MÜNCHEN/DRESDEN (dpa-AFX) - Es wird ernst mit der neuen Fabrik des taiwanischen Chipherstellers TSMC im "Silicon Saxony" in Dresden. "Am 20. August erfolgt der Spatenstich für dieses Joint Venture", sagte Jochen Hanebeck, Vorstandsvorsitzender des deutschen Halbleiterherstellers Infineon, der mit zehn Prozent an dem Werk beteiligt ist, der "Süddeutschen Zeitung". Auch der Bau der neuen Infineon-Fabrik im Norden von Sachsens Landeshauptstadt komme gut voran. Ab September 2025 sollten die Maschinen kommen und im Jahr darauf die Produktion beginnen. "Da sind wir also voll im Plan." Infineon will fünf Milliarden Euro in diese Erweiterung seiner Produktion in Dresden stecken - und damit über 1000 neue Jobs schaffen.
Hanebeck verteidigte die milliardenschwere Förderung für Fabriken durch die Bundesregierung und die EU-Kommission. "Wenn Europa aus diesen Förderungen aussteigt, würden die Fabriken eben nicht hier, sondern an anderer Stelle gebaut." Es sei eine politische Entscheidung, welche Industrie man fördere. "Viele Länder haben die strategische Bedeutung der Chipindustrie erkannt." Deutschland und Europa sollten mit am Tisch sitzen, wenn es um Halbleiter geht. "Wir können dann mitreden, wenn andere Regionen Druck ausüben wollen."
Genau vor einem Jahr hatte TSMC angekündigt, bis 2027 ein Halbleiterwerk in der Elbestadt zu errichten. Es soll als Joint Venture mit Bosch, Infineon und NXP Semiconductor unter dem Namen European Semiconductor Manufacturing Company (ESMC) in Flughafennähe entstehen, wo Bosch Mikrochips fertigt - und damit 2000 neue Arbeitsplätze. Die Investition umfasst rund zehn Milliarden Euro, die Hälfte soll von der Bundesregierung kommen - es wird das erste Werk des asiatischen Halbleiterriesen in Europa./DP/zb