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MÄRKTE EUROPA/Aufwärts - Nachlassende Inflationssorgen treiben

Finanznachrichten News

DJ MÄRKTE EUROPA/Aufwärts - Nachlassende Inflationssorgen treiben

Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Unerwartet günstige US-Inflationsdaten haben den europäischen Aktienmarkt am Donnerstag weiter nach oben getrieben. Der DAX gewann 0,7 Prozent auf 18.535 Punkte, der Euro-Stoxx-50 zog um 0,4 Prozent an und in Paris erholte sich der CAC-40 deutlich. Die Preise in den USA sind entgegen der Erwartung im Juni um 0,1 Prozent zurückgegangen und in der Kernrate ohne die schwankungsanfälligen Energie- und Nahrungsmittelpreise nur um 0,1 Prozent gestiegen. "Damit geht die Inflation weiter in die richtige Richtung", so ein Marktteilnehmer. Die Renditen fielen deutlich, der Euro zog an und der Goldpreis kehrte wieder über die Marke von 2.400 Dollar je Feinunze zurück. Mit 2.424 Dollar notierte die Unze am späten Nachmittag auf dem höchsten Stand seit gut 7 Wochen.

"Es ist zu früh, um die Party zu verlassen", so Eckhard Schulte, Chef von Mainsky Asset Management. Der Rückgang der US-Jahresinflationsrate im Juni auf drei Prozent und insbesondere in der Kernrate auf 3,3 Prozent sei zusammen mit der Abschwächung am Arbeitsmarkt gut genug, um die Fed im September zu einer Zinssenkung zu bewegen, sagte er und ergänzte: "Rücksetzer am Aktienmarkt bleiben Kaufgelegenheiten."

Größter Gewinner auf Branchenebene war der Stoxx-Index der Immobilientitel mit einem Plus von 1,9 Prozent vor dem Stoxx-Index der Versorger, der 1,8 Prozent gewann. Beide gelten als besonders zinsreagibel. Im DAX stiegen RWE um 3 Prozent und Eon um 1,8 Prozent, Vonovia zogen um knapp 3 Prozent an. Bei den Technologiewerten erholten sich Sartorius um gut 5 Prozent.

Auf der anderen Seite fielen Deutsche Bank um 0,7 Prozent und Commerzbank um 0,4 Prozent. "Die Banken profitieren von hohen Zinsen, und mit der Inflationsentwicklung könnte sich deren Zeit dem Ende nähern", so ein Marktteilnehmer. Der Stoxx-Banken-Index schloss mit 0,5 Prozent im Plus, vor allem wegen der Stärke der skandinavischen Banken nach starken Zahlen der norwegischen DNB Bank. Deren Kurs stieg um knapp 6 Prozent.

Bayer sehr fest - DocMorris brechen ein 

Um 2 Prozent nach oben ging es für die Bayer-Aktie. "Man ist so gute Nachrichten gar nicht mehr gewohnt, viele sind in der Aktie untergewichtet", sagte ein Händler. Nun hat Bayers US-Tochter für ein Parkinson-Medikament den begehrten Fast-Track-Status für eine schnelle Zulassungsüberprüfung erhalten. "Die gibt es natürlich auch nur, wenn die Erfolgsaussichten da sind", so der Teilnehmer.

Fielmann zogen um 6 Prozent an. Die Optikerkette hat den Umsatz im ersten Halbjahr vor allem dank des Wachstums auf den internationalen Märkten deutlich gesteigert. Die operative Marge stieg dank Sparmaßnahmen. Die jüngst angepasste Umsatzprognose bestätigte Fielmann. Die Marge soll im kommenden Jahr deutlich zulegen.

Fraport schlossen 1,1 Prozent im Minus. Im Juni lagen die Passagierzahlen in Frankfurt immer noch 14,4 Prozent unter dem Wert des entsprechenden Monats im Vor-Corona-Jahr 2019. Lufthansa gaben mit den Berichten um die Einleitung eines verschärften Sparkurses 2,4 Prozent ab.

Südzucker gaben um knapp 4 Prozent nach. Der Zuckerkonzern meldete deutlich rückläufige operative Ergebnisse. Zwar hält er an den Jahresprognosen fest, die liegen aber unter den Vorjahreswerten. In Wien ging es für die Aktie der Südzucker-Beteiligung Agrana dagegen um 0,4 Prozent nach oben, obwohl sich auch hier die präsentierten Zahlen allenfalls durchwachsen lesen.

