Berlin (ots) -
Die Europäische Union hat einen Ruf zu verlieren. So müssen Bananen hierzulande mindestens 14 Zentimeter lang und 27 Millimeter dick sein. Sonst sind es keine Bananen. Ähnlich verhält es sich mit anderen Lebensmitteln: Marmelade war als Begriff lange den Zitrusfrüchten vorbehalten, und Champagner muss aus der Champagne kommen.
Nun also der Döner. Nach einem Vorstoß aus der Türkei soll er künftig nur noch so heißen dürfen, wenn er aus mindestens 16 Monate altem Rindfleisch oder Rückenfleisch von Schafen besteht. Einzige Alternative wäre dann noch Hähnchenfleisch-Döner. Alles andere wäre eben kein Döner mehr, auch der Gemüsedöner müsste vom Markt verschwinden. Keine Frage, der Sinn von Normen und Regeln in der Europäischen Union erschließt sich manchmal erst auf den zweiten Blick. Dönerfleisch ist zweifelsohne eine türkische Erfindung, die auf eine rund zweihundertjährige Tradition zurückblicken kann. Die Idee, das Fleisch in ein Fladenbrot zu legen, kam allerdings erst in Deutschland auf. Damit ist der Döner eine migrantische Erfolgsgeschichte. Immer preiswert, manchmal von minderer Qualität, so hat er seinen Siegeszug auch in vielen deutschen Mägen angetreten. Damit soll jetzt Schluss sein.
Die Einsprüche der deutschen Dönerproduzenten münden nun womöglich in einem EU-Streitbeilegungsverfahren. Das wäre nicht verkehrt, denn ganz ehrlich: Eine bessere Qualität wäre dem Ruf des Döners auf jeden Fall zuträglich. Man stelle sich vor: Der Döner bekäme den Ruf eines deutschen Qualitätsprodukts, das sich vor türkischen Anforderungen nicht verstecken muss. "Fladenfleischgericht made in Germany", das wär doch was.
Pressekontakt:
BERLINER MORGENPOST
Telefon: 030/887277 - 878
bmcvd@morgenpost.de
Original-Content von: BERLINER MORGENPOST, übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.de/pm/53614/5840724
Die Europäische Union hat einen Ruf zu verlieren. So müssen Bananen hierzulande mindestens 14 Zentimeter lang und 27 Millimeter dick sein. Sonst sind es keine Bananen. Ähnlich verhält es sich mit anderen Lebensmitteln: Marmelade war als Begriff lange den Zitrusfrüchten vorbehalten, und Champagner muss aus der Champagne kommen.
Nun also der Döner. Nach einem Vorstoß aus der Türkei soll er künftig nur noch so heißen dürfen, wenn er aus mindestens 16 Monate altem Rindfleisch oder Rückenfleisch von Schafen besteht. Einzige Alternative wäre dann noch Hähnchenfleisch-Döner. Alles andere wäre eben kein Döner mehr, auch der Gemüsedöner müsste vom Markt verschwinden. Keine Frage, der Sinn von Normen und Regeln in der Europäischen Union erschließt sich manchmal erst auf den zweiten Blick. Dönerfleisch ist zweifelsohne eine türkische Erfindung, die auf eine rund zweihundertjährige Tradition zurückblicken kann. Die Idee, das Fleisch in ein Fladenbrot zu legen, kam allerdings erst in Deutschland auf. Damit ist der Döner eine migrantische Erfolgsgeschichte. Immer preiswert, manchmal von minderer Qualität, so hat er seinen Siegeszug auch in vielen deutschen Mägen angetreten. Damit soll jetzt Schluss sein.
Die Einsprüche der deutschen Dönerproduzenten münden nun womöglich in einem EU-Streitbeilegungsverfahren. Das wäre nicht verkehrt, denn ganz ehrlich: Eine bessere Qualität wäre dem Ruf des Döners auf jeden Fall zuträglich. Man stelle sich vor: Der Döner bekäme den Ruf eines deutschen Qualitätsprodukts, das sich vor türkischen Anforderungen nicht verstecken muss. "Fladenfleischgericht made in Germany", das wär doch was.
Pressekontakt:
BERLINER MORGENPOST
Telefon: 030/887277 - 878
bmcvd@morgenpost.de
Original-Content von: BERLINER MORGENPOST, übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.de/pm/53614/5840724
© 2024 news aktuell