WASHINGTON (dpa-AFX) - Eine neue Studie warnt davor, dass der tägliche Konsum von Cannabis das Risiko für Kopf- und Halskrebs um das Dreifache erhöhen könnte.
Die Forschung, bei der Krankenakten von über 4 Millionen Erwachsenen in den USA über 20 Jahre verwendet wurden, wurde in der Zeitschrift JAMA Otolaryngology-Head & Neck Surgery veröffentlicht.
"Dies ist eine der ersten Studien - und die größte, die wir bisher kennen -, die Kopf- und Halskrebs mit Cannabiskonsum in Verbindung bringt", sagte der leitende Studienautor Dr. Niels Kokot, ein Kopf- und Halschirurg am Head and Neck Center der University of Southern California.
"Die Erkennung dieses Risikofaktors ist wichtig, denn Kopf- und Halskrebs kann vermeidbar sein, wenn die Menschen wissen, welche Verhaltensweisen ihr Risiko erhöhen."
Zu den Kopf- und Halskrebserkrankungen gehören Krebserkrankungen im Mund-, Rachen-, Luftröhren- und Speicheldrüsenbereich, von denen jedes Jahr über 58.000 Erwachsene in den USA betroffen sind und von denen nach Angaben der American Cancer Society mehr als 12.000 sterben.
Die Forscher analysierten Patientendaten von 64 US-Gesundheitszentren und fanden mehr als 116.000 Diagnosen von Cannabiskonsumstörungen bei Menschen mit Kopf- und Halskrebs. Ihre Daten wurden mit denen verglichen, die ähnliche Krebsarten hatten, bei denen aber keine Cannabiskonsumstörung diagnostiziert wurde.
"Die Cannabinoide selbst könnten krebserregend sein, und es könnte auch sein, dass der Rauch selbst das Potenzial zur Krebsentstehung hat", erklärte Kokot.
Die Ergebnisse zeigten, dass Menschen mit Cannabiskonsumstörung 2,5-mal häufiger an Mundkrebs erkrankten, etwa fünfmal häufiger an Oropharynxkrebs erkrankten, der den weichen Gaumen, die Mandeln und den Rachenraum betrifft, und mehr als achtmal häufiger an Kehlkopfkrebs erkrankten.
"Obwohl unsere Studie nicht zwischen den Methoden des Cannabiskonsums unterschieden hat, wird Cannabis am häufigsten durch Rauchen konsumiert", fügte Kokot hinzu. "Die Assoziation, die wir gefunden haben, bezieht sich wahrscheinlich hauptsächlich auf gerauchtes Cannabis."
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