HALLE (dpa-AFX) - Der Schokoladenhersteller Halloren sucht nach gescheiterten Verhandlungen mit einem Großkunden neue Abnehmer. "Wenn ich neue Kunden finden muss, dann tue ich das", erklärte Firmenchef Darren Ehlert. Früher habe einigen potenziellen Kunden abgesagt werden müssen, weil die Produktionskapazitäten erreicht gewesen seien. Hier werde es sowohl national als auch international neue Gespräche geben. Allerdings dauerten solche Gespräche einige Monate, weil Unternehmen langfristig planten.
Halloren aus Halle (Sachsen-Anhalt) ist nach eigenen Angaben Deutschlands älteste Schokoladenfabrik. Das Unternehmen schickte unter anderem vor dem Hintergrund von gescheiterten Preisverhandlungen mit einem Großkunden in Deutschland einen Teil der Belegschaft in Kurzarbeit. Bis Jahresende seien 280 von 400 Beschäftigten betroffen. Es gehe um 30 Prozent der Arbeitszeit.
Medienberichten zufolge soll es sich um unterschiedliche Preisvorstellungen mit dem Discounter Lidl handeln. Lidl wollte sich auf Anfrage nicht zu Geschäftsbeziehungen und internen Prozessen äußern. Halloren-Chef Ehlert bestätigte lediglich, dass es um einen Großkunden handele, mit dem die Verhandlungen kurzfristig gescheitert seien.
Kosten für Schokolade massiv gestiegen
Allerdings seien mehrere Gründe verantwortlich. Die Kosten für Schokolade als Rohstoff seien zuletzt um das zwei- bis dreifache gestiegen, sagte Ehlert. Dazu kämen höhere Kosten für Energie und bei der Verarbeitung. Es mache daher keinen Sinn, jetzt im Sommer die Lager vollzumachen, wenn es keine Einigung mit einem großen Kunden gebe. "Das wäre nicht wirtschaftlich", sagte Ehlert, "dann decke ich nicht einmal annähernd meine Kosten".
Halloren produziert nicht nur die berühmten Halloren-Kugeln, sondern auch Fruchtkaramellen und gefüllte Schokoladentälchen. Halloren produziert an zwei Standorten in Halle und Delitzsch (Sachsen)./sus/DP/zb