In Zürich sackten Docmorris nach einem Zwischenbericht um fast 17 Prozent ab. Im Sog fielen die Aktien von Redcare um 5,5 Prozent, gemessen am Plus von etwa 30 Prozent in den vergangenen sechs Handelstagen zeigten sie sich damit aber vergleichsweise stabil. Bei Prosiebensat1 (+6,3%) wirkte eine Hochstufung durch JP Morgan auf "Overweight" als Kurstreiber. Evotec fielen dagegen um 1,8 Prozent zurück, nachdem die Deutsche Bank das Papier auf "Neutral" gesenkt hat. Die Kurse des Medienhauses Wolters-Kluwer (-3%) und des Werberiesen Publicis (-0,9%) litten unter dem Entzug von Kaufempfehlungen.

Im TecDAX stiegen Süss Micro um 5,5 Prozent auf 68,80 Euro und markierten neue Allzeithochs. Die Deutsche Bank hat den Titel mit einem Kursziel von 83 Euro frisch zum Kauf empfohlen.

=== 
Index                 Schluss- Entwicklung Entwicklung  Entwicklung 
                     stand   absolut     in %      seit 
                                     Jahresbeginn* 
Euro-Stoxx-50             4.976,13    +17,27    +0,3%     +10,1% 
Stoxx-50               4.528,97    +12,23    +0,3%     +10,6% 
Stoxx-600                519,51    +3,09    +0,6%     +8,5% 
XETRA-DAX              18.534,56   +127,34    +0,7%     +10,6% 
FTSE-100 London            8.223,34    +29,83    +0,4%     +6,0% 
CAC-40 Paris             7.627,13    +53,58    +0,7%     +1,1% 
AEX Amsterdam              936,06    -3,56    -0,4%     +19,0% 
ATHEX-20 Athen            3.513,90    +0,31    +0,0%     +12,5% 
BEL-20 Brüssel            4.028,92    +34,61    +0,9%     +8,7% 
BUX Budapest             71.941,67   +429,97    +0,6%     +18,7% 
OMXH-25 Helsinki           4.503,65    +21,10    +0,5%     -0,7% 
ISE NAT. 30 Istanbul         12.006,37   +354,21    +3,0%     +49,7% 
OMXC-20 Kopenhagen          2.838,97    -11,45    -0,4%     +24,3% 
PSI 20 Lissabon            6.742,02    +60,19    +0,9%     +6,3% 
IBEX-35 Madrid            11.170,00    +98,40    +0,9%     +10,6% 
FTSE-MIB Mailand           34.318,11    +11,71    +0,0%     +13,0% 
OBX Oslo               1.316,56    +6,46    +0,5%     +10,3% 
PX Prag               1.586,73    +6,44    +0,4%     +12,2% 
OMXS-30 Stockholm           2.574,28    +25,88    +1,0%     +7,3% 
WIG-20 Warschau            2.547,69    +26,30    +1,0%     +8,7% 
ATX Wien               3.685,64    +18,98    +0,5%     +6,5% 
SMI Züerich              12.255,78   +104,59    +0,9%     +10,0% 
*bezogen auf Schlusskurs vom Vortag 
 
Rentenmarkt       zuletzt         absolut  +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite    2,44          -0,07   -0,13 
US-Zehnjahresrendite    4,17          -0,12   +0,29 
 
DEVISEN         zuletzt    +/- %  Do, 8:19 Mi, 17:06  % YTD 
EUR/USD          1,0869    +0,4%   1,0838   1,0822  -1,6% 
EUR/JPY          172,31    -1,5%   175,27   174,91 +10,7% 
EUR/CHF          0,9714    -0,3%   0,9748   0,9732  +4,7% 
EUR/GBP          0,8414    -0,2%   0,8426   0,8433  -3,0% 
USD/JPY          158,55    -1,9%   161,73   161,66 +12,5% 
GBP/USD          1,2917    +0,5%   1,2863   1,2833  +1,5% 
USD/CNH (Offshore)    7,2635    -0,4%   7,2859   7,2908  +2,0% 
Bitcoin 
BTC/USD        57.324,51    -0,3%  57.976,99 57.517,24 +31,6% 
 
ROHÖL          zuletzt VT-Settlem.    +/- %  +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex         82,64    82,10    +0,7%   +0,54 +15,3% 
Brent/ICE         85,43    85,08    +0,4%   +0,35 +12,6% 
GAS                VT-Settlem.        +/- EUR 
Dutch TTF         31,07    30,66    +1,3%   +0,41  -4,6% 
 
METALLE         zuletzt    Vortag    +/- %  +/- USD  % YTD 
Gold (Spot)       2.419,23   2.371,28    +2,0%   +47,95 +17,3% 
Silber (Spot)       31,50    30,80    +2,3%   +0,70 +32,5% 
Platin (Spot)      1.007,24    994,00    +1,3%   +13,24  +1,5% 
Kupfer-Future        4,50     4,60    -2,2%   -0,10 +14,4% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/hru/flf

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July 11, 2024 12:10 ET (16:10 GMT)

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