FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Staatsanleihen haben sich am Mittwoch nach US-Inflationsdaten von anfänglichen Verlusten erholt. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future stieg bis zum späten Nachmittag um 0,02 Prozent auf 135,09 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen betrug 2,17 Prozent.
In den USA hat sich der Preisauftrieb im Juli unerwartet abgeschwächt. Die Verbraucherpreise stiegen zum Vorjahresmonat um 2,9 Prozent. Die Inflationsrate ist damit die niedrigste seit März 2021. Im Vormonat hatte die Rate 3,0 Prozent betragen. Volkswirte hatten im Schnitt mit einer unveränderten Rate gerechnet. Die aussagekräftige Kerninflationsrate ohne Energie und Nahrungsmittel fiel wie erwartet von 3,3 auf 3,2 Prozent.
Die US-Notenbank Fed steuert auf eine Lockerung ihrer Geldpolitik zu. An den Finanzmärkten gilt eine Zinssenkung im September als ausgemacht. Die US-Notenbank hat diese zwar signalisiert, sie jedoch von der Datenentwicklung abhängig gemacht. Die Sorgen um die US-Wirtschaft hatte zeitweise zu Finanzmarktturbulenzen geführt.
"Die Tür für eine Fed-Leitzinssenkung auf der September-Sitzung steht weit offen", kommentierte Dirk Chlench, Volkswirt bei der Landesbank Baden-Württemberg. "Sollte uns der nächste Arbeitsmarktbericht nicht in die Suppe spucken, ist eine Leitzinssenkung um 0,50 Prozentpunkte ziemlich wahrscheinlich."
Unterdessen ist in Frankreich die Inflation im Juli laut einer zweiten Schätzung etwas stärker gestiegen als zunächst ermittelt. Die Rate kletterte von 2,5 Prozent im Juni auf 2,7 Prozent. Es war eine Bestätigung der Erstschätzung von 2,6 Prozent erwartet worden. Die Aussichten auf baldige Leitzinssenkungen durch die Europäische Zentralbank (EZB) wurden so ein wenig gedämpft./jsl/he