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MÄRKTE USA/Sehr schwach - ISM weckt Zweifel an Inflationsrückgang

Finanznachrichten News

DJ MÄRKTE USA/Sehr schwach - ISM weckt Zweifel an Inflationsrückgang

NEW YORK (Dow Jones)--An der Wall Street ist die Erleichterung über eine möglicherweise baldige Zinssenkung am Donnerstag der Furcht vor einer Konjunkturschwäche und einer hartnäckig hohen Inflation gewichen. Der Dow-Jones-Index verlor 1,2 Prozent auf 40.348 Punkte. Der S&P-500 fiel um 1,4 Prozent und der Nasdaq-Composite um 2,3 Prozent. Den 911 (Mittwoch: 1.762) Kursgewinnern standen 1.925 (1.049) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 30 (65) Titel.

Als Grund für die Flucht der Anleger aus dem Aktienmarkt nannten Händler den ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe, der im Juli den vierten Monat in Folge gesunken war und sich dabei mit 46,8 Punkten von der Expansionsschwelle bei 50,0 Punkten noch weiter nach unten entfernte. Volkswirte hatten einen Anstieg auf 48,9 erwartet, nachdem der Index im Juni bei 48,5 gestanden hatte. Der Subindex für die bezahlten Preise verharrte derweil im Juli oberhalb der Expansionsschwelle. Das sei eine beunruhigende Entwicklung, kommentierten die Volkswirte Tim Quinlan und Shannon Seery Grein von Wells Fargo. Denn sie deute an, dass das hohe Zinsniveau zwar die Wirtschaftsaktivität ausbremse, ohne aber zu den angestrebten Preisrückgängen zu führen.

Daneben lief die Berichtssaison munter weiter. Nach Handelsschluss in den USA sollten Größen wie Intel, Amazon und Apple Quartalszahlen vorlegen.

Die Bank of England (BoE) hat unterdessen ihren Leitzins am Donnerstag um 25 Basispunkte gesenkt. Fünf Ratsmitglieder stimmten für die Senkung, während vier für die Beibehaltung der Zinssätze votierten, da sie nicht davon überzeugt waren, dass die Inflation in Großbritannien ausreichend eingedämmt ist. Ökonomen hatten mit einer knappen Entscheidung für eine Zinssenkung gerechnet. Die Fed hatte am Mittwoch wie erwartet den Leitzins unverändert belassen, gleichzeitig aber eine erste Zinssenkung für September angedeutet.

Am Markt wartet man nun auf den US-Arbeitsmarktbericht für Juli, der am Freitag veröffentlicht wird. Sollte sich hier eine weitere Abkühlung zeigen, dürfte dies die Erwartungen an eine Zinssenkung im September weiter erhöhen, hieß es. Die am Donnerstag veröffentlichte Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung stieg in der Vorwoche um 14.000 auf 249.000. Volkswirte hatten einen unveränderten Stand von 235.000 vorhergesagt.

Die Produktivität außerhalb der Landwirtschaft in den USA ist im zweiten Quartal indessen nach vorläufiger Rechnung um annualisiert 2,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal gewachsen. Hier war am Markt mit einem Produktivitätszuwachs von 1,8 Prozent gerechnet worden. Die Bauausgaben sanken im Juni auf Monatssicht um 0,3 Prozent, während Volkswirte einen Anstieg um 0,2 Prozent erwartet hatten. Und der von S&P Global ermittelte Einkaufsmanagerindex sank im Juli auf 49,6 von 51,6 Punkten im Juni. Hier hatten Ökonomen mit 49,5 Punkten gerechnet.

Meta nach Zahlen gesucht - Qualcomm geben nach 

Unter den Einzelwerten legten Meta Platforms um 4,9 Prozent zu. Der Konzern profitierte im zweiten Quartal von starken Werbeeinnahmen. Der Mutterkonzern von Facebook, Instagram und Whatsapp übertraf dabei die Erwartungen der Analysten.

Qualcomm (-9,4%) hat im dritten Geschäftsquartal dank des Umsatzwachstums in seinem Halbleitersegment QCT einen höheren Gewinn von 2,13 (Vj: 1,8) Milliarden Dollar erzielt. Der Umsatz stieg von 8,45 auf 9,39 Milliarden Dollar. Analysten bemängelten jedoch den Umsatz mit Chips für Mobiltelefone. Für das laufende vierte Quartal prognostiziert das Unternehmen einen Umsatz zwischen 9,5 und 10,3 Milliarden Dollar.

Conocophillips hat im zweiten Quartal mehr verdient als erwartet und einen Rekord bei der Produktion erzielt. Der Nettogewinn stieg auf 2,33 (Vj: 2,23) Milliarden Dollar. Die Aktie konnte sich der negativen Stimmung nicht entziehen und verlor 2,5 Prozent.

