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MÄRKTE EUROPA/Risikobereitschaft zurück - Aktien deutlich im Plus

Finanznachrichten News

DJ MÄRKTE EUROPA/Risikobereitschaft zurück - Aktien deutlich im Plus

FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Aktienmärkten ist es nach dem jüngsten Abverkauf und der Stabilisierung am Vortag am Mittwoch wieder deutlich nach oben gegangen. Für teils heftige Schwankungen bei den Einzelwerten sorgte auch die Zahlenflut der Berichtssaison. Während die Geschäftszahlen von Continental im DAX gefielen, fielen Commerzbank und Beiersdorf zurück. Der DAX verbesserte sich um 1,5 Prozent auf 17.615 Punkte, der Euro-Stoxx-50 legte um 2,0 Prozent auf 4.668 Punkte zu.

Anleihen waren die Verlierer der zurückgewonnenen Risikofreude der Investoren, im Gegenzug stieg die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen seit Montagmittag um 17 Basispunkte auf 2,27 Prozent. Der Euro notiert recht unaufgeregt bei 1,0925 Dollar.

Aktuelle Daten aus Deutschland stimmten nicht zuversichtlich. Die Exporte brachen im Juni gegenüber dem Vormonat um 3,4 Prozent doppelt so stark wie befürchtet ein. Dabei fielen die Ausfuhren sowohl in die EU-Staaten als auch in die sogenannten Drittstaaten. Das Umfeld für die deutsche Exportindustrie blieb somit schwierig. Auch die deutsche Industrieproduktion machte wenig Mut, der Anstieg um 1,4 Prozent konnte den Rücksetzer im Mai nur zur Hälfte ausgleichen. Das deutete für die Volkswirte der Commerzbank zusammen mit anderen Frühindikatoren auf einen schwachen Auftakt des zweiten Halbjahres hin. Sie rechnen allenfalls mit einer "blutleeren" Erholung.

Zahlenflut aus allen Branchen - Freude bei Conti 

Dazu hatte der Markt erneut eine Zahlenflut aus der Berichtssaison zu verarbeiten. Besser als erwartet geschlagen hatte sich im abgelaufenen Quartal der Autozulieferer Continental (+6,8%), auch wenn er den Ausblick für den Konzernumsatz senkte. Die Abspaltung der Automotive-Sparte steht seit Tagen im Fokus, insgesamt soll der Spin-Off zu einer höheren Bewertung an der Börse führen.

Siemens Energy schlossen 0,3 Prozent tiefer. Hier wurde gelobt, dass im dritten Quartal ihres Fiskaljahres ein kleiner Gewinn erreicht werden konnte. Vor allem scheint die Umstrukturierung Früchte zu tragen, denn der Windanlagenbauer erhöhte die Jahresprognose für den Cashflow deutlich. Doch laut JP Morgan sind die Segmentergebnisse sehr durchwachsen ausgefallen.

Commerzbank rutschten dagegen um 3,7 Prozent ab, obwohl die Erwartungen teils übertroffen wurden trotz einer höheren Risikovorsorge. Laut Deutscher Bank lag der Vorsteuergewinn zwar leicht über den Erwartungen, die Zusammensetzung falle aber nicht ideal aus, da der Gewinn durch volatilere Einnahmequellen getrieben worden sei.

Bei Beiersdorf ging es 2,3 Prozent tiefer. Die negative Umsatzüberraschung im Bereich Consumer resultiere aus einer unerwartet schwachen Entwicklung der Luxusmarke La Prairie - in erster Linie in China, merkte die DZ Bank an. Auch mit Blick auf die Ergebnisentwicklung dürfte ein vergleichsweise geringer Anteil hochmargiger La-Prairie-Umsätze belastet haben.

Puma und Evotec unter Druck 

Puma brachen um 10,8 Prozent ein. Hier belastete der Ausblick: Das EBIT im Gesamtjahr soll nun zwischen 620 und 670 Millionen Euro landen. Vorher hatte Puma am oberen Rand der Zielspanne 700 Millionen Euro angepeilt.

Ein wahres Kursdesaster erlebten einmal mehr Evotec mit einem Crash um 35 Prozent. Analysten sprachen von einer "sehr großen Gewinnwarnung". Das Biotechnologieunternehmen hatte seine Prognosen für den Umsatz und das bereinigte operative Ergebnis 2024 gesenkt. Das Wachstum soll nur noch gering ausfallen, das EBITDA deutlich sinken statt steigen.

Beim britischen Werbekonzern WPP ging es 2 Prozent tiefer. Hier wurden die Umsatzerwartungen skeptischer gesehen. Schwächster Markt in Europa war Deutschland: Das Geschäft brach hier im zweiten Quartal um 7,4 Prozent ein und spiegelte die schwache Konjunktur wider.

