BAD SCHWALBACH/WIESBADEN (dpa-AFX) - Die hessische Molkerei Schwälbchen sieht sich im laufenden Jahr geschäftlich auf Kurs. Im ersten Halbjahr 2024 kletterte in der Unternehmens-Gruppe das Ergebnis nach Steuern vorläufigen Zahlen zufolge auf rund 3 Millionen Euro, nach 1,85 Millionen Euro im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Das sagte Vorstandschef Günter Berz-List der Deutschen Presse-Agentur in Wiesbaden. Dazu beigetragen haben vor allem gute Erträge beim Lieferservice für Großverbraucher, dem Frischdienst mit rund 10.000 Artikeln im Sortiment.
Regionalität als "Lebensnerv"
"Bei Schwälbchen ist das erste Halbjahr 2024 gut gelaufen. Wenn hier in dieser urbanen Region der Außer-Haus-Markt funktioniert, die Menschen wieder unterwegs sind, dann läuft es auch bei Schwälbchen besser", sagte er. Er sei auch für das Gesamtjahr 2024 optimistisch. "Die Verbraucher achten nach wie vor bei ihrem Kauf auf regionale Lebensmittel und das ist der Lebensnerv von Schwälbchen". Das Unternehmen mit Hauptsitz in Bad Schwalbach im Taunus hat rund 400 Mitarbeiter.
Ergebnisplus beim Lieferservice
Der Umsatz beim Frischdienst blieb in den ersten sechs Monaten dieses Jahres mit 58,7 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stabil (Januar bis Juni 2023: 60,4 Mio. Euro). Das Ergebnis nach Steuern stieg den Angaben zufolge in dieser Sparte im gleichen Zeitraum um knapp 22 Prozent auf rund 2 Millionen Euro. Für das laufende Jahr sei die Anschaffung von 18 neuen Lastwagen geplant, kündigte Berz-List an.
Durchwachsenes Sommerwetter drückt bei Molkerei auf Umsatz
In der Molkereisparte sank die Milchverarbeitung im ersten Halbjahr 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 14 Prozent auf 54 Millionen Kilogramm, der Umsatz ging um 17 Prozent auf 51 Millionen Euro zurück, wie der Vorstandschef erläuterte. Dabei habe auch der durchwachsene Sommer eine Rolle gespielt, denn kühles und regnerisches Wetter drücken auf die Geschäfte etwa bei Kaffee-Kaltgetränken oder Ayran.
Größere Wertschöpfung lässt Ergebnis anwachsen
Ein deutliches Plus verbuchte die Molkerei dagegen beim Ergebnis nach Steuern, dass von 250 000 Euro im Vorjahreshalbjahr auf 1 Million Euro sprang. In diesem Jahr hätten mehr verarbeitete Produkte zum Umsatz beigetragen, bei denen die Wertschöpfung größer sei, als etwa bei Milch, erklärte Berz-List. Zudem seien die Kosten bei Strom und Gas zuletzt wieder gesunken. Dagegen schlügen CO2-Zulage und Maut bei den Logistikkosten zweimal zu Buche - wenn die Milch zur Molkerei gefahren wird und wenn die fertigen Produkte ausgeliefert werden.
Neuer Handkäs-Dip im Sortiment
Nach dem Erfolg von Spundekäs' und Grüner Soße bringt Schwälbchen eine weitere regionale Spezialität auf den Markt, einen Handkäs-Dip, wie der Vorstandschef ankündigte. Mit den pikanten Produkten sei Schwälbchen in den zurückliegenden Jahren erfolgreicher gewesen als mit süßen Neuerungen. Fruchtjoghurt beispielsweise werde inzwischen zwar noch für Großkunden und Fluggesellschaften produziert, jedoch nicht mehr im Einzelhandel angeboten./löb/DP/he