Eschborn (ots) -
Seit 2023 fördert der deutsche Staat verstärkt die Beschäftigung ausländischer Arbeitskräfte. Doch die Wirtschaft ist von der Wirkung der Maßnahmen bislang nicht überzeugt: Knapp die Hälfte der Unternehmen bewertet sie als "nicht hilfreich". Wie die Personaldienstleistung bei der Gewinnung von Arbeitskräften die deutsche Wirtschaft unterstützen könnte, wenn endlich entsprechende Rahmenbedingungen von der Bundesregierung geschaffen würden, erklärt Carlotta Köster-Brons von Randstad.
Die deutsche Wirtschaft leidet unter einem erheblichen Arbeitskräftemangel. Gleichzeitig steht Deutschland vor der Herausforderung, nach Deutschland geflüchtete Menschen zu integrieren und schnell in Arbeit zu bringen. Um dieser doppelten Herausforderung zu begegnen, hat die Bundesregierung 2023 den sogenannten Jobturbo initiiert, um in den nächsten Jahren insbesondere die Integration von geflüchteten Menschen in den hiesigen Arbeitsmarkt zu fördern. Die aktuelle Randstad-ifo-Personalleiterbefragung Q2 2024 (https://www.randstad.de/hr-portal/personalmanagement/randstad-ifo-personalleiterbefragung/) kommt aber zu dem Ergebnis, dass jedes zweite Unternehmen (48 %) das Maßnahmenpaket des Jobturbos als "nicht hilfreich" ansieht.
Bürokratie und fehlende praktische Hilfe hemmen Wirksamkeit ein
Viele Unternehmen sehen durch den Jobturbo und das Fachkräfteeinwanderungsgesetz (FachKrEG), das die Integration von Fachkräften aus dem Ausland zusätzlich erleichtern soll, weiterhin keine Verbesserung der einschlägigen Rahmenbedingungen. Für 48 % der befragten Unternehmen bleiben die bürokratischen Hindernisse zur Beschäftigung ausländischer Mitarbeitender zu groß, während 39 % das Fehlen praktischer Hilfe für Betriebe bemängeln. 34 % berichten zudem, dass ein erheblicher Qualifizierungsbedarf besteht.
Knapp ein Fünftel der Unternehmen sieht mehr Fachkräfte verfügbar
Doch es gibt auch positive Entwicklungen: 23 % der Unternehmen sehen durch die Maßnahmen heute eine insgesamt größere Verfügbarkeit von Arbeitskräften. Und jeweils 18 % der befragten Unternehmen begrüßen kürzere Verfahren bei der Einstellung sowie eine erleichterte Anerkennung ausländischer Abschlüsse. Darüber hinaus beeinflussen sowohl der Jobturbo als auch das FachKrEG konkrete Verhaltensänderungen von Unternehmensvertretern: 17 % der befragten Unternehmen gaben in der Befragung an, durch diese Maßnahmen mehr langfristige Anstellungen von ausländischen Fachkräften anzustreben. In Großunternehmen (ab 500 Mitarbeitenden) sind es sogar 38 %. "Die Ergebnisse unserer Studie weisen auf erste positive Effekte des Jobturbos und des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes hin. Doch es bleiben einige Baustellen, an denen es politisch anzusetzen gilt, um die Rahmenbedingungen für Integration in den deutschen Arbeitsmarkt insgesamt zu verbessern", erklärt Carlotta Köster-Brons, Leiterin des Hauptstadtbüros und National CSR-Coordinator bei Randstad Deutschland. "Zur Deckung des Fachkräfteengpasses muss den Personaldienstleistern endlich die Anwerbung von Fachkräften in Drittstaaten von der Bundesregierung ermöglicht werden, und zwar ohne die kürzlich bekannt gewordenen geplanten Hürden. In Ägypten, Tunesien und Marokko etwa gibt es 13 Millionen Erwerbsfähige mit höherem Bildungsabschluss. Gleichzeitig liegt die Arbeitslosenquote in diesen Ländern zwischen 15 und 25 Prozent. Das ist ein beachtliches Potenzial zur Gewinnung von Fachkräften, das wir bisher so gut wie nicht nutzen können. Gerade kleineren und mittelständischen Unternehmen ist es aber meist nicht möglich, eigenständig auf der Welt nach geeigneten Fachkräften zu suchen, da Ihnen dafür die Zeit und die Erfahrung fehlt. Es ist nicht nachvollziehbar, dass die Bundesregierung die Unternehmen hier mit ihren Herausforderungen alleine lässt und den Einsatz von Experten immer noch nicht zulässt."
