Nach einem Tag wie gestern stellt sich unweigerlich die Frage, ob die Turbulenzen nun den Schlusspunkt eines weltweiten Ausverkaufs markieren oder ob dieser Abverkauf den Beginn eines länger anhaltenden Einbruchs signalisiert. Während sich die Aktienkurse in Tokio kräftig erholt haben, fehlte dem Deutschen Aktienindex dafür noch der entscheidende Impuls. Die Indizes in Frankfurt haben sich stabilisiert, zu mehr reichte es heute noch nicht.
Die Säulen einer unaufhaltsamen US-Wirtschaft und der Euphorie in Sachen Künstliche Intelligenz, die die Gewinne an den Aktienmärkten monatelang getragen haben, sind auf einmal ins Wanken geraten. Auf der anderen Seite hat der bisherige Jahresverlauf auch eine außergewöhnliche Entwicklung hervorgebracht, sodass Kursrücksetzer zwischen fünf und zehn Prozent keine größere Überraschung darstellen und in der Vergangenheit immer wieder vorkamen.
Die ausgeprägte Sensibilität für schlechte oder auch potenziell schlechte Ereignisse hat der menschlichen Spezies wahrscheinlich zu ihrem Überleben verholfen, erzeugt aber in manchen Bereichen ein Umfeld, in dem voreilige Entscheidungen getroffen werden.
Wir alle sehnen uns nach Gewissheit, nach einer Art Kompass, der uns genau sagt, was zu tun ist. Nach all dem Drama der vergangenen Tage lässt sich zumindest sagen, dass der Aktienmarkt jetzt wieder etwas billiger ist, sich der Schaden in Grenzen hält und die Börsenwelt in den vergangenen Tagen auch nicht komplett auf den Kopf gestellt wurde.