niedrigen zweistelligen Millionenbereich" ab, wie Manz im Geschäftsbericht für 2023 schreibt. Nun geht man deutlich weiter. So verlässt Manz-CEO Martin Drasch das Unternehmen und wird ab dem 1. September durch Ulrich Brahms ersetzt - laut Manz ein "Experte für die strategische Neuausrichtung und Restrukturierung von Unternehmen". Im Vorstand wird zudem die Position des Chief Technology Officer neu geschaffen und ab dem 1. September von Stefan Lutter besetzt, der von SÜSS MicroTec SE zu dem Reutlinger Unternehmen wechselt. Manfred Hochleitner bleibt CFO von Manz. Konzern-Umbau am Standort Reutlingen Im Rahmen der Restrukturierung will Manz am Unternehmenssitz in Reutlingen in einem ersten Schritt die beiden Divisionen der Gesellschaft zusammenlegen und die Organisation verbessern. "In einem zweiten Schritt werden die Kapazitäten durch die Einführung von Kurzarbeit den zu erwartenden Auftragseingängen und Marktentwicklungen angepasst", so Manz weiter. Zugleich will man sich angesichts schwächer als erwarteter Entwicklungen im Batteriemarkt neue Geschäftsfelder erschließen und zukünftig stärker auf den Halbleitermarkt fokussieren, an die man bisher bereits nasschemischen Prozessanlagen liefere. Dabei setzt man auf "Eigenentwicklungen in der Advanced Packaging-Technologie zur Herstellung der Redistribution Layer mit Anlagen von Manz". Die Manz Aktie notiert im Tradegate-Handel bei 5,52 Euro mit 1,1 Prozent im Plus.
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