Baierbrunn (ots) -
Patientinnen und Patienten, die mehr als fünf Medikamente verordnet bekommen, haben Anspruch auf eine Medikationsanalyse in ihrer Apotheke - einmal jährlich oder bei Umstellung der Medikation. Bei einer derartigen Analyse kommt alles auf den Tisch, sagt die Hamburger Apothekerin Sabine Haul im Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau": "Wir prüfen nicht nur die verschriebenen Medikamente und achten darauf, ob die Dosis stimmt, es vielleicht zu unerwünschten Wechselwirkungen kommt", so Haul. "Auch alle rezeptfreien Arzneien und Nahrungsergänzungsmittel werden miteinbezogen sowie die individuellen Gewohnheiten und Bedürfnisse." Zudem können in einem Gespräch offen alle Fragen gestellt werden.
Klar machen, wie Medikamente wirken
Am häufigsten werden bei der Einnahme Fehler gemacht, beobachtet Apothekerin Haul. "Oft sind das Kleinigkeiten. Doch auch das kann durchaus schwerwiegend sein. Ob ich ein Medikament nüchtern nehme oder nicht. Ob ich eine Eisentablette gleichzeitig mit einem Medikament schlucke oder vielleicht einen Quark dazu esse." Auch wie das Medikament gelagert wird, kann entscheidend sein, so Haul.
Die Medikationsanalyse durch die Apotheken vor Ort ist auch deshalb so wichtig, weil viele Hausarztpraxen extrem überlastet sind. "Für die Behandlung bleibt immer weniger Zeit", beobachtet Sabine Haul. "Dies führt bei den Patientinnen und Patienten zu Missverständnissen. Wir beobachten, dass immer mehr Menschen die Einnahme ihrer Medikation verändern - weil ihnen oft nicht richtig klar ist, warum sie die verordneten Medikamente einnehmen und wie sie wirken." Therapieverständnis ist aus Sicht von Apothekerin Haul deshalb wichtig, weil es das Vertrauen in die Behandlung stärkt. Denn bei vielen Medikamenten merkt man die unmittelbare Wirkung nicht. Deshalb muss man verstehen, warum man sie nimmt. "Sonst liest man vielleicht den Beipackzettel, dort steht etwas von möglichen Blutungen, und man bekommt Angst."
Am besten die Stammapotheke vor Ort fragen
Die Apotheken schulen ihre Kundinnen und Kunden bei der Medikationsanalyse auch in Gesundheitskompetenz. "Sie lernen gezielt, wichtige Fragen zu stellen, wenn sie ein neues Medikament erhalten", sagt Sabine Haul in der "Apotheken Umschau". Ein politisches Ziel wäre für die Apothekerin auch, dass nach einem Klinikaufenthalt eine Überprüfung in einer Apotheke stattfinden muss. Fehler ließen sich so im Vorfeld erkennen und beheben. Sehr zu empfehlen ist auch eine Stammapotheke, der man vertraut. "Wird ein neues Medikament verordnet, hat man dort im Blick, ob es zu den anderen Mitteln passt, und kann den Medikationsplan sofort aktualisieren", erklärt Apothekerin Haul.
Diese Meldung ist nur mit Quellenangabe zur Veröffentlichung frei. Das Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau" 7B/2024 ist aktuell in den meisten Apotheken erhältlich. Viele weitere interessante Gesundheits-News gibt es unter https://www.apotheken-umschau.de sowie auf Facebook (https://www.facebook.com/Apotheken.Umschau/), Instagram (https://www.instagram.com/apotheken_umschau/) und YouTube (https://www.youtube.com/c/apothekenumschautv).
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Patientinnen und Patienten, die mehr als fünf Medikamente verordnet bekommen, haben Anspruch auf eine Medikationsanalyse in ihrer Apotheke - einmal jährlich oder bei Umstellung der Medikation. Bei einer derartigen Analyse kommt alles auf den Tisch, sagt die Hamburger Apothekerin Sabine Haul im Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau": "Wir prüfen nicht nur die verschriebenen Medikamente und achten darauf, ob die Dosis stimmt, es vielleicht zu unerwünschten Wechselwirkungen kommt", so Haul. "Auch alle rezeptfreien Arzneien und Nahrungsergänzungsmittel werden miteinbezogen sowie die individuellen Gewohnheiten und Bedürfnisse." Zudem können in einem Gespräch offen alle Fragen gestellt werden.
Klar machen, wie Medikamente wirken
Am häufigsten werden bei der Einnahme Fehler gemacht, beobachtet Apothekerin Haul. "Oft sind das Kleinigkeiten. Doch auch das kann durchaus schwerwiegend sein. Ob ich ein Medikament nüchtern nehme oder nicht. Ob ich eine Eisentablette gleichzeitig mit einem Medikament schlucke oder vielleicht einen Quark dazu esse." Auch wie das Medikament gelagert wird, kann entscheidend sein, so Haul.
Die Medikationsanalyse durch die Apotheken vor Ort ist auch deshalb so wichtig, weil viele Hausarztpraxen extrem überlastet sind. "Für die Behandlung bleibt immer weniger Zeit", beobachtet Sabine Haul. "Dies führt bei den Patientinnen und Patienten zu Missverständnissen. Wir beobachten, dass immer mehr Menschen die Einnahme ihrer Medikation verändern - weil ihnen oft nicht richtig klar ist, warum sie die verordneten Medikamente einnehmen und wie sie wirken." Therapieverständnis ist aus Sicht von Apothekerin Haul deshalb wichtig, weil es das Vertrauen in die Behandlung stärkt. Denn bei vielen Medikamenten merkt man die unmittelbare Wirkung nicht. Deshalb muss man verstehen, warum man sie nimmt. "Sonst liest man vielleicht den Beipackzettel, dort steht etwas von möglichen Blutungen, und man bekommt Angst."
Am besten die Stammapotheke vor Ort fragen
Die Apotheken schulen ihre Kundinnen und Kunden bei der Medikationsanalyse auch in Gesundheitskompetenz. "Sie lernen gezielt, wichtige Fragen zu stellen, wenn sie ein neues Medikament erhalten", sagt Sabine Haul in der "Apotheken Umschau". Ein politisches Ziel wäre für die Apothekerin auch, dass nach einem Klinikaufenthalt eine Überprüfung in einer Apotheke stattfinden muss. Fehler ließen sich so im Vorfeld erkennen und beheben. Sehr zu empfehlen ist auch eine Stammapotheke, der man vertraut. "Wird ein neues Medikament verordnet, hat man dort im Blick, ob es zu den anderen Mitteln passt, und kann den Medikationsplan sofort aktualisieren", erklärt Apothekerin Haul.
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