Die Lage ist zu ernst, als dass nicht alle Möglichkeiten genutzt werden
"Zwar können wir Personaldienstleister auch heute schon Unternehmen dabei unterstützen, Arbeitskräfte aus dem Ausland zu gewinnen, bisher aber lediglich durch die direkte Vermittlung von Personal. Damit wir Unternehmen vollumfänglich bei der Suche nach Arbeitskräften aus dem Ausland unterstützen können, müssen wir vom Gesetzgeber die Möglichkeit an die Hand bekommen, diese auch im Rahmen der Arbeitnehmerüberlassung zu beschäftigen", ergänzt Carlotta Köster-Brons. "Gerade auch vor dem Hintergrund eines weiteren Qualifikationsaufbaus können die Personaldienstleister einen wichtigen Beitrag leisten. Randstad beispielsweise unterstützt durch die unternehmenseigene Randstad Akademie sowie eine Partnerschaft mit VIONA, dem Online-Kursangebot des IBB Instituts für berufliche Bildung, dabei, den Weiterbildungsbedarf ausländischer Arbeitskräfte schnell zu decken."
Über die Randstad-ifo-Personalleiterbefragung
Die vorgestellten Ergebnisse stammen aus der Randstad-ifo-Personalleiterbefragung Q2 2024 (https://www.randstad.de/hr-portal/personalmanagement/randstad-ifo-personalleiterbefragung/), die quartalsweise durch das ifo-Institut im Auftrag des Personaldienstleisters Randstad durchgeführt wird. Die Studie befragt 600 bis 1000 Personalverantwortliche in deutschen Unternehmen unterschiedlicher Größe und Branchen. Die Sonderfragen des zweiten Quartals 2024 konzentrieren sich auf die 4-Tage-Woche und die Einstellung ausländischer Fachkräfte.
Über Randstad
Randstad ist einer der weltweit führenden Personaldienstleister mit dem Ziel, so spezialisiert und so fair zu werden wie kein anderes Unternehmen in der Welt der Arbeit. Durch die Unternehmensstrategie "partner for talent" finden, fördern und verbinden wir spezialisierte Talente mit Unternehmen - weltweit, vor Ort und immer mit hoher Geschwindigkeit. Unsere Angebote umfassen den gewerblich-technischen ebenso wie den Professional-Bereich, digitale Talentlösungen sowie End-to-End-Unternehmenslösungen. Wir schaffen leistungsfähige, vielfältige und agile Teams und unterstützen jeden Einzelnen dabei, eine erfolgreiche Karriere mit gleichen Chancen zu erreichen. Randstad Deutschland ist mit rund 38.500 Mitarbeitenden, darunter 2.500 interne, und 500 Standorten in 330 Städten vertreten. Unser Umsatzvolumen umfasste 2023 1,843 Milliarden Euro. CEO ist Richard Jager. Seit über 55 Jahren in Deutschland aktiv, gehört Randstad Deutschland zur 1960 in Amsterdam gegründeten und dort börsennotierten Randstad N.V. mit Sitz im niederländischen Diemen. 2023 hat Randstad mit rund 40.000 Mitarbeitenden weltweit 2 Millionen Menschen in 39 Ländern bei ihrer Suche nach einem für sie passenden Job geholfen und damit einen Gesamtumsatz von 25,4 Milliarden Euro erwirtschaftet.
Pressekontakt:
Randstad Deutschland Pressestelle
Bettina Desch
Frankfurter Straße 100
65760 Eschborn
Fon +49 1525 450 9349
E-Mail: presse@randstad.de
www.randstad.de
Original-Content von: Randstad Deutschland GmbH & Co. KG, übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.de/pm/13588/5832655
Seit 2023 fördert der deutsche Staat verstärkt die Beschäftigung ausländischer Arbeitskräfte. Doch die Wirtschaft ist von der Wirkung der Maßnahmen bislang nicht überzeugt: Knapp die Hälfte der Unternehmen bewertet sie als "nicht hilfreich". Wie die Personaldienstleistung bei der Gewinnung von Arbeitskräften die deutsche Wirtschaft unterstützen könnte, wenn endlich entsprechende Rahmenbedingungen von der Bundesregierung geschaffen würden, erklärt Carlotta Köster-Brons von Randstad.
Die deutsche Wirtschaft leidet unter einem erheblichen Arbeitskräftemangel. Gleichzeitig steht Deutschland vor der Herausforderung, nach Deutschland geflüchtete Menschen zu integrieren und schnell in Arbeit zu bringen. Um dieser doppelten Herausforderung zu begegnen, hat die Bundesregierung 2023 den sogenannten Jobturbo initiiert, um in den nächsten Jahren insbesondere die Integration von geflüchteten Menschen in den hiesigen Arbeitsmarkt zu fördern. Die aktuelle Randstad-ifo-Personalleiterbefragung Q2 2024 (https://www.randstad.de/hr-portal/personalmanagement/randstad-ifo-personalleiterbefragung/) kommt aber zu dem Ergebnis, dass jedes zweite Unternehmen (48 %) das Maßnahmenpaket des Jobturbos als "nicht hilfreich" ansieht.
Bürokratie und fehlende praktische Hilfe hemmen Wirksamkeit ein
Viele Unternehmen sehen durch den Jobturbo und das Fachkräfteeinwanderungsgesetz (FachKrEG), das die Integration von Fachkräften aus dem Ausland zusätzlich erleichtern soll, weiterhin keine Verbesserung der einschlägigen Rahmenbedingungen. Für 48 % der befragten Unternehmen bleiben die bürokratischen Hindernisse zur Beschäftigung ausländischer Mitarbeitender zu groß, während 39 % das Fehlen praktischer Hilfe für Betriebe bemängeln. 34 % berichten zudem, dass ein erheblicher Qualifizierungsbedarf besteht.
Knapp ein Fünftel der Unternehmen sieht mehr Fachkräfte verfügbar
Doch es gibt auch positive Entwicklungen: 23 % der Unternehmen sehen durch die Maßnahmen heute eine insgesamt größere Verfügbarkeit von Arbeitskräften. Und jeweils 18 % der befragten Unternehmen begrüßen kürzere Verfahren bei der Einstellung sowie eine erleichterte Anerkennung ausländischer Abschlüsse. Darüber hinaus beeinflussen sowohl der Jobturbo als auch das FachKrEG konkrete Verhaltensänderungen von Unternehmensvertretern: 17 % der befragten Unternehmen gaben in der Befragung an, durch diese Maßnahmen mehr langfristige Anstellungen von ausländischen Fachkräften anzustreben. In Großunternehmen (ab 500 Mitarbeitenden) sind es sogar 38 %. "Die Ergebnisse unserer Studie weisen auf erste positive Effekte des Jobturbos und des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes hin. Doch es bleiben einige Baustellen, an denen es politisch anzusetzen gilt, um die Rahmenbedingungen für Integration in den deutschen Arbeitsmarkt insgesamt zu verbessern", erklärt Carlotta Köster-Brons, Leiterin des Hauptstadtbüros und National CSR-Coordinator bei Randstad Deutschland. "Zur Deckung des Fachkräfteengpasses muss den Personaldienstleistern endlich die Anwerbung von Fachkräften in Drittstaaten von der Bundesregierung ermöglicht werden, und zwar ohne die kürzlich bekannt gewordenen geplanten Hürden. In Ägypten, Tunesien und Marokko etwa gibt es 13 Millionen Erwerbsfähige mit höherem Bildungsabschluss. Gleichzeitig liegt die Arbeitslosenquote in diesen Ländern zwischen 15 und 25 Prozent. Das ist ein beachtliches Potenzial zur Gewinnung von Fachkräften, das wir bisher so gut wie nicht nutzen können. Gerade kleineren und mittelständischen Unternehmen ist es aber meist nicht möglich, eigenständig auf der Welt nach geeigneten Fachkräften zu suchen, da Ihnen dafür die Zeit und die Erfahrung fehlt. Es ist nicht nachvollziehbar, dass die Bundesregierung die Unternehmen hier mit ihren Herausforderungen alleine lässt und den Einsatz von Experten immer noch nicht zulässt."
