DJ MÄRKTE USA/Unsicherheit über künftige Wirtschaftspolitik belastet
NEW YORK (Dow Jones)--Überwiegend mit kräftigen Verlusten zeigen sich die US-Börsen zur Wochenmitte im Verlauf. Zwar setzt der Dow-Jones-Index seinen Rekordkurs fort und gewinnt gegen Mittag (Ortszeit New York) 0,5 Prozent auf 41.166 Punkte, der S&P-500 verliert jedoch 1,3 Prozent. Die Nasdaq-Indizes liegen sogar 2,7 Prozent im Minus. Marktteilnehmer sprechen von andauernden Umschichtungen aus dem Technologie-Sektor in Nebenwerte, was den Small-Cap-Index Russel 2000 an den vergangenen fünf Handelstagen nach oben getrieben hat, doch geht es hier nun um 0,8 Prozent nach unten. Technologiewerte werden überdies von Plänen der US-Regierung belastet, die Handelsbeschränkungen gegen China zu verschärfen. Präsidentschaftskandidat Donald Trump goss zusätzlich Öl ins Feuer mit Verbalattacken gegen Taiwan und dessen Dominanz der internationalen Chipproduktion. An der Nasdaq fällt daraufhin der Kurs von Taiwan Semiconductor Manufacturing Co (TSMC) um 6,3 Prozent. Nvidia verlieren nach den Abgaben des Vortags weitere 6 Prozent.
Andere Teilnehmer weisen darauf hin, dass dem Markt auf dem aktuellen Niveau etwas die Luft ausgeht, nachdem Dow-Jones-Index und S&P-500 neue Allzeithochs markiert hatten. Zudem werden Aussagen von Trump zitiert, der den Fed-Chef aufgerufen hat, auf eine Zinssenkung vor der Wahl zu verzichten. Der Markt hat aktuell eine Zinssenkung im September vollständig eingepreist.
Der Präsident der New Yorker Fed, John Williams, hat angedeutet, dass eine Zinssenkung in den kommenden Monaten - wenn auch nicht bei der Ratssitzung in zwei Wochen - gerechtfertigt sein könnte, wenn sich die jüngste Inflationsabschwächung fortsetzt. Zusammen mit den Anzeichen einer allmählichen Abkühlung auf dem US-Arbeitsmarkt "nähern sich die Inflationsdaten der letzten drei Monate einem desinflationären Trend, den wir anstreben", sagte Williams. "Dies sind positive Anzeichen. Ich würde gerne mehr Daten sehen, um noch mehr Vertrauen zu gewinnen, dass sich die Inflation nachhaltig auf unser Ziel von 2 Prozent zubewegt."
Positive US-Konjunkturdaten dämpfen die Zinssenkungshoffnungen derweil kaum. So wurden im Juni mehr Bauvorhaben in Angriff genommen und mehr Baugenehmigungen erteilt als im Monat zuvor und als erwartet. Die Industrieproduktion stieg im vergangenen Monat im Vergleich zum Mai stärker als angenommen, die Kapazitätsauslastung übertraf die Erwartungen ebenfalls leicht. Im Handelsverlauf folgt dann noch das "Beige Book", der Konjunkturbericht der US-Notenbank.
Ausblick bei Johnson & Johnson im Fokus
Daneben rückt die Berichtssaison immer stärker in den Fokus. Der US-Pharmakonzern Johnson & Johnson hat im zweiten Quartal mehr verdient und umgesetzt als am Markt erwartet. Der Ausblick für den bereinigten Gewinn pro Aktie wurde jedoch nach unten genommen, die Prognosespanne für den operativen Umsatz dagegen angehoben. Die Aktien zeigen sich 3,3 Prozent fester.
Nach Handelsende folgt unter anderem Alcoa mit den Ergebnissen für das zweite Quartal. In der kommenden Woche nimmt die Zahl der Quartalsveröffentlichungen sprunghaft zu. Unter anderem werden Verizon, Coca-Cola, General Motors, Tesla und IBM ihre Ergebnisse vorlegen.
Im Dow gewinnen Unitedhealth nach dem kräftigen Plus vom Dienstag weitere rund 4 Prozent. Gesucht sind im Gefolge steigender Ölpreise auch Chevron (+2%). Intel und Cisco, die die Rally der Technologiewerte nicht mitgemacht hatten, steigen um 2 bzw 1,6 Prozent.
Eli Lilly verbilligen sich um 2,4 Prozent. Die Adipositias-Therapie des Unternehmens könnte bald Konkurrenz von einem Produkt der schweizerischen Roche bekommen, das in einer frühen Studienphase ermutigende Ergebnisse erzielt hat.
Dollar mit Abgaben - Ölpreise erholen sich
Nach den leichten Gewinnen am Vortag gerät der Dollar zur Wochenmitte wieder unter Druck. Der Dollar-Index fällt um 0,4 Prozent.
Die Ölpreise erholen sich von den kräftigen Abgaben am Dienstag, gestützt vom nachgebenden Dollar und überraschend deutlich gesunkenen US-Ölvorräten. Die Preise für Brent und WTI legen um bis zu 2,2 Prozent zu. Belastungsfaktor am Vortag waren schwache Konjunkturdaten aus China, welche die Nachfrage-Sorgen erneut angeheizt hatten.
Die Renditen am Anleihemarkt erholen sich nur leicht von den Abgaben am Dienstag. Die Rendite zehnjähriger Papiere steht 0,3 Basispunkt höher bei 4,16 Prozent. Die Zinssenkungserwartungen der Investoren seien weiterhin hoch, heißt es.
Der Goldpreis tendiert etwas leichter, nachdem die Feinunze am Vortag bei 2.487 Dollar ein Allzeithoch markiert hatte.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 41.166,31 +0,5% 211,83 +9,2% S&P-500 5.593,80 -1,3% -73,40 +17,3% Nasdaq-Comp. 18.011,21 -2,7% -498,13 +20,0% Nasdaq-100 19.849,51 -2,7% -549,11 +18,0% US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 4,45 +3,8 4,42 3,5 5 Jahre 4,09 +1,8 4,07 9,3 7 Jahre 4,11 +1,0 4,10 13,6 10 Jahre 4,16 +0,3 4,16 28,2 30 Jahre 4,37 -0,6 4,37 39,8 DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:24 Di, 17:18 % YTD EUR/USD 1,0925 +0,2% 1,0903 1,0881 -1,1% EUR/JPY 170,99 -0,9% 172,19 172,56 +9,9% EUR/CHF 0,9664 -0,8% 0,9744 0,9746 +4,2% EUR/GBP 0,8404 +0,0% 0,8401 0,8400 -3,1% USD/JPY 156,53 -1,1% 157,94 158,60 +11,1% GBP/USD 1,2999 +0,2% 1,2978 1,2954 +2,2% USD/CNH (Offshore) 7,2772 -0,2% 7,2845 7,2910 +2,2% Bitcoin BTC/USD 64.459,49 -0,2% 65.669,86 64.244,31 +48,0% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 82,56 80,76 +2,2% +1,80 +15,2% Brent/ICE 84,98 83,73 +1,5% +1,25 +12,0% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 31,555 32,80 -3,8% -1,25 +0,4% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.455,38 2.468,85 -0,5% -13,47 +19,1% Silber (Spot) 30,17 31,28 -3,5% -1,10 +26,9% Platin (Spot) 997,15 1.002,00 -0,5% -4,85 +0,5% Kupfer-Future 4,40 4,44 -0,8% -0,04 +11,8% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
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July 17, 2024 12:35 ET (16:35 GMT)
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