Im Jahr 2022 haben die Aktien von IPPs wie 7C Solarparken und Clearvise wegen hoher Marktpreise für Strom einen Höhenflug erlebt. Inzwischen ist wieder eine Normalisierung eingetreten, was zu einer deutlichen Kurskorrektur geführt hat - allerdings in unterschiedlichem Ausmaß.
Independent Power Producer, kurz IPP, besitzen und betreiben Energieerzeugungsanlagen und profitieren von hohen Marktpreisen, wenn sie flexibel sind und die erzeugte Energie gegebenenfalls auch über den Markt verkaufen können. Das ist beispielsweise der Fall, wenn für in Deutschland erzeugten Strom aus Wind- und Solaranlagen die Marktkonditionen attraktiver sind als die gesicherte Einspeisevergütung.
Insofern hat der Strompreispeak in 2022 nach dem russischen Überfall der Ukraine auch die Erlöse und den Gewinn von 7C Solarparken und Clearvise stimuliert - und anschließend wieder sinken lassen, was an der Börse so nachvollzogen wurde.
7C Solarparken hat mit den aktuellen Marktbedingungen derzeit allerdings deutlich stärker zu kämpfen als Clearvise. 7C musste zuletzt eine deutliche Gewinnwarnung für 2024 aussprechen, wobei als Grund neben den niedrigen Strompreisen auch die schlechte Witterung, Verspätungen bei Neubauprojekten und eine Abschreibung für ein Projekt angeführt wurde.
Clearvise hat hingegen mit der gerade absolvierten Hauptversammlung die Planung für dieses Jahr bekräftigt. Zudem kommt das Unternehmen auch bei der Expansion gut voran.
An der Börse wird das durchaus honoriert, zumindest im relativen Vergleich: Seit Anfang 2022 hat die Aktie von Clearvise das Papier von 7C Solarparken um mehr als 40 Prozent outperformt. Während die 7C-Aktie dabei einem intakten Abwärtstrend folgt, der den Titel zuletzt auf ein Fünfjahrestief geführt hat, war die Clearvise-Aktie in jüngster Zeit relativ stabil und deutet damit zumindest eine Bodenbildung an (aktien-global.de, 16.07.2024, 10:50).