DJ MÄRKTE EUROPA/Versöhnlicher Wochenausklang nach turbulenter Woche
FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkten haben nach einem vergleichsweise ruhigen Handel am Freitag etwas höher geschlossen. Die Woche hatte es in sich, die Gewitterwolken des Börsenbebens haben sich aber verzogen. Am Montag notierte der DAX im Tief bei 17.025 Punkten, nachdem er zuvor um über 1.400 Punkten abgestürzt war. Nun hat er rund die Hälfte der zwischenzeitlich gesehenen Verluste wieder aufgeholt. Am Freitag schloss der DAX um 0,2 Prozent höher bei 17.723 Punkten. Für den Euro-Stoxx-50 ging es um 0,1 Prozent auf 4.675 Punkte nach oben. Gewinner unter den Subindizes sind die Immobilientitel mit einem Plus von 1,8 Prozent.
Fundamental gestützt wurde die Stimmung an der Börse von der Berichtssaison. Sollten nach dem relativ günstigen Verlauf die Gewinnschätzungen für das zweite Halbjahr angehoben werden, würde das europäischen Aktien zusätzlichen Rückenwind verleihen, sagte Marktstratege Ulrich Stephan von der Deutschen Bank. Am Freitag kamen aus Deutschland überwiegend Geschäftszahlen aus der zweiten und dritten Reihe. Der MDAX legte um 0,5 Prozent zu.
Talsohle der Bewertung von Immobilien in greifbarer Nähe
Positiv wurden an der Börse die Geschäftszahlen von LEG Immobilien (+5,4%) gewertet. Der Verlust beim Nachsteuerergebnis habe im zweiten Quartal deutlich unter Erwartung gelegen, das positive EBITDA sich einen Tick darüber bewegt. Die leicht erhöhte Gewinnprognose für 2024 kommt nicht ganz unerwartet, verbessert jedoch das Sentiment. LEG Immobilien sieht die Talsohle bei der Bewertung von Immobilienvermögen in greifbarer Nähe und erwartet eine "Stabilisierung der Immobilienwerte innerhalb der kommenden Monate". Diese Meinung hat an der Börse wohl Fans, Vonovia stiegen um 3, Aroundtown um 5 und TAG Immobilien um 2,5 Prozent.
Für Jenoptik ging es gleich um 10 Prozent nach oben. Von einer positiven Überraschung sprach die Deutsche Bank. Alle wichtigen Kennziffern wie Umsatz, EBITDA und Gewinn je Aktie hätten über Konsens gelegen. Auch der Auftragseingang habe wieder zugelegt - er sei im Berichtszeitraum um 7 Prozent gegenüber Vorjahr gestiegen.
Nach einem guten Ergebnis von Jungheinrich (+3,4%) für das zweite Quartal, aber einem etwas schwächeren Auftragseingang und aufkommenden Konjunktursorgen sei die Aktie sowohl auf absoluter Basis als auch im Vergleich mit Wettbewerbern wieder günstiger, hieß es von der DZ Bank.
Auch Lanxess konnten sich nach den endgültigen Geschäftszahlen mit einem Plus von 6,3 Prozent deutlich erholen. Hier überraschte die Entwicklung des Cashflows positiv. RTL (-0,3%) habe gestiegene Halbjahresumsätze etwa 2 Prozent unter Konsens verbucht, urteilte die UBS. Das Umsatzwachstum sei durch TV-Werbung und Streaming getrieben worden, teilweise ausgeglichen durch geringere Einnahmen bei Inhalten von Fremantle.
Hargreaves Lansdown wird letztlich von Konsortium gekauft
Hargreaves Lansdown stimmte dem Verkauf an ein Private-Equity-Konsortium zu. Die größte britische Investmentplattform für Verbraucher wird auf 5,44 Milliarden Pfund bewertet. Das Konsortium, das sich aus CVC Advisers, Nordic Capital und einer Tochtergesellschaft der Abu Dhabi Investment Authority zusammensetzt, wird den Aktionären 1.140 Pence in bar für jede ihrer Aktien anbieten. Dies entspricht einem Aufschlag von 54 Prozent auf den dem Kurs der Aktie vor der ersten Annäherung im April.