Der Kurs des Biotech-Unternehmens Moderna brach um 21 Prozent ein, nachdem der Konzern den Ausblick gesenkt hatte.

Dollar etwas fester - Ölpreise steigen weiter 

Am Devisenmarkt zeigte sich der Dollar etwas fester. Der Dollarindex stieg um 0,3 Prozent. Der Abwertungsspielraum des Dollar dürfte begrenzt sein, selbst nachdem die US-Notenbank am Mittwoch angedeutet hat, dass sie die Zinssätze bald senken könnte, so Commerzbank-Analyst Michael Pfister. Notenbank-Chef Powell habe sich aber in anderer Hinsicht vorsichtig geäußert, indem er bekräftigte, dass die Wirtschaft jetzt im Gleichgewicht sei. "Daher würde ich die Zinssenkungserwartungen - und damit die Dollarschwäche - nicht weiter vorantreiben, solange keine neuen Daten vorliegen."

Die Ölpreise drehten im Gefolge der Aktienmärkte ins Minus. Nachfragesorgen belasteten, während die gestiegenen geopolitischen Risiken im Nahen Osten nach der Ermordung des politischen Führers der Hamas die Preise nicht nachhaltig stützten.

Am Anleihemarkt gaben die Renditen nach den jüngsten deutlichen Abgaben vor und im Gefolge des Fed-Zinsentscheids nochmals nach. Die Anleihekurse profitierten auch davon, dass Anleger auf der Suche nach Sicherheit aus Aktien in festverzinsliche Wertpapiere umschichteten.

Der Goldpreis sank nach den deutlichen Vortagesaufschlägen leicht. Der Preis für die Feinunze ermäßigte sich um 0,3 Prozent. Die sinkenden Marktzinsen und die Eigenschaft des Edelmetalls als "sicherer Hafen" angesichts der Spannungen im Nahen Osten verhinderten dabei deutlichere Verluste.

=== 
INDEX         zuletzt    +/- %    absolut   +/- % YTD 
DJIA        40.347,97    -1,2%    -494,82     +7,1% 
S&P-500       5.446,68    -1,4%    -75,62     +14,2% 
Nasdaq-Comp.    17.194,15    -2,3%    -405,26     +14,5% 
Nasdaq-100     18.890,39    -2,4%    -472,04     +12,3% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit       Rendite   Bp zu VT  Rendite VT   +/-Bp YTD 
2 Jahre         4,15    -10,5     4,26     -26,9 
5 Jahre         3,84     -7,5     3,91     -16,1 
7 Jahre         3,88     -6,7     3,95      -9,1 
10 Jahre         3,97     -6,0     4,03      9,1 
30 Jahre         4,27     -3,9     4,30      29,5 
 
DEVISEN        zuletzt    +/- % Do, 8.12 Uhr Mi, 17:20 Uhr  % YTD 
EUR/USD        1,0787    -0,4%    1,0822     1,0822  -2,3% 
EUR/JPY        161,48    -0,5%    162,19     162,77  +3,8% 
EUR/CHF        0,9423    -0,9%    0,9494     0,9520  +1,6% 
EUR/GBP        0,8471    +0,6%    0,8431     0,8424  -2,3% 
USD/JPY        149,70    -0,1%    149,88     150,41  +6,3% 
GBP/USD        1,2734    -1,0%    1,2836     1,2845  +0,1% 
USD/CNH (Offshore)   7,2539    +0,4%    7,2379     7,2243  +1,8% 
Bitcoin 
BTC/USD       63.407,60    -2,4%   64.181,10   66.473,80 +45,6% 
 
ROHOEL        zuletzt VT-Settlem.     +/- %    +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex        76,92    77,91     -1,3%     -0,99  +7,8% 
Brent/ICE        80,16    80,84     -0,8%     -0,68  +6,4% 
GAS              VT-Settlem.           +/- EUR 
Dutch TTF        36,92    35,72     +3,4%     +1,20  +9,8% 
 
METALLE        zuletzt    Vortag     +/- %    +/- USD  % YTD 
Gold (Spot)     2.443,06   2.448,13     -0,2%     -5,06 +18,5% 
Silber (Spot)      28,50    29,08     -2,0%     -0,58 +19,9% 
Platin (Spot)     963,17    979,10     -1,6%     -15,93  -2,9% 
Kupfer-Future      4,05     4,16     -2,6%     -0,11  +2,9% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/cln

(END) Dow Jones Newswires

August 01, 2024 16:11 ET (20:11 GMT)

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