Nach den starken Rückschlägen am Kryptomarkt haben sich einige Anleger bereits wieder auf die günstigen Kurse gestürzt. Aber könnte dies erst der Auftakt einer noch größeren Korrektur sein oder ist es nun schon der richtige Zeitpunkt für einen Kauf des Dips? Um diese Frage besser beantworten zu können, haben wir für Sie im folgenden Beitrag einmal die wichtigsten Faktoren, ihre potenziellen Auswirkungen und die zu erwartende Zeitabschnitte zusammengetragen. Lesen Sie jetzt den Beitrag, um nichts Wichtiges zu übersehen!
Mehrere Faktoren belasten die Finanzmärkte
Die Finanzmärkte wurden von den Arbeitsmarktdaten aus der vergangenen Woche erschüttert, da diese die Sahm-Regel ausgelöst haben, welche zur Identifizierung einer Rezession eingeführt wurde. Dies ist der Fall, sofern der dreimonatige gleitende Durchschnitt der Arbeitslosenquote mindestens 0,5 Prozentpunkte über dem niedrigsten Wert der vergangenen 12 Monate liegt.
Ferner hat der Optimismus bezüglich der künstlichen Intelligenzen etwas abgenommen, da sie hohe Kosten für die Unternehmen verursachen und über die späteren Ertragsmodelle noch Unklarheit besteht. Diese KI-Euphorie hat jedoch die Aktienmärkte trotz hoher Bewertungen weiter angetrieben.
Zwar erwartet der Finanzmarkt laut den Angaben des CME FedWatch Tool mittlerweile mindestens vier Senkungen um 25 Basispunkte sowie zwei im September, allerdings hat dies dennoch in der Vergangenheit zunächst zu einer Korrektur an den Finanzmärkten geführt. Zurückzuführen ist es darauf, dass die Fed meistens zu spät reagiert.
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Wahrscheinlichkeiten der Zinssenkungen in den USA | Quelle: CME FedWatch Tool
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Rückabwicklung des Carry-Trades des japanischen Yens. Denn zuvor hatten sich die Anleger in Japan mit Negativzinsen günstig Geld geliehen und dieses in rentableren Investmentvehikeln wie US-Staatsanleihen oder auch in riskanteren Assets verwahrt. Durch die Anhebung der Zinsen werden wiederum Positionen abgebaut, was zu einem Rückzug aus anderen Investments führt.
Nicht zu vergessen sind die geopolitischen Risiken, welche im Nahen Osten drohen. Denn nach den Angriffen auf dem Iran nahestehende Persönlichkeiten wird nun ein Vergeltungsschlag auf Israel erwartet, welcher stärker als zuvor in diesem Jahr ausfallen dürfte und viele andere Länder wie die USA und die Türkei hineinziehen könnte.
Dies sollte spätestens bis Mitte des Monats geschehen und könnte die Märkte wie damals kurzzeitig erschüttern. Sofern der Krieg auf andere Länder expandiert, ist auch mit längeren und stärkeren Verwerfungen zu rechnen. Ebenfalls im Auge behalten werden sollten die Konflikte mit der Ukraine und Taiwan. Möglicherweise könnten dann Gold und der Coin PAX Gold wieder steigen.
Belastungen wirken sich ebenfalls auf den Kryptomarkt aus
Zuerst ist der Kryptomarkt durch die Angst wegen der Verkäufe der ehemaligen Krypto-Bestände der Börse Mt. Gox sowie der Liquidierungen der deutschen und möglicherweise auch der US-amerikanischen Regierung unter Druck geraten. Überdies haben sich die Wahlchancen des laut Wahlkampf kryptofreundlichen Trumps verschlechtert.
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Crypto Fear & Greed Index | Quelle: Alternative.me
Der Crypto Fear & Greed Index konnte sich zwar seit dem 14. Juli mit einem Wert von 25 wieder aus dem Bereich der Angst in den der Gier mit Werten von bis zu 74 erholen. Seit Ende Juli hat sich das Sentiment der Anleger jedoch schlagartig verschlechtert und mittlerweile mit 17 sogar noch ein tieferes Tief verzeichnet. Ein so tiefes Niveau wurde zuletzt im Juli 2022 gesehen, als Bitcoin einen Boden gebildet hat.
