DJ MÄRKTE EUROPA/Aufwärtstrend hält - Hellofresh erspart Gewinn
FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte schlossen am Dienstag im Plus, nachdem sie lange Zeit um den Vortagesschluss pendelten. Nachdem der DAX nach einem enttäuschenden ZEW-Index zunächst ins Minus drehte, lieferten die US-Erzeugerpreise, die auf eine weiter abschwächende Inflation hindeuteten, am Nachmittag einen positiven Impuls. Der DAX schloss 0,5 Prozent höher bei 17.812 Punkten, damit hielt der jüngste Aufwärtstrend an. Der Euro-Stoxx-50 notierte ebenfalls 0,5 Prozent im Plus bei 4.694 Punkten. In der zweiten Reihe am deutschen Aktienmarkt haussierten Hellofresh um 19,5 Prozent, die Analysten von Bryan Garnier attestieren dem Berliner Kochboxenversender gute Kostendisziplin. Hellofresh habe im zweiten Quartal besser als erwartet ausgefallene Ergebnisse auf bereinigter Basis erzielt, wobei Rationalisierungsmaßnahmen und geringere Rabatte für die Essensboxen die Schwäche beim Umsatz ausglichen.
Geopolitisch bleibt die Lage angespannt angesichts des weiter befürchteten Militärschlags des Iran gegen Israel. Dabei verdichten sich aktuell Signale, dass der bislang ausgebliebene Schlag im Laufe der Woche erfolgen könnte. Aber auch die Lage in Russland mit dem jüngsten Vorstoß der Ukraine auf russisches Gebiet wird genau beobachtet. Die Ölpreise stiegen am Vortag kräftig um deutlich über 3 Prozent und kommen nun um eineinhalb Prozent zurück.
ZEW verstärkt Konjunktursorgen
Der unerwartet deutliche Rückgang der ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland lässt die Sorgenfalten wegen der deutschen Wirtschaft nach Aussage von Bastian Hepperle, Volkswirt bei Hauck Aufhäuser Lampe, immer größer werden. "Für das noch anstehende Ifo-Geschäftsklima und das GfK-Konsumklima sind das sehr schlechte Vorgaben. Die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen bleiben ungünstig und es fehlt an einer Initialzündung", schreibt Hepperle in einem Kommentar. Eine nennenswerte Konjunkturerholung im dritten Quartal bleibe ein unerfüllter Wunsch. Von Deutsche-Bank-Volkswirt Robin Winkler heißt es, dass die unerwartet schwachen Ergebnisse der ZEW-Umfrage den Eindruck verstärkten, dass die deutsche Wirtschaft nicht richtig auf die Beine kommt. Für den Makro-Research der NordLB haben die jüngsten Marktturbulenzen die Stimmung unter Finanzmarktexperten regelrecht abgewürgt.
Im DAX ging es für Henkel um 1,3 Prozent nach oben. Der Konsumgüterhersteller will die seit Anfang 2022 gültigen mittel-bis langfristigen Finanzziele bereits mittelfristig erreichen. Das beinhaltet laut Jefferies die Erwartung einer operativen Marge von 16 Prozent im Jahr 2026 - dem stehe eine Markterwartung von 14,7 Prozent entgegen. Nach den überzeugenden Zahlen am Vortag ging es für Hannover Rück um weitere 1,7 Prozent nach oben.
Nach über dem Konsens ausgefallenen Zahlen legte die Bilfinger-Aktie um 1,5 Prozent zu. Der Baukonzern hat die Erwartungen beim Umsatz wie auch beim Ergebnis leicht geschlagen und einen starken Auftragseingang gemeldet. Den Ausblick hat Bilfinger bestätigt.
Brenntag mit erwarteter Gewinnwarnung
Glimpflich kamen Brenntag nach einer Gewinnwarnung davon, der Kurs schloss 0,4 Prozent im Plus. Laut JP Morgan (JPM) ist das bereinigte EBITA im zweiten Quartal bei Brenntag leicht besser als erwartet ausgefallen. Die Senkung der entsprechenden Jahresprognose sei dagegen weitgehend absehbar gewesen.
