LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Donnerstag erneut zugelegt. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im September 85,60 US-Dollar. Das waren 53 Cent mehr als am Mittwoch. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im August stieg um 60 Cent auf 82,71 Dollar.
Etwas gestützt wurden die Ölpreise durch den schwächeren US-Dollar. Dieser macht Rohöl für Anleger aus anderen Währungsräumen günstiger. Belastet wurde der Dollar durch eine im Juni niedriger als erwartet ausgefallene US-Inflationsrate. Dies hat Erwartungen auf eine baldige Leitzinssenkung verstärkt. Niedrigere Zinsen dürften auch die Konjunktur in den USA beleben. Auch dies würde die Nachfrage nach Rohöl stützen.
Das Wachstum der weltweiten Ölnachfrage hat sich im zweiten Quartal abgeschwächt. Die schwächelnde chinesische Wirtschaft dämpfe die Ölnachfrage, heißt es im Monatsbericht der Internationalen Energieagentur (IEA). Der globale Verbrauch sei im zweiten Quartal um lediglich 710.000 Barrel pro Tag gestiegen. Dies ist der geringste Anstieg seit Ende 2022. "Die weltweite Ölnachfrage verlangsamt sich weiter", so die Agentur mit Sitz in Paris. "Der chinesische Konsum schrumpft, da die wirtschaftliche Erholung des Landes nach der Pandemie ausläuft."/jsl/he