Arthur Hayes, der Geschäftsführer der Kryptobörse Bitmex, geht ebenfalls davon aus, dass wir noch eine zweite Welle von Abverkäufen erleben werden, bevor der Bullenmarkt wieder aufgenommen wird. Zurückzuführen sei dies laut ihm auf die gehebelten Positionen der Anleger, die abgebaut werden. Laut CryptoQuant sei die Hebelung mit einem Wert von 0,1758 jedoch auf dem niedrigsten Niveau seit Anfang 2020.
https://x.com/CryptoHayes/status/1820582749658644790
Obwohl die globale Geldmenge gestiegen ist und ein neues Allzeithoch verzeichnet hat, ist es am Kryptomarkt zu einem Abverkauf gekommen. Laut Markus Thielen, dem Geschäftsführer von 10X Research würden die großen Investoren nun Risikomanagement betreiben, weshalb zwischen August und September der Handel aufgrund von Urlaub entschleunigt ist.
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Kryptowährungen könnten zum Ende des Jahres wieder steigen
Laut Ansicht der Bernstein-Analysten Chhugani, Sapra und Chindalia könnten Bitcoin und der Rest des Kryptomarktes durch Maßnahmen der amerikanischen Notenbank Fed profitieren, wie beispielsweise Zinssenkungen oder andere Liquiditätsspritzen, welche die Wirtschaft unterstützen. Dabei gehen sie jedoch im dritten Quartal weiterhin von einem belastenden Umfeld für Bitcoin aus.
Hinzu kommt die Tatsache, dass der bekannte Ökonom Jeremy Siegel die amerikanische Notenbank zu einer Notstandssitzung und einer sofortigen Zinssenkung aufgefordert hat. Bisher hat die Fed jedoch noch nicht darauf reagiert und so bleibt abzuwarten, ob sie dieses Mal wieder zu spät reagiert und somit einen Abverkauf an den Finanzmärkten auslöst.
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Daher könnten selbst die Zinssenkungen nicht ausreichen, um zu einer unmittelbaren Erholung zu führen. Stattdessen wirkt sich auch die US-Wahl und die mit ihr verbundenen Unsicherheiten für die Anleger, insbesondere im Krypto-Bereich, weiterhin belastend auf die Assets aus.
Denn handelt es sich um einen typischen Trend in Wahljahren. In diesen kommt es in der Regel bis Anfang November noch einmal zu einem stärkeren Abverkauf, welcher dann mit Bekanntgabe des Wahlergebnisses von einem Bullenmarkt bis zum Jahresende abgelöst wird. Ein ähnliches Szenario dürften wir vermutlich auch dieses Mal bei den Kryptowährungen beobachten.
Sollte bei der US-Wahl dann die mittlerweile laut Umfragen führende Kamala Harris gewinnen, dürfte dies eher in einer strengeren Kryptopolitik resultieren, auch wenn es Annäherungsversuche an Krypto-Unternehmen gab. Allerdings trübt dies die Hoffnungen bezüglich weiterer Krypto-Spot-ETFs weiter ein.
Sofern Donald Trump den US-Wahlkampf gewinnt, sollte dies im ersten Moment äußert positiv von den Märkten aufgenommen werden. Im späteren Verlauf wird sich dann jedoch herausstellen, wie viele seiner Wahlversprechen wie Recht auf Selbstverwahrung, CBDC-Verbot, USA als Web3-Marktführer, Absicherung des US-Dollars mit BTC und eine liberale Krypto-Regulation er tatsächlich umsetzen wird.
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So steuern Sie ihr Schiff durch die stürmischen Gewässer des Finanzmarktes
Gerade während solch volatilen Zeiten ist es entscheidend, über ausreichend Hintergrundwissen über den Markt zu verfügen, um nicht Opfer von teuren Fehlentscheidungen zu werden. Viele Kleinanleger handeln trotzdem aufgrund von alten Nachrichten, Ahnungen, Angst und Gier, die selten zu hohen Gewinnen führen.
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