Zürich (ots) -
- Globales Wachstum wird für 2024 auf 2,6 Prozent geschätzt
- Inflation in der Eurozone verlangsamt sich und nähert sich den Zielen der Zentralbanken
Gute Nachrichten für die Schweizer Wirtschaft: Die sinkende Inflation und das Ausbleiben einer Rezession deuten auf eine weiche Landung der Weltwirtschaft hin. "Trotz der zahlreichen Herausforderungen entpuppt sich die US-Wirtschaft als überraschend widerstandsfähig, weshalb die globalen BIP-Prognosen für 2024 nach oben korrigiert wurden", sagt Mathias Freudenreich, Generalbevollmächtigter des internationalen Kreditversicherers Atradius in der Schweiz. Auch die Auswirkungen der straffen Geldpolitik sind weniger gravierend als erwartet. Aus dem halbjährlichen Wirtschaftsausblick von Atradius geht hervor, dass das globale BIP-Wachstum für 2024 auf 2,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr geschätzt wird, was einem Plus von 0,5 Prozent im Vergleich zu den Erwartungen vor sechs Monaten entspricht. Für 2025 wird ein Anstieg des Wachstums auf 2,8 Prozent erwartet. Entsprechend des BIP-Wachstums wird ein Anstieg des Welthandels auf 2,5 Prozent in 2024 und auf drei Prozent 2025 erwartet.
Die möglichen Impulse einer anziehenden Weltwirtschaft kommen für die Schweiz zum richtigen Zeitpunkt. So kündigte die Expertengruppe Konjunkturprognosen des Bundes im Juni an, für 2024 weiterhin lediglich mit einem unterdurchschnittlichen Wirtschaftswachstum in der Schweiz zu rechnen - das Wachstum soll in diesem Jahr bei 1,2 Prozent liegen. Mit einer allmählichen Erholung der Weltwirtschaft sollte sich das Wachstum 2025 auf 1,7 Prozent normalisieren. Nach Angaben der Expertengruppe bestünden sowohl konjunkturelle Abwärtsrisiken als auch Aufwärtspotenziale.
Hoffnungsvoll könnte die Schweizer insbesondere die Entwicklung in ihren wichtigsten Exportnationen - USA, Deutschland, Italien, Frankreich und China - stimmen. Trotz eines relativ langsamen Starts in das Jahr bleiben die US-Wirtschaftsaussichten nach Ansicht von Atradius für 2024 stark, unterstützt durch einen robusten Konsum. Die Desinflation dürfte es der Federal Reserve ermöglichen, ihre Lockerung im zweiten Halbjahr fortzusetzen, was die Konjunktur unterstützt. "Die US-Wirtschaft ist widerstandsfähiger als erwartet", sagt Mathias Freudenreich. Atradius geht davon aus, dass sich das BIP-Wachstum im zweiten Quartal beleben und für den Rest des Jahres relativ konstant bleiben wird. Der Arbeitsmarkt bleibt angespannt und stützt die Konsumausgaben, während die Unternehmensinvestitionen ebenfalls solide sind. Das BIP-Wachstum dürfte vor diesem Hintergrund im Jahr 2024 mit 2,6 Prozent das Tempo des letzten Jahres beibehalten. Im nächsten Jahr dürfte es sich leicht auf 1,9 Prozent abschwächen.
Eurozone: Pfad der leichten wirtschaftlichen Erholung
In der Eurozone erwartet Atradius im Jahr 2024, dass die Wirtschaft wahrscheinlich in ein Jahr der leichten wirtschaftlichen Erholung eintreten wird. Nach den jüngsten Prognosen wird das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,8 Prozent wachsen, nach 0,5 Prozent im Jahr 2023. 2025 könnte das BIP dann um 1,8 Prozent zulegen, da ein günstigeres inflationäres Umfeld die Kaufkraft der Verbraucher unterstützen dürfte. Aktuell befindet sich die Teuerungsrate bereits auf einem deutlichen Abwärtspfad und dürfte in diesem Jahr unter die Marke von zwei Prozent fallen. "Der Grund, weshalb die Inflation in der EU schneller zurückgehen wird als in den USA, ist, dass die Inflationsquelle eine andere ist. In der Eurozone wurde die Inflation unter anderem von der Energiekrise angetrieben, während die USA mit einer Dienstleistungsinflation zu kämpfen haben, die langfristiger anhält", erklärt Mathias Freudenreich. Um die realen Einkommensverluste der Vergangenheit auszugleichen, wird erwartet, dass die Lohnzuwächse im Vergleich zur Inflation relativ hoch bleiben. Mit der robusten Inflationserwartung wird dieser Effekt über die Zeit abklingen und insbesondere in der Eurozone zu einer geldpolitische Lockerung führen. Dies wird das Wachstum unterstützen.
