Berlin - Der Chef der Techniker Krankenkasse, Jens Baas, rechnet mit weiter steigenden Sozialversicherungsbeiträgen. "Ich frage mich schon heute, warum es keinen großen Aufschrei gibt", sagte Baas der "Welt" (Freitagausgabe). "Meine Antwort: Die Politik hat großes Glück, dass der Beitrag einfach vom Lohn abgezogen wird."
Die meisten Menschen verfolgten das nicht im Detail. "Wenn Löhne und Beiträge steigