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MÄRKTE EUROPA/Börsen schließen fester vor US-Zinsentscheidung

Finanznachrichten News

DJ MÄRKTE EUROPA/Börsen schließen fester vor US-Zinsentscheidung

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen haben am Mittwoch mit Aufschlägen geschlossen. Die Anleger hielten sich vor der geldpolitischen Entscheidung der US-Notenbank am Abend aber zurück. Es wird erwartet, dass das aktuelle Zinsniveau bestätigt wird. Allerdings könnte Chairman Jerome Powell Hinweise auf eine erste Zinssenkung im September geben. Am Morgen hatte die Bank of Japan überrascht. Die japanische Notenbank hat den Leitzins auf 0,25 Prozent erhöht und damit die Strategen der Commerzbank auf der falkenhaften Seite überrascht. Das Volumen der Anleihenankäufe wurde reduziert. Am Devisenmarkt zog der Yen daraufhin kräftig an.

Nicht im Sinne der Börsianer fielen derweil die jüngsten Inflationszahlen aus der Eurozone aus. Die jährliche Inflationsrate in der Eurozone hat sich im Juli wider Erwarten auf 2,6 Prozent erhöht, erwartet worden war ein Rückgang auf 2,4 Prozent. Die Kernteuerung blieb konstant bei 2,9 Prozent, Ökonomen hatten hingegen mit einem Rückgang auf 2,6 Prozent gerechnet. Die Daten dürften die EZB aber nicht daran hindern, im September die Zinsen erneut zu senken. Denn die Inflationsrate dürfte bis dahin laut der Commerzbank möglicherweise auf unter 2 Prozent fallen und der EZB die Möglichkeit zu einer weiteren Zinssenkung geben.

Der DAX legte 0,5 Prozent auf 18.509 Punkte zu, der Euro-Stoxx-50 gewann 0,7 Prozent auf 4.873. Die Sorge über eine sich ausweitende Eskalation des Konflikts im Nahen Osten, die auch zu Unterbrechungen der Ölversorgung führen könnte, ließ den Preis für Öl um mehr als 3 Prozent steigen. Die Notierungen legten mit der Meldung zu, dass der politische Führer der Hamas, Ismail Haniyeh, im Iran getötet wurde. Haniyeh wurde in Teheran gezielt getötet, wie das Islamische Revolutionsgarden-Korps (IRGC) des Iran in einer Erklärung mitteilte. Vermutet wird, dass Israel für den Anschlag verantwortlich ist. Der Goldpreis rückte ebenfalls vor.

Airbus besser als befürchtet 

Als "besser als befürchtet" stuften die Analysten von Jefferies die Geschäftszahlen zum zweiten Quartal 2024 von Airbus (+4,8%) ein. Der EBIT-Konsens im Bereich Commercial wurde um 16 Prozent übertroffen, auch wegen Effizienzmaßnahmen, die Inflation und einige Herausforderungen bei den Mitarbeiterzahlen ausgeglichen. Im Bereich D&S gab es dagegen eine größer als erwartet ausgefallene Belastung. Der jüngst gesenkte Ausblick wurde bestätigt.

Siemens Healthineers (-6,7%) ist im dritten Quartal ihres Geschäftsjahres 2023/24 wegen erneuter Einbußen im China-Geschäft nicht so stark gewachsen wie vom Markt erhofft. Das Medizintechnikunternehmen bestätigte dennoch seine Prognose, dämpfte allerdings die Erwartungen an das Wachstum im Kerngeschäft mit bildgebenden Geräten.

Fresenius (+4%) erzielte im zweiten Quartal ein zweistelliges prozentuales Gewinnwachstum je Aktie, was nach Einschätzung der Jefferies-Analysten das Potenzial für eine Trendwende zeigt. Da der Fokus nun auf Wachstumsvektoren liege und FMC dekonsolidiert wurde, sehen sie die Entwicklung im zweiten Quartal positiv.

Trotz guter Geschäftszahlen und einem erhöhten Ausblick auf das Gesamtjahr geben GSK an der Londoner Börse um 2 Prozent nach. Grund war die schwache Entwicklung des Herpes-Impfstoffs Shingrix im zweiten Quartal. Shore Capital verwies auf eine geringere Nachfrage und Lagerbestandsabbau in den USA.

Teamviewer zweistellig im Plus 

Überraschend positiv wurden die Geschäftszahlen zum zweiten Quartal von Teamviewer (+13,2%) aufgenommen. Die Billings legten im Vergleich zum Vorjahr um 2 Prozent zu, die adjustierte EBITDA-Marge sank nur 1 Prozentpunkt und lag bei weiter starken 41 Prozent. Von den Analysten von JP Morgan hieß es dazu, der Gewinn habe die Erwartung geschlagen und vor allem scheine sich das Billings-Wachstum wieder zu beschleunigen.

