Die Lust der Anleger auf Risiko ist vor den wichtigen Ereignissen in dieser Woche eher überschaubar. Der Deutsche Aktienindex hat gestern wieder den Rückwärtsgang eingelegt. Kurzfristig orientierte Anleger warten auf ihre Gelegenheiten und zeigen sich schon mit kleinen Kursbewegungen zufrieden. Niemand erwartet im Moment eine Rally, die vier oder fünf Tage am Stück anhalten wird. Es ist derzeit ein vor und zurück im DAX, eine trendlose Phase.
Die großen Akteure halten ihr Pulver trocken oder sind in der Sommerpause. Sie bleiben in Deckung, bis mehr Klarheit herrscht, wo es mit den Zinsen hingehen wird. Die Fed dürfte morgen den Grundstein für die weitere Geldpolitik im Rest des Jahres legen. Anleger haben eine konkrete Erwartungshaltung aufgebaut und wollen von Jerome Powell jetzt auch Konkretes hören. Nachdem die Fed bislang nur eher vage Informationen gegeben hat, wann sie gedenkt, die Zinsen erstmals zu senken, könnte eine erneute Unklarheit dieses Mal dem Markt sauer aufstoßen. Die Börsen rechnen fest damit, dass die Fed im September die Zinswende einleitet. Alles andere wäre eine große Enttäuschung.
Außerdem wird mit Microsoft, Apple, Meta und Amazon nebst anderen mehr als ein Fünftel des S&P 500 in den nächsten vier Tagen an der Wall Street seine Quartalszahlen präsentieren. In dieser Woche bleibt kein Stein auf dem anderen. Gut ist, dass der Nasdaq im Vorfeld der Quartalszahlen recht kräftig zurückgekommen ist. Damit hängt die Messlatte zumindest etwas tiefer. Historisch sind insbesondere die Glorreichen Sieben aber immer noch teuer bewertet. Es dürfte deshalb nicht reichen, nur Zahlen im Rahmen des bereits Erwarteten zu melden.
Diese sieben Unternehmen haben in den vergangenen Quartalen immer wieder gezeigt, dass sie sie irgendein Kaninchen aus dem Hut zaubern können, um die Anleger zu überraschen. Ob sich das wiederholt, wird sich zeigen. Gerade jetzt müssen die Quartalszahlen ebenso glorreich wie der ihnen aufgezwungene Name ausfallen, um einen weiteren Kursrutsch in den Aktien zu vermeiden.
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