HERZOGENAURACH (dpa-AFX) - Der Auto- und Industriezulieferer Schaeffler hat nach der Prognosesenkung seiner Tochter Vitesco auch die eigenen Erwartungen an das laufende Jahr gesenkt. Die um Sondereffekte bereinigte kombinierte Ebit-Marge (Gewinn vor Zinsen und Steuern) soll nun bei fünf bis acht Prozent liegen, wie das Unternehmen am Montagabend mitteilte. Zuvor war Schaeffler von sechs bis neun Prozent ausgegangen. Beim kombinierten Free Cash Flow vor Ein- und Auszahlungen für M&A-Aktivitäten rechnet Schaeffler nun mit 200 bis 300 Millionen Euro (bisher 300 bis 400 Millionen).
Der Konzern hatte mit der Bekanntgabe des Konzernabschlusses 2023 für das Geschäftsjahr 2024 eine kombinierte Gewinnprognose abgegeben, die für die ersten neun Monate das Ergebnis der Schaeffler Gruppe umfasst und ab dem 1. Oktober 2024 eine Vollkonsolidierung von Vitesco unterstellt.
Der Umsatz legte im zweiten Quartal vorläufigen Zahlen zufolge ohne Vollkonsolidierung von Vitesco um währungsbereinigte 4,2 Prozent auf 4,19 Milliarden Euro zu. Analysten hatten nur mit 4,09 Milliarden Euro gerechnet. Die Ebit-Marge sank vor allem wegen einer schwächer als erwartet ausgefallenen Profitabilität der Sparte Bearings & Industrial Solutions von 7,1 Prozent im entsprechenden Vorjahreszeitraum auf 4,9 Prozent. Dies liege unter den Markterwartungen, hieß es weiter.
Der Free Cash Flow vor Ein- und Auszahlungen für M&A-Aktivitäten sank von 103 Millionen Euro auf 75 Millionen Euro. Auch hier hatten Experten mit 139 Millionen Euro mehr erwartet.
Anleger reagierten auf die Neuigkeiten mit Verkäufen. Die Schaeffler-Aktie gab auf der Handelsplattform in einer ersten Reaktion um knapp zwei Prozent im Vergleich zum Xetra-Hauptgeschäft nach. Zuletzt stand sie noch 0,3 Prozent im Minus./he/la