BERLIN (dpa-AFX) - Nach dem israelischen Luftangriff auf ein Schulgebäude in Gaza hat sich das Auswärtige Amt erneut mit einem dramatischen Appell an Israel und die islamistische Hamas gewandt. "Die Berichte aus Gaza sind schrecklich. Dass Zivilisten getötet werden, die Schutz suchen, ist nicht hinnehmbar. Die wiederholten Angriffe der israelischen Armee auf Schulen müssen aufhören und rasch aufgeklärt werden", schrieb das Ressort von Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) am Sonntag auf der Plattform X.
Das Leid der Schutz suchenden Frauen, Männer und vielen Kinder, die seit Monaten immer wieder vor den Kämpfen in Gaza flüchteten, sei unermesslich. Sie dürften nicht weiter zwischen die Fronten geraten, die Hamas dürfe sie nicht als Schutzschilde missbrauchen. "Die Menschen in Gaza, die Geiseln - die gesamte Region braucht dringend den von den USA, Ägypten und Katar vorgeschlagenen humanitären Waffenstillstand und die Geiselfreilassung. Diese Chance zur Linderung des Leids gilt es jetzt dringend zu ergreifen."
Bei dem Angriff auf das Schulgebäude, das als Flüchtlingsunterkunft genutzt wurde, am frühen Samstagmorgen waren nach palästinensischen Angaben Dutzende Menschen ums Leben gekommen. Ein Sprecher des von der Hamas kontrollierten palästinensischen Zivilschutzes sprach von mindestens 93 Toten.
Das israelische Militär äußerte Zweifel an diesen Zahlen und sprach von einer Kommandozentrale der Hamas, die sich in dem angegriffenen Objekt befunden habe. Dabei seien mindestens 19 Kommandeure und Kämpfer der Hamas und des Islamischen Dschihad getötet worden./cn/DP/he