Thyssenkrupp Nucera erholten sich nach endgültigen Zahlen um 4 Prozent. "Wichtig ist zunächst einmal, dass die Auftragslage stimmt und Wachstum nicht auf Kosten ständiger Verluste erkauft wird", sagt ein Händler. Hier sehe es bei dem Wasserstoffexperten recht gut aus: Der Auftragseingang stieg im dritten Quartal des Fiskaljahres um 12 Prozent zum Vorjahr.
Renk rutschten um 5 Prozent ab. Im Handel ist mit Blick auf die Geschäftszahlen des Wehrtechnikunternehmens von besseren Umsätzen und Auftragseingängen die Rede. Dazu hat Renk die Prognose für das bereinigte operative Ergebnis nach oben eingegrenzt. Die guten Zahlen werden überlagert davon, dass der Finanzchef das Unternehmen überraschend vorzeitig verlässt, was an der Börse verstimmte.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn* Euro-Stoxx-50 4.694,92 +23,04 +0,5% +3,8% Stoxx-50 4.371,09 +26,87 +0,6% +6,8% Stoxx-600 501,66 +2,58 +0,5% +4,7% XETRA-DAX 17.812,05 +85,58 +0,5% +6,3% FTSE-100 London 8.235,23 +24,98 +0,3% +6,2% CAC-40 Paris 7.275,87 +25,20 +0,3% -3,5% AEX Amsterdam 888,91 +3,26 +0,4% +13,0% ATHEX-20 Athen 3.418,17 +13,59 +0,4% +9,5% BEL-20 Bruessel 4.049,50 +9,03 +0,2% +9,2% BUX Budapest 71.832,47 -519,60 -0,7% +18,5% OMXH-25 Helsinki 4.462,76 +41,55 +0,9% -2,2% ISE NAT. 30 Istanbul 10.822,85 +112,24 +1,0% +34,9% OMXC-20 Kopenhagen 2.722,45 +52,22 +2,0% +19,2% PSI 20 Lissabon 6.556,34 +32,62 +0,5% +3,0% IBEX-35 Madrid 10.723,80 +77,60 +0,7% +6,2% FTSE-MIB Mailand 32.006,45 +78,13 +0,2% +5,2% OBX Oslo 1.334,34 +0,49 +0,0% +11,8% PX Prag 1.557,85 -0,47 -0,0% +10,2% OMXS-30 Stockholm 2.472,96 +12,05 +0,5% +3,1% WIG-20 Warschau 2.330,32 -5,33 -0,2% -0,5% ATX Wien 3.566,40 -1,80 -0,1% +3,7% SMI Zuerich 11.928,14 +54,43 +0,5% +7,1% *bezogen auf Schlusskurs vom Vortag DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:37 Mo, 17:21 % YTD EUR/USD 1,0956 +0,2% 1,0933 1,0936 -0,8% EUR/JPY 160,95 +0,0% 161,64 161,50 +3,4% EUR/CHF 0,9478 +0,2% 0,9485 0,9488 +2,1% EUR/GBP 0,8539 -0,3% 0,8540 0,8553 -1,6% USD/JPY 146,90 -0,2% 147,81 147,67 +4,3% GBP/USD 1,2830 +0,5% 1,2804 1,2788 +0,8% USD/CNH (Offshore) 7,1589 -0,3% 7,1749 7,1818 +0,5% Bitcoin BTC/USD 59.537,25 +0,9% 59.288,70 60.337,10 +36,7% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 78,48 80,06 -2,0% -1,58 +10,0% Brent/ICE 80,92 82,30 -1,7% -1,38 +7,4% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 39,305 39,81 -1,3% -0,50 +22,4% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.468,99 2.468,83 +0,0% +0,16 +19,7% Silber (Spot) 27,64 28,03 -1,4% -0,39 +16,2% Platin (Spot) 936,06 941,50 -0,6% -5,44 -5,6% Kupfer-Future 4,04 4,07 -0,7% -0,03 +2,5% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
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August 13, 2024 12:08 ET (16:08 GMT)
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