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MÄRKTE USA/Sehr fest - Fed stimmt auf Zinssenkung ein

Finanznachrichten News

DJ MÄRKTE USA/Sehr fest - Fed stimmt auf Zinssenkung ein

NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Börsen haben am Mittwoch kräftige Aufschläge verbucht, nachdem die US-Notenbank der Hoffnung auf eine baldige Zinssenkung neue Nahrung gegeben hatte. Der Dow-Jones-Index rettete zwar nur ein kleines Plus von 0,2 Prozent ins Ziel und schloss bei 40.843 Punkten. Der S&P-500 rückte jedoch um 1,6 Prozent vor. Für den Nasdaq-Composite ging es um 2,6 Prozent nach oben. An der Nyse wurden 1.776 (Dienstag: 1.728) Kursgewinner gesehen, denen 1.047 (1.035) -verlierer gegenüberstanden. Unverändert schlossen 49 (106) Titel.

Wie weithin erwartet ließ die Federal Reserve ihren Leitzins unverändert. Doch nahmen die Notenbanker zwei wichtige Änderungen an ihrem geldpolitischen Statement vor, mit denen sie die jüngsten Fortschritte im Kampf gegen die Inflation anerkannten, ohne sich jedoch ausdrücklich zu einer Zinssenkung zu verpflichten. Während der Pressekonferenz im Anschluss an den Entscheid sagte Fed-Chef Jerome Powell, dass eine Zinssenkung schon bei der nächsten Sitzung im September "auf dem Tisch liegen" könnte.

"Die US-Notenbanker steuern auf eine Zinswende im Rahmen der nächsten Sitzung im September zu. Die jüngste Abschwächung des US-Inflationsdrucks und eine zunehmend ausgewogene Lage am Arbeitsmarkt ebnen den Weg für einen solchen Kurswechsel", kommentierte Elmar Völker von der LBBW.

Konjunkturseitig sind dem ADP-Arbeitsmarktbericht zufolge in der US-Privatwirtschaft im Juli 122.000 Stellen geschaffen worden und damit weniger als die erwarteten 150.000. Die Daten zeugten von einer Abkühlung des Arbeitsmarkts und unterstützten damit die Erwartung, dass die US-Notenbank im September die Zinsen senken könnte. Der Arbeitskostenindex ist derweil im zweiten Quartal um 0,9 Prozent gegenüber dem Vorquartal gestiegen. Ökonomen hatten mit einem Anstieg um 1,0 Prozent gerechnet. Der Einkaufsmanagerindex der Region Chicago ging im Juli etwas deutlicher zurück als angenommen.

Microsoft geben nach Zahlen nach - AMD mit deutlichem Plus 

Bewegung in Einzelwerte brachte die Bilanzsaison. Bereits am Dienstag nach Handelsschluss hatte Microsoft Zahlen für das vierte Geschäftsquartal vorgelegt. Der Konzern hat zwar von einem starken Cloud-Wachstum profitiert. Analysten hatten hier jedoch mehr erwartet. Für die Aktie ging es um 1,1 Prozent nach unten.

Dagegen legten die Aktien von Advanced Micro Devices (AMD) um 4,4 Prozent zu. Der Chiphersteller hat im zweiten Quartal von einer hohen Nachfrage profitiert. Umsatz und Gewinn übertrafen die Erwartungen. Im Sog von AMD verbesserten sich Nvidia um 12,9 Prozent.

Der Luft- und Raumfahrtkonzern Boeing (+2%) hat im zweiten Quartal seinen Verlust ausgeweitet und die Erwartungen verfehlt. Er macht aber Fortschritte bei der Verbesserung seines Qualitätsmanagementsystems. Zudem hat Boeing nach längerer Suche mit Robert "Kelly" Ortberg einen neuen CEO gefunden.

Starbucks gewannen 2,6 Prozent. Die US-Kaffeehaus-Kette hat in ihrem dritten Geschäftsquartal wegen der andauernden Konsumschwäche auf den wichtigsten Märkten USA und China weniger umgesetzt als erwartet. Auch der Gewinn ging zurück. Allerdings sieht der Konzern bei seinem Turnaround Fortschritte.

Der Lebensmittel- und Getränkehersteller Kraft Heinz hat im zweiten Quartal wegen der andauernden Kaufzurückhaltung der Verbraucher auch weniger verdient als vor einem Jahr. Die Jahresprognose eines bereinigten Gewinns von 3,01 bis 3,07 Dollar je Aktie bekräftigte der Konzern aber. Den Umsatz sieht er dagegen organisch um 2 Prozent schrumpfen oder bestenfalls stagnieren. Die Aktie gewann 4 Prozent. Mondelez (+1,9%) hat im zweiten Quartal wegen sinkender Verkaufsvolumina weltweit 1,9 Prozent weniger umgesetzt. Der Konzern will nun in den USA neue "preiswerte Angebote" einführen.