Nach Ansicht der Citi-Analysten ist der Deal negativ für die Wettbewerber von Hargreaves Lansdown, da das Angebot des Unternehmens unter privater Führung deutlich wettbewerbsfähiger werden dürfte. Dies sei besonders wichtig, wenn man bedenke, dass Hargreaves Lansdown einen Marktanteil von rund 40 Prozent am D2C-Markt besitze.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn* Euro-Stoxx-50 4.675,28 +6,54 +0,1% +3,4% Stoxx-50 4.351,03 +27,39 +0,6% +6,3% Stoxx-600 499,19 +2,82 +0,6% +4,2% XETRA-DAX 17.722,88 +42,48 +0,2% +5,8% FTSE-100 London 8.168,10 +23,13 +0,3% +5,3% CAC-40 Paris 7.269,71 +22,26 +0,3% -3,6% AEX Amsterdam 883,37 -1,12 -0,1% +12,3% ATHEX-20 Athen 3.365,54 +1,22 +0,0% +7,8% BEL-20 Brüssel 4.059,75 +57,41 +1,4% +9,5% BUX Budapest 72.028,77 +102,95 +0,1% +18,8% OMXH-25 Helsinki 4.418,10 +15,43 +0,4% -2,5% ISE NAT. 30 Istanbul 10.754,38 -242,79 -2,2% +34,1% OMXC-20 Kopenhagen 2.726,50 +108,88 +4,2% +19,4% PSI 20 Lissabon 6.569,77 -19,16 -0,3% +2,4% IBEX-35 Madrid 10.638,50 +80,50 +0,8% +5,3% FTSE-MIB Mailand 31.782,23 +40,32 +0,1% +4,6% OBX Oslo 1.320,41 +10,14 +0,8% +10,6% PX Prag 1.554,75 +1,05 +0,1% +10,0% OMXS-30 Stockholm 2.458,59 +8,20 +0,3% +2,5% WIG-20 Warschau 2.258,52 -5,58 -0,2% -3,6% ATX Wien 3.561,54 +16,90 +0,5% +3,1% SMI Zürich 11.865,93 +38,50 +0,3% +6,5% *bezogen auf Schlusskurs vom Vortag Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,23 -0,04 -0,34 US-Zehnjahresrendite 3,94 -0,06 +0,06 DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:16 Do, 17:29 % YTD EUR/USD 1,0923 +0,1% 1,0924 1,0910 -1,1% EUR/JPY 160,06 -0,4% 160,66 160,67 +2,9% EUR/CHF 0,9437 -0,3% 0,9456 0,9455 +1,7% EUR/GBP 0,8559 -0,1% 0,8559 0,8572 -1,3% USD/JPY 146,51 -0,5% 147,09 147,27 +4,0% GBP/USD 1,2762 +0,1% 1,2763 1,2727 +0,3% USD/CNH (Offshore) 7,1731 -0,1% 7,1720 7,1783 +0,7% Bitcoin BTC/USD 59.867,75 -2,4% 60.886,95 58.965,70 +37,5% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 76,69 76,19 +0,7% +0,50 +7,5% Brent/ICE 79,61 79,16 +0,6% +0,45 +5,7% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 40,125 40,31 -0,5% -0,19 +24,0% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.432,97 2.427,36 +0,2% +5,61 +18,0% Silber (Spot) 27,45 27,58 -0,5% -0,13 +15,5% Platin (Spot) 926,93 935,00 -0,9% -8,08 -6,6% Kupfer-Future 4,01 3,95 +1,7% +0,07 +2,0% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
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August 09, 2024 12:13 ET (16:13 GMT)
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