Schwellenländer wachsen schneller als Industriestaaten
Während für die Industriestaaten für 2024 ein Wachstum von 1,6 Prozent erwartet wird, sind die Aussichten für die Schwellenländer laut Atradius ambitionierter. "Im Gegensatz zu den Industriestaaten stehen die Schwellenländer zwar deutlich besser da, aber im historischen Vergleich ist das BIP-Wachstum eher schwächer. So wird für dieses Jahr ein Plus von 3,9Prozent und von vier Prozent in 2025 erwartet", sagt Mathias Freudenreich. Der Grund für das zwar robuste, aber in langfristiger Hinsicht schwächere Wachstum liegt in zahlreichen Herausforderungen begründet: Geopolitischen Spannungen, Verteidigungsausgaben und die finanzielle Bewältigung von Störungen im internationalen Handel, stellen viele Schwellenländer weiterhin unter Ausgabendruck. "Eine weitere Zunahme der geopolitischen Spannungen könnte zu höheren Transportkosten und höheren Ölpreisen führen. Das würde die Inflation wieder in die Höhe treiben und könnte eine weitere Straffung durch die Zentralbanken auslösen, was wiederum eine geringere Nachfrage von Unternehmen und Haushalten und ein niedrigeres BIP-Wachstum zur Folge haben kann", sagt Mathias Freudenreich.
Dynamik in China lässt nach
Von besonderer Bedeutung ist dabei China. "Die Wirtschaft im Reich der Mitte kühlt sich nach einem Wachstum von 5,2 Prozent im Jahr 2023 allmählich ab", so der Schweizer Atradius-Manager. Die Dynamik des ersten Quartals dieses Jahres mit einem Wachstum von 6,1 Prozent werde sich nicht aufrechterhalten lassen. Die sinkende Kapazitätsauslastung, die mit der starken Produktion im ersten Quartal 2024 einherging, werde dazu führen, dass der Abbau von Lagerbeständen das BIP-Wachstum in den kommenden Quartalen belaste. Darüber hinaus leide der Immobiliensektor unter der schwachen Nachfrage nach neuen Häusern und den sich verschärfenden Finanzierungsproblemen der Bauträger. Auch der Yuan werte ab. Zudem seien die Inflationserwartungen bereits im Abwärtstrend, ebenso wie die Nachfrage nach Verbraucherkrediten.
Rückenwind für das chinesische Wachstum komme dagegen durch die expansive Finanzpolitik der Regierung. Gleichzeitig nehme die Auslandsnachfrage nach chinesischen Produkten zu. Trotz steigender Zollrisiken erwartet Atradius daher für dieses Jahr immer noch ein Wachstum der Warenexporte von 6,3 Prozent. "Wir gehen jedoch davon aus, dass diese Trends nicht ausreichen werden, damit die Regierung ihre Zielwachstumsrate von 'rund fünf Prozent' erreichen kann, wobei das Gesamtwachstum 2024 bei 4,7 Prozent liegen dürfte. Für 2025 erwarten wir eine deutlichere Abschwächung auf 4,1 Prozent", sagt Mathias Freudenreich.
Über Atradius
Atradius ist ein globaler Anbieter von Kreditversicherungen, Bürgschaften, Inkassodienstleistungen und Wirtschaftsinformationen mit einer strategischen Präsenz in mehr als 50 Ländern. Die von Atradius angebotenen Produkte schützen Unternehmen weltweit vor den Ausfallrisiken beim Verkauf von Waren und Dienstleistungen auf Kredit. Atradius ist Mitglied der Grupo Catalana Occidente (GCO.MC), einer der grössten Versicherer in Spanien und einer der grössten Kreditversicherer der Welt. Weitere Informationen finden Sie online unter atradius.ch.