Mastercard hat im zweiten Quartal mehr umgesetzt und verdient, weil die Verbraucher weiterhin stark konsumieren und das Geschäft mit teureren Dienstleistungen weiter wuchs. Die Titel rückten 3,6 Prozent vor.

T-Mobile US (+3,9%) hat im zweiten Quartal weitere Kunden gewonnen. Netto kamen 1,3 Millionen Vertragskunden hinzu. Für das Gesamtjahr wird die Telekom-Tochter zuversichtlicher.

Dollar gibt nach - Ölpreise steigen 

Der Dollar hatte schon vor dem Zinsentscheid nachgegeben und kam im Anschluss daran noch etwas weiter zurück. Der Dollarindex gab im späten US-Handel um 0,5 Prozent nach.

Die Ölpreise legten nach den jüngsten Abgaben deutlich zu. Marktteilnehmer verwiesen auf die gestiegenen geopolitischen Spannungen im Nahen Osten nach der Ermordung des politischen Führers der Hamas im Iran. Zudem sind die Rohölbestände der USA in der vergangenen Woche stärker gesunken als erwartet.

Am Anleihemarkt hatten die Anleger schon vor dem Fed-Entscheid auf Zinssenkungen gesetzt. Nach Bekanntgabe der Beschlüsse gaben die Renditen weiter nach. Die Rendite zehnjähriger Papiere lag zuletzt 8,1 Basispunkte niedriger bei 4,05 Prozent.

Gold profitierte von den sinkenden Marktzinsen und war überdies als sicherer Hafen gesucht. Der Preis für die Feinunze stieg um 1,6 Prozent.

=== 
INDEX         zuletzt    +/- %    absolut   +/- % YTD 
DJIA        40.842,79    +0,2%     99,46     +8,4% 
S&P-500       5.522,30    +1,6%     85,86     +15,8% 
Nasdaq-Comp.    17.599,40    +2,6%    451,98     +17,2% 
Nasdaq-100     19.362,43    +3,0%    566,16     +15,1% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit       Rendite   Bp zu VT  Rendite VT   +/-Bp YTD 
2 Jahre         4,26     -9,6     4,36     -15,6 
5 Jahre         3,92    -10,9     4,03      -7,6 
7 Jahre         3,96    -10,2     4,06      -0,9 
10 Jahre         4,05     -8,1     4,14      17,4 
30 Jahre         4,34     -5,6     4,40      37,0 
 
DEVISEN        zuletzt    +/- % Mi, 8.39 Uhr Di, 17:28 Uhr  % YTD 
EUR/USD        1,0822    +0,1%    1,0819     1,0799  -2,0% 
EUR/JPY        162,14    -1,9%    165,32     166,45  +4,2% 
EUR/CHF        0,9496    -0,6%    0,9544     0,9567  +2,3% 
EUR/GBP        0,8418    -0,1%    0,8428     0,8421  -3,0% 
USD/JPY        149,82    -1,9%    152,82     154,13  +6,3% 
GBP/USD        1,2855    +0,2%    1,2836     1,2824  +1,0% 
USD/CNH (Offshore)   7,2240    -0,3%    7,2369     7,2630  +1,4% 
Bitcoin 
BTC/USD       65.339,90    -1,4%   66.399,50   66.199,90 +50,1% 
 
ROHOEL        zuletzt VT-Settlem.     +/- %    +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex        78,44    74,73     +5,0%     +3,71 +10,0% 
Brent/ICE        80,72    78,63     +2,7%     +2,09  +6,4% 
 
METALLE        zuletzt    Vortag     +/- %    +/- USD  % YTD 
Gold (Spot)     2.449,55   2.411,43     +1,6%     +38,12 +18,8% 
Silber (Spot)      28,98    37,48    -22,7%     -8,50 +21,9% 
Platin (Spot)     979,82    962,65     +1,8%     +17,17  -1,2% 
Kupfer-Future      4,17     4,06     +2,6%     +0,10  +5,9% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/cln

(END) Dow Jones Newswires

July 31, 2024 16:10 ET (20:10 GMT)

Copyright (c) 2024 Dow Jones & Company, Inc.

© 2024 Dow Jones News
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