Die Lage ist zu ernst, als dass nicht alle Möglichkeiten genutzt werden
"Zwar können wir Personaldienstleister auch heute schon Unternehmen dabei unterstützen, Arbeitskräfte aus dem Ausland zu gewinnen, bisher aber lediglich durch die direkte Vermittlung von Personal. Damit wir Unternehmen vollumfänglich bei der Suche nach Arbeitskräften aus dem Ausland unterstützen können, müssen wir vom Gesetzgeber die Möglichkeit an die Hand bekommen, diese auch im Rahmen der Arbeitnehmerüberlassung zu beschäftigen", ergänzt Carlotta Köster-Brons. "Gerade auch vor dem Hintergrund eines weiteren Qualifikationsaufbaus können die Personaldienstleister einen wichtigen Beitrag leisten. Randstad beispielsweise unterstützt durch die unternehmenseigene Randstad Akademie sowie eine Partnerschaft mit VIONA, dem Online-Kursangebot des IBB Instituts für berufliche Bildung, dabei, den Weiterbildungsbedarf ausländischer Arbeitskräfte schnell zu decken."
Über die Randstad-ifo-Personalleiterbefragung
Die vorgestellten Ergebnisse stammen aus der Randstad-ifo-Personalleiterbefragung Q2 2024 (https://www.randstad.de/hr-portal/personalmanagement/randstad-ifo-personalleiterbefragung/), die quartalsweise durch das ifo-Institut im Auftrag des Personaldienstleisters Randstad durchgeführt wird. Die Studie befragt 600 bis 1000 Personalverantwortliche in deutschen Unternehmen unterschiedlicher Größe und Branchen. Die Sonderfragen des zweiten Quartals 2024 konzentrieren sich auf die 4-Tage-Woche und die Einstellung ausländischer Fachkräfte.
Über Randstad
Randstad ist einer der weltweit führenden Personaldienstleister mit dem Ziel, so spezialisiert und so fair zu werden wie kein anderes Unternehmen in der Welt der Arbeit. Durch die Unternehmensstrategie "partner for talent" finden, fördern und verbinden wir spezialisierte Talente mit Unternehmen - weltweit, vor Ort und immer mit hoher Geschwindigkeit. Unsere Angebote umfassen den gewerblich-technischen ebenso wie den Professional-Bereich, digitale Talentlösungen sowie End-to-End-Unternehmenslösungen. Wir schaffen leistungsfähige, vielfältige und agile Teams und unterstützen jeden Einzelnen dabei, eine erfolgreiche Karriere mit gleichen Chancen zu erreichen. Randstad Deutschland ist mit rund 38.500 Mitarbeitenden, darunter 2.500 interne, und 500 Standorten in 330 Städten vertreten. Unser Umsatzvolumen umfasste 2023 1,843 Milliarden Euro. CEO ist Richard Jager. Seit über 55 Jahren in Deutschland aktiv, gehört Randstad Deutschland zur 1960 in Amsterdam gegründeten und dort börsennotierten Randstad N.V. mit Sitz im niederländischen Diemen. 2023 hat Randstad mit rund 40.000 Mitarbeitenden weltweit 2 Millionen Menschen in 39 Ländern bei ihrer Suche nach einem für sie passenden Job geholfen und damit einen Gesamtumsatz von 25,4 Milliarden Euro erwirtschaftet.
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