Beim Hersteller des Medikaments Wegovy zur Gewichtsreduktion, Novo Nordisk, ging es 6,7 Prozent gen Süden. Die Umsätze mit dem Abnehmmittel fielen 14 Prozent geringer als erwartet aus, wie es von den Analysten bei Barclays hieß. Grund waren höhere Rabatte im US-Geschäft. Ahold Delhaize gewannen dagegen 5,1 Prozent. Der Einzelhändler konnte mit 4,2 Prozent eine etwas höhere Gewinnmarge ausweisen als erwartet.

=== 
Index                 Schluss- Entwicklung Entwicklung  Entwicklung 
                     stand   absolut     in %      seit 
                                     Jahresbeginn* 
Euro-Stoxx-50             4.668,06    +92,84    +2,0%     +3,2% 
Stoxx-50               4.308,37    +52,22    +1,2%     +5,3% 
Stoxx-600                495,96    +7,52    +1,5%     +3,5% 
XETRA-DAX              17.615,15   +260,83    +1,5%     +5,2% 
FTSE-100 London            8.166,88   +140,19    +1,7%     +3,8% 
CAC-40 Paris             7.266,01   +135,97    +1,9%     -3,7% 
AEX Amsterdam              886,08    +19,38    +2,2%     +12,6% 
ATHEX-20 Athen            3.394,20    +60,35    +1,8%     +8,7% 
BEL-20 Brüssel            3.994,30   +106,31    +2,7%     +7,7% 
BUX Budapest             71.554,39   +1232,56    +1,8%     +18,0% 
OMXH-25 Helsinki           4.373,59    +95,14    +2,2%     -5,3% 
ISE NAT. 30 Istanbul         10.919,49   +186,03    +1,7%     +36,1% 
OMXC-20 Kopenhagen          2.550,39   -101,13    -3,8%     +11,7% 
PSI 20 Lissabon            6.455,97   +119,33    +1,8%     +2,8% 
IBEX-35 Madrid            10.599,00   +208,50    +2,0%     +4,9% 
FTSE-MIB Mailand           31.831,64   +724,51    +2,3%     +2,5% 
OBX Oslo               1.308,70    +23,52    +1,8%     +9,6% 
PX Prag               1.555,13    +24,48    +1,6%     +10,0% 
OMXS-30 Stockholm           2.442,13    +39,18    +1,6%     +1,8% 
WIG-20 Warschau            2.236,35    -1,41    -0,1%     -4,6% 
ATX Wien               3.553,46    +85,10    +2,5%     +1,0% 
SMI Zürich              11.843,18   +332,72    +2,9%     +6,3% 
*bezogen auf Schlusskurs vom Vortag 
 
Rentenmarkt       zuletzt         absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite    2,27          +0,07     -0,30 
US-Zehnjahresrendite    3,94          +0,05     +0,06 
 
DEVISEN         zuletzt    +/- %  Mi, 8:33 Di, 17:26 Uhr  % YTD 
EUR/USD          1,0923    -0,1%   1,0913     1,0931  -1,1% 
EUR/JPY          160,86    +1,8%   160,29     158,22  +3,4% 
EUR/CHF          0,9440    +1,4%   0,9354     0,9316  +1,7% 
EUR/GBP          0,8595    -0,2%   0,8590     0,8603  -0,9% 
USD/JPY          147,30    +1,9%   146,90     144,74  +4,6% 
GBP/USD          1,2709    +0,1%   1,2705     1,2707  -0,1% 
USD/CNH (Offshore)    7,1812    +0,3%   7,1833     7,1538  +0,8% 
Bitcoin 
BTC/USD        55.931,90    -1,0%  56.991,80   56.155,15 +28,4% 
 
ROHÖL          zuletzt VT-Settlem.    +/- %    +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex         75,42    73,20    +3,0%     +2,22  +5,7% 
Brent/ICE         78,80    76,48    +3,0%     +2,32  +4,6% 
GAS                VT-Settlem.          +/- EUR 
Dutch TTF         38,69    36,59    +5,7%     +2,10 +12,5% 
 
METALLE         zuletzt    Vortag    +/- %    +/- USD  % YTD 
Gold (Spot)       2.395,11   2.390,07    +0,2%     +5,05 +16,1% 
Silber (Spot)       26,94    27,08    -0,5%     -0,14 +13,3% 
Platin (Spot)       924,29    915,10    +1,0%     +9,19  -6,8% 
Kupfer-Future        3,96     4,03    -1,7%     -0,07  +0,4% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/thl/flf

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August 07, 2024 12:22 ET (16:22 GMT)

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