Die Investoren in New York blieben trotz der Börsenturbulenzen rund um den Globus und der Tatsache, dass die Stimmung mittlerweile in einem extrem ängstlichen Bereich angelangt ist, gelassen und haben Ruhe bewahrt. Dies ermöglicht dem Markt nun im besten Fall eine Bodenbildung in den nächsten ein bis zwei Wochen. Die Kurse sind gestern so stark gefallen, weil die Anleger zeitweise ihre Nerven verloren haben. Der Markt wurde von Emotionen beherrscht. Angst greift um sich und viele wissen sich nicht anders zu helfen, als einfach zu verkaufen, um dem Schmerz vermeintlich unvermeidlicher Papierverluste zu entgehen. Dabei notiert der Nasdaq nun wieder 5,5 Prozent, der Nikkei fast 12 Prozent und auch der DAX fast drei Prozent über seinem gestrigen Tagestief.
Der Einkaufsmanagerindex für Dienstleistungen, der gestern aus den USA gemeldet wurde, zeigt nicht in Richtung Rezession. Auch die in der vergangenen Woche gemeldeten Wirtschaftsdaten sprechen lediglich für eine Abschwächung der Konjunktur. Auch wenn es das Rezessionsgespenst wieder zurück auf das Parkett geschafft hat, findet diese momentan nur in den Köpfen der Anleger statt. Wirkliche belastbare Beweise gibt es nicht. Die Fed wäre gut daran gelegen, würde sie ihre bereits gemachte geldpolitische Prognose erneuern. Wenn sie nicht wie der Markt in Panik gerät, könnte das die Stimmung beruhigen.
Wie ein Damoklesschwert hängt allerdings weiterhin die unsichere Situation in Nahost über dem Markt. Diese Situation kann kaum eingeschätzt werden. Ein Überraschungsangriff des Iran ist denkbar, genauso wie eine Deeskalation. Ein stark steigender Ölpreis im Falle einer Eskalation wäre wohl das i-Tüpfelchen auf den bereits schwelenden Rezessionsängsten und würde die Rufe nach einer 50-Basispunkte-Senkung durch die Fed im September noch lauter werden lassen.
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