DJ MÄRKTE USA/Sehr schwach - Indizes aber klar auf Erholungskurs
Von Steffen Gosenheimer
NEW YORK (Dow Jones)--Die in der Vorwoche begonnene Talfahrt an der Wall Street geht am Montag weiter. Dabei sackten die Indizes gleich zu Beginn massiv ab um bis zu rund 6 Prozent, sind seitdem aber auf einem wackligen Erholungskurs. Etwas Rückenwind kommt von neuen US-Konjunkturzahlen. Sie sind teils besser als erwartet ausgefallen, teils haben sie die Erwartung relativ knapp verfehlt. In beiden Fällen deuten sie aber auf wirtschaftliches Wachstum hin.
Zur Mittagszeit in New York weist der Dow-Jones-Index noch ein Minus von 2,0 Prozent auf und liegt bei 38.953 Punkten. Der S&P-500 und die Nasdaq-Indizes verlieren 2,4 bzw. bis zu 2,7 Prozent.
Stark erholt zeigen sich im Handelsverlauf Halbleiteraktien. Ihr Subindex im S&P-500 verlor anfangs über 8 Prozent, aktuell beträgt das Minus nur noch 3,8 Prozent. Das Flaggschiff Nvidia verbilligt sich um weitere 5,8 Prozent, Intel büßen nach dem Kursdebakel in der Vorwoche nach enttäuschenden Geschäftszahlen weitere 6 Prozent ein. Laut Berichten verschiebt Nvidia die nächste Generation von KI-Chips um mindestens drei Monate.
Auslöser der weltweit zu beobachtenden massiven Kursverluste der vergangenen Tage sind Rezessionsängste, nachdem Konjunkturdaten aus den USA jüngst sehr schwach ausgefallen waren. Sie hatten Ängste befeuert, dass die sicher eingepreiste Zinssenkung in den USA im September zu spät kommen könnte und der US-Konjunktur nun doch eine harte Landung droht. Auf die Stimmung drückt aber auch die Sorge vor einer militärischen Eskalation im Nahen Osten.
Sinkflug der Anleiherenditen vorerst gestoppt
Angesichts der wachsenden Rezessionssorgen und der Angst vor einer Ausweitung des Nahostkonflikts sind sichere Häfen gesucht. Dazu gehören in erster Linie Staatsanleihen. Nach dem bereits starken Rückgang der vergangenen Tage steigen die Renditen aktuell aber leicht, nachdem sie zunächst weiter gesunken waren. Mittlerweile spekuliert der Markt auf eine Zinssenkung um einen vollen Prozentpunkt und mehr bis zum Jahresende.
Mit den sinkenden Renditen tendiert der Dollar weiter schwach. der Dollarindex fällt um 0,5 Prozent. In der Spitze kostete der Euro schon gut 1,10 Dollar. Bereits zum Vorwochenschluss war der Dollar auf ein Viereinhalbmonatstief gerutscht. Gesucht sind der Franken und der Yen. Beide Währungen gelten wie US-Staatsanleihen als vermeintlich sichere Anlegerhäfen in Krisenzeiten. Dazu erhöhte Japan jüngst die Zinsen.
Trotz der Nahostkrise geben die Erdölpreise um bis zu 1,5 Prozent nach. Auch hier spielt der Markt Rezessionssorgen. Der Goldpreis gerät in den Abwärtsstrudel deutlich sinkender Rohstoffpreise. Er verbilligt sich um fast 40 Dollar auf 2.403. Eigentlich sprächen Rezessionsängste, Risikoscheu und nachgebende Marktzinsen aber für das Gold, heißt es.
Apple leiden unter Berkshire-Verkäufen
Apple verlieren 3,7 Prozent, lagen aber auch schon deutlich tiefer. Warren Buffetts Investmentvehikel Berkshire Hathaway hat fast die Hälfte seiner Apple-Aktien im zweiten Quartal abgestoßen.
Kellanova springen um 13 Prozent nach oben. Laut dem Wall Street Journal befindet sich der Süßwarenanbieter Mars in fortgeschrittenen Gesprächen wegen einer Übernahme. AMC Entertainment geben nach Quartalszahlen im Rahmen der Erwartungen um 2,7 Prozent nach. Der Kinobetreiber warnte vor den Folgen geringerer Neuveröffentlichungen wegen der jüngsten Streiks in der Filmbranche.
Jeweils nach Vorlage von Quartalszahlen geben Carlyle Group um rund 8 Prozent nach, während Tyson Foods um 1,7 Prozent zulegen. Das Beteiligungsunternehmen wies einen unter der Konsensschätzung liegenden Gewinn aus, während der Fleischproduzent Tyson in seinem dritten Geschäftsquartal mehr als erwartet verdiente.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 38.953,16 -2,0% -784,10 +3,4% S&P-500 5.227,22 -2,2% -119,34 +9,6% Nasdaq-Comp. 16.328,22 -2,7% -447,94 +8,8% Nasdaq-100 18.022,74 -2,3% -418,10 +7,1% US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 3,89 +1,2 3,88 -52,7 5 Jahre 3,63 +1,2 3,62 -37,2 7 Jahre 3,68 +1,4 3,67 -28,9 10 Jahre 3,79 +0,0 3,79 -9,1 30 Jahre 4,08 -3,0 4,11 10,6 DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:10 Uhr Fr, 17:31 Uhr % YTD EUR/USD 1,0950 +0,3% 1,0900 1,0922 -0,9% EUR/JPY 158,08 -1,2% 154,70 159,94 +1,6% EUR/CHF 0,9352 -0,3% 0,9229 0,9370 +0,8% EUR/GBP 0,8579 +0,6% 0,8573 0,8532 -1,1% USD/JPY 144,35 -1,5% 142,20 146,49 +2,5% GBP/USD 1,2765 -0,4% 1,2712 1,2801 +0,3% USD/CNH (Offshore) 7,1340 -0,4% 7,1227 7,1456 +0,1% Bitcoin BTC/USD 54.764,60 -6,4% 52.078,20 62.789,50 +25,8% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 73,18 73,52 -0,5% -0,34 +2,4% Brent/ICE 76,45 76,81 -0,5% -0,36 +1,5% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 35,78 37,11 -3,6% -1,33 +14,1% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.400,64 2.443,85 -1,8% -43,21 +16,4% Silber (Spot) 27,19 28,58 -4,8% -1,38 +14,4% Platin (Spot) 917,50 958,55 -4,3% -41,05 -7,5% Kupfer-Future 4,01 4,10 -2,2% -0,09 +1,8% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
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August 05, 2024 12:25 ET (16:25 GMT)
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