Heidelberg (ots) -
Die Ansprache von Joe Biden aus dem Oval Office wäre der würdige Abgang eines verdienten und erfolgreichen US-Präsidenten gewesen - hätte er sie vor gut einem halben Jahr gehalten, vor dem Beginn der Vorwahlen. Der Demokrat hätte seiner Partei damit viel Ärger und sich selbst so manche Demütigung erspart. Doch die Einsicht, dass seine körperlichen Kräfte nicht mehr für eine weitere Amtszeit reichen, fehlt Biden offensichtlich noch immer. So beharrte der 81-jährige Demokrat darauf, dass er aufgrund seiner Bilanz eine zweite Amtszeit verdient hätte. Seinen Rückzug deutet er allein zur Reaktion auf den Widerstand aus der Partei um. Zu dessen Gründen aber schweigt er. Menschlich mag diese Reaktion nach den harten Wochen, die der Präsident hinter sich hat, durchaus verständlich sein. Politisch aber liegt Bidens Vermächtnis nun in den Händen von Kamala Harris. Verhindert sie eine Rückkehr Donald Trumps ins Weiße Haus, ist das auch ein letztes großes Verdienst des Präsidenten. Angesichts dessen hätte der Demokrat in seiner Ansprache ruhig etwas mehr Unterstützung für seine Stellvertreterin signalisieren können - zumal er Harris bisher zu selten die Gelegenheit gegeben hat, sich zu profilieren.
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Die Ansprache von Joe Biden aus dem Oval Office wäre der würdige Abgang eines verdienten und erfolgreichen US-Präsidenten gewesen - hätte er sie vor gut einem halben Jahr gehalten, vor dem Beginn der Vorwahlen. Der Demokrat hätte seiner Partei damit viel Ärger und sich selbst so manche Demütigung erspart. Doch die Einsicht, dass seine körperlichen Kräfte nicht mehr für eine weitere Amtszeit reichen, fehlt Biden offensichtlich noch immer. So beharrte der 81-jährige Demokrat darauf, dass er aufgrund seiner Bilanz eine zweite Amtszeit verdient hätte. Seinen Rückzug deutet er allein zur Reaktion auf den Widerstand aus der Partei um. Zu dessen Gründen aber schweigt er. Menschlich mag diese Reaktion nach den harten Wochen, die der Präsident hinter sich hat, durchaus verständlich sein. Politisch aber liegt Bidens Vermächtnis nun in den Händen von Kamala Harris. Verhindert sie eine Rückkehr Donald Trumps ins Weiße Haus, ist das auch ein letztes großes Verdienst des Präsidenten. Angesichts dessen hätte der Demokrat in seiner Ansprache ruhig etwas mehr Unterstützung für seine Stellvertreterin signalisieren können - zumal er Harris bisher zu selten die Gelegenheit gegeben hat, sich zu profilieren.
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