Boeing sieht sich weiterhin mit bedeutenden Hürden in der Produktion und Auslieferung seiner Flugzeuge konfrontiert. Die Deutsche Bank hält trotz einer Senkung der Gewinnschätzungen und zusätzlichen Belastungen, die aus einem kürzlich geschlossenen Vergleich mit dem US-Justizministerium resultieren, an ihrem Kaufrating für Boeing-Aktien fest. Die Schätzungen der Bank deuten auf einen Quarterly Burn von $4,1 Milliarden hin, eine anhaltende Belastung durch Strafzahlungen und einen gesunkenen Steuersatz von 6%. Die Zielmarke für die Aktie bleibt bei $225. Trotz einzelner positiver Entwicklungen, wie etwa dem bevorstehenden, milliardenschweren Deal mit Korean Air für die 777X-Jets, hat Boeing mit Lieferverzögerungen, Qualitätsproblemen, Verhandlungen mit der International Association of Machinists und langsamerem Wachstum im weltweiten Luftverkehr zu kämpfen.
Es bleibt festzustellen, dass sowohl die ausgelieferten Einheiten der kommerziellen als auch der Verteidigungssektoren von Boeing im Jahresvergleich rückläufig sind, mit einer Gesamtlieferung von 120 Einheiten im Vergleich zu 174 im Vorjahr - ein Indikator für mögliche Umsatzeinbußen. Boeing hat darüber hinaus einige seiner Kunden darüber informiert, dass die für 2025 und 2026 vorgesehenen 737 Max Jets weitere Verzögerungen erleiden könnten. Diese Entwicklungen weisen auf anhaltende Schwierigkeiten hin, die auch die Produktion des Schlüsselmodells betreffen. All das für einen Luft- und Raumfahrtkonzern, dessen Börsenwert sich weiterhin in einer Negativschleife befindet und dessen Umsatzwachstum nicht ausreicht, um die Profitabilitätsschwelle zu erreichen.
Produktionseinbrüche und Bedrohung durch Wettbewerber
Während Boeing mit Produktionsrückgängen kämpft, hat der Erzrivale Airbus durch ein neues Sparprogramm "LEAD!" eine Initiative zur Adressierung steigender Einheitskosten und Produktivitätsprobleme ergriffen und auf die eigenen Herausforderungen bei Flugzeugproduktionszielen reagiert. Der Vergleich zwischen den beiden Luft- und Raumfahrtgiganten spiegelt sich auch in den Lieferzahlen wider: Airbus liegt mit 181 ausgelieferten kommerziellen Flugzeugen im zweiten Quartal vor Boeing's 136. Ungeachtet der Herausforderungen dürfte Boeing auf der bevorstehenden Farnborough International Airshow im Zentrum der Diskussionen stehen, die sich normalsweise auf Verkaufsbekanntmachungen konzentrieren.
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