Die Auto1 Group (+14,3%) hat die Jahresprognose nach einem überraschend guten zweiten Quartal deutlich angehoben. Der Gebrauchtwagenhändler erwartet einen höheren Absatz im laufenden Jahr und entsprechend ein höheres bereinigtes EBITDA. Es soll auf 45 Millionen bis 65 Millionen nach zuvor erwarteten 20 Millionen bis 40 Millionen Euro steigen. Nach Unternehmensangaben war es das bisher profitabelste Quartal in der Firmengeschichte.

Nach Geschäftszahlen gaben Kion 6,6 Prozent nach. Bremsend wirkte laut Einschätzung aus dem Handel der gesenkte qualitative Ausblick für die Flurförderzeuge: Hier erwartet Kion entgegen der vorherigen Erwartung nur noch das Niveau des Vorjahres. Zuvor war mit einem global leichten Wachstum gerechnet worden. Ähnlich sieht es bei Supply-Chain-Lösungen aus, die für 2024 leicht rückläufig erwartet werden nach bisher leicht wachsend.

=== 
Index                 Schluss- Entwicklung Entwicklung  Entwicklung 
.                    stand   absolut     in %      seit 
.                                     Jahresbeginn* 
Euro-Stoxx-50             4.872,94    +31,94    +0,7%     +7,8% 
Stoxx-50               4.490,84    +49,79    +1,1%     +9,7% 
Stoxx-600                518,18    +4,10    +0,8%     +8,2% 
XETRA-DAX              18.508,65    +97,47    +0,5%     +10,5% 
FTSE-100 London            8.367,98    +93,57    +1,1%     +7,0% 
CAC-40 Paris             7.531,49    +56,55    +0,8%     -0,2% 
AEX Amsterdam              920,62    +12,63    +1,4%     +17,0% 
ATHEX-20 Athen            3.606,78    +51,44    +1,4%     +15,5% 
BEL-20 Bruessel            4.130,20    -12,19    -0,3%     +11,4% 
BUX Budapest             74.051,15   +575,27    +0,8%     +22,2% 
OMXH-25 Helsinki           4.537,18    +11,37    +0,3%     -0,7% 
ISE NAT. 30 Istanbul         11.606,73    +10,24    +0,1%     +44,7% 
OMXC-20 Kopenhagen          2.751,58    +36,69    +1,4%     +20,5% 
PSI 20 Lissabon            6.639,25    +69,14    +1,0%     +4,9% 
IBEX-35 Madrid            11.065,00   -137,60    -1,2%     +9,5% 
FTSE-MIB Mailand           33.763,86   -144,16    -0,4%     +11,7% 
OBX Oslo               1.365,28    +16,25    +1,2%     +14,4% 
PX Prag               1.610,68    +11,94    +0,7%     +13,9% 
OMXS-30 Stockholm           2.609,33    +14,08    +0,5%     +8,8% 
WIG-20 Warschau            2.421,49    +36,72    +1,5%     +3,4% 
ATX Wien               3.701,04    -1,92    -0,1%     +7,6% 
SMI Zuerich             12.317,44    +35,42    +0,3%     +10,6% 
*bezogen auf Schlusskurs vom Vortag 
 
DEVISEN        zuletzt    +/- % Mi, 8.39 Uhr Di, 17:28 Uhr  % YTD 
EUR/USD        1,0820    +0,0%    1,0819     1,0799  -2,0% 
EUR/JPY        162,80    -1,5%    165,32     166,45  +4,6% 
EUR/CHF        0,9522    -0,3%    0,9544     0,9567  +2,6% 
EUR/GBP        0,8429    +0,0%    0,8428     0,8421  -2,8% 
USD/JPY        150,46    -1,5%    152,82     154,13  +6,8% 
GBP/USD        1,2836    +0,0%    1,2836     1,2824  +0,9% 
USD/CNH (Offshore)   7,2230    -0,3%    7,2369     7,2630  +1,4% 
Bitcoin 
BTC/USD       66.322,00    +0,1%   66.399,50   66.199,90 +52,3% 
 
ROHÖL         zuletzt VT-Settlem.     +/- %    +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex        77,43    74,73     +3,6%     +2,70  +8,5% 
Brent/ICE        80,71    78,63     +2,6%     +2,08  +6,4% 
 
METALLE        zuletzt    Vortag     +/- %    +/- USD  % YTD 
Gold (Spot)     2.423,10   2.411,43     +0,5%     +11,67 +17,5% 
Silber (Spot)      28,81    37,48    -23,1%     -8,67 +21,2% 
Platin (Spot)     977,65    962,65     +1,6%     +15,00  -1,5% 
Kupfer-Future      4,16     4,06     +2,3%     +0,09  +5,6% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mpt/err

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July 31, 2024 12:09 ET (16:09 GMT)

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