Pressekontakt:
Für weitere Informationen:
Atradius Crédito y Caución S.A. de Seguros y Reaseguros, Madrid, Zurich Branch
Astrid Goldberg
Pressesprecherin
Telefon: +41 43 300 6460
E-Mail: astrid.goldberg@atradius.com
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- Globales Wachstum wird für 2024 auf 2,6 Prozent geschätzt
- Inflation in der Eurozone verlangsamt sich und nähert sich den Zielen der Zentralbanken
Gute Nachrichten für die Schweizer Wirtschaft: Die sinkende Inflation und das Ausbleiben einer Rezession deuten auf eine weiche Landung der Weltwirtschaft hin. "Trotz der zahlreichen Herausforderungen entpuppt sich die US-Wirtschaft als überraschend widerstandsfähig, weshalb die globalen BIP-Prognosen für 2024 nach oben korrigiert wurden", sagt Mathias Freudenreich, Generalbevollmächtigter des internationalen Kreditversicherers Atradius in der Schweiz. Auch die Auswirkungen der straffen Geldpolitik sind weniger gravierend als erwartet. Aus dem halbjährlichen Wirtschaftsausblick von Atradius geht hervor, dass das globale BIP-Wachstum für 2024 auf 2,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr geschätzt wird, was einem Plus von 0,5 Prozent im Vergleich zu den Erwartungen vor sechs Monaten entspricht. Für 2025 wird ein Anstieg des Wachstums auf 2,8 Prozent erwartet. Entsprechend des BIP-Wachstums wird ein Anstieg des Welthandels auf 2,5 Prozent in 2024 und auf drei Prozent 2025 erwartet.
Die möglichen Impulse einer anziehenden Weltwirtschaft kommen für die Schweiz zum richtigen Zeitpunkt. So kündigte die Expertengruppe Konjunkturprognosen des Bundes im Juni an, für 2024 weiterhin lediglich mit einem unterdurchschnittlichen Wirtschaftswachstum in der Schweiz zu rechnen - das Wachstum soll in diesem Jahr bei 1,2 Prozent liegen. Mit einer allmählichen Erholung der Weltwirtschaft sollte sich das Wachstum 2025 auf 1,7 Prozent normalisieren. Nach Angaben der Expertengruppe bestünden sowohl konjunkturelle Abwärtsrisiken als auch Aufwärtspotenziale.
Hoffnungsvoll könnte die Schweizer insbesondere die Entwicklung in ihren wichtigsten Exportnationen - USA, Deutschland, Italien, Frankreich und China - stimmen. Trotz eines relativ langsamen Starts in das Jahr bleiben die US-Wirtschaftsaussichten nach Ansicht von Atradius für 2024 stark, unterstützt durch einen robusten Konsum. Die Desinflation dürfte es der Federal Reserve ermöglichen, ihre Lockerung im zweiten Halbjahr fortzusetzen, was die Konjunktur unterstützt. "Die US-Wirtschaft ist widerstandsfähiger als erwartet", sagt Mathias Freudenreich. Atradius geht davon aus, dass sich das BIP-Wachstum im zweiten Quartal beleben und für den Rest des Jahres relativ konstant bleiben wird. Der Arbeitsmarkt bleibt angespannt und stützt die Konsumausgaben, während die Unternehmensinvestitionen ebenfalls solide sind. Das BIP-Wachstum dürfte vor diesem Hintergrund im Jahr 2024 mit 2,6 Prozent das Tempo des letzten Jahres beibehalten. Im nächsten Jahr dürfte es sich leicht auf 1,9 Prozent abschwächen.
Eurozone: Pfad der leichten wirtschaftlichen Erholung
In der Eurozone erwartet Atradius im Jahr 2024, dass die Wirtschaft wahrscheinlich in ein Jahr der leichten wirtschaftlichen Erholung eintreten wird. Nach den jüngsten Prognosen wird das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,8 Prozent wachsen, nach 0,5 Prozent im Jahr 2023. 2025 könnte das BIP dann um 1,8 Prozent zulegen, da ein günstigeres inflationäres Umfeld die Kaufkraft der Verbraucher unterstützen dürfte. Aktuell befindet sich die Teuerungsrate bereits auf einem deutlichen Abwärtspfad und dürfte in diesem Jahr unter die Marke von zwei Prozent fallen. "Der Grund, weshalb die Inflation in der EU schneller zurückgehen wird als in den USA, ist, dass die Inflationsquelle eine andere ist. In der Eurozone wurde die Inflation unter anderem von der Energiekrise angetrieben, während die USA mit einer Dienstleistungsinflation zu kämpfen haben, die langfristiger anhält", erklärt Mathias Freudenreich. Um die realen Einkommensverluste der Vergangenheit auszugleichen, wird erwartet, dass die Lohnzuwächse im Vergleich zur Inflation relativ hoch bleiben. Mit der robusten Inflationserwartung wird dieser Effekt über die Zeit abklingen und insbesondere in der Eurozone zu einer geldpolitische Lockerung führen. Dies wird das Wachstum unterstützen.
Schwellenländer wachsen schneller als Industriestaaten
Während für die Industriestaaten für 2024 ein Wachstum von 1,6 Prozent erwartet wird, sind die Aussichten für die Schwellenländer laut Atradius ambitionierter. "Im Gegensatz zu den Industriestaaten stehen die Schwellenländer zwar deutlich besser da, aber im historischen Vergleich ist das BIP-Wachstum eher schwächer. So wird für dieses Jahr ein Plus von 3,9Prozent und von vier Prozent in 2025 erwartet", sagt Mathias Freudenreich. Der Grund für das zwar robuste, aber in langfristiger Hinsicht schwächere Wachstum liegt in zahlreichen Herausforderungen begründet: Geopolitischen Spannungen, Verteidigungsausgaben und die finanzielle Bewältigung von Störungen im internationalen Handel, stellen viele Schwellenländer weiterhin unter Ausgabendruck. "Eine weitere Zunahme der geopolitischen Spannungen könnte zu höheren Transportkosten und höheren Ölpreisen führen. Das würde die Inflation wieder in die Höhe treiben und könnte eine weitere Straffung durch die Zentralbanken auslösen, was wiederum eine geringere Nachfrage von Unternehmen und Haushalten und ein niedrigeres BIP-Wachstum zur Folge haben kann", sagt Mathias Freudenreich.
Dynamik in China lässt nach
Von besonderer Bedeutung ist dabei China. "Die Wirtschaft im Reich der Mitte kühlt sich nach einem Wachstum von 5,2 Prozent im Jahr 2023 allmählich ab", so der Schweizer Atradius-Manager. Die Dynamik des ersten Quartals dieses Jahres mit einem Wachstum von 6,1 Prozent werde sich nicht aufrechterhalten lassen. Die sinkende Kapazitätsauslastung, die mit der starken Produktion im ersten Quartal 2024 einherging, werde dazu führen, dass der Abbau von Lagerbeständen das BIP-Wachstum in den kommenden Quartalen belaste. Darüber hinaus leide der Immobiliensektor unter der schwachen Nachfrage nach neuen Häusern und den sich verschärfenden Finanzierungsproblemen der Bauträger. Auch der Yuan werte ab. Zudem seien die Inflationserwartungen bereits im Abwärtstrend, ebenso wie die Nachfrage nach Verbraucherkrediten.
Rückenwind für das chinesische Wachstum komme dagegen durch die expansive Finanzpolitik der Regierung. Gleichzeitig nehme die Auslandsnachfrage nach chinesischen Produkten zu. Trotz steigender Zollrisiken erwartet Atradius daher für dieses Jahr immer noch ein Wachstum der Warenexporte von 6,3 Prozent. "Wir gehen jedoch davon aus, dass diese Trends nicht ausreichen werden, damit die Regierung ihre Zielwachstumsrate von 'rund fünf Prozent' erreichen kann, wobei das Gesamtwachstum 2024 bei 4,7 Prozent liegen dürfte. Für 2025 erwarten wir eine deutlichere Abschwächung auf 4,1 Prozent", sagt Mathias Freudenreich.
Über Atradius
Atradius ist ein globaler Anbieter von Kreditversicherungen, Bürgschaften, Inkassodienstleistungen und Wirtschaftsinformationen mit einer strategischen Präsenz in mehr als 50 Ländern. Die von Atradius angebotenen Produkte schützen Unternehmen weltweit vor den Ausfallrisiken beim Verkauf von Waren und Dienstleistungen auf Kredit. Atradius ist Mitglied der Grupo Catalana Occidente (GCO.MC), einer der grössten Versicherer in Spanien und einer der grössten Kreditversicherer der Welt. Weitere Informationen finden Sie online unter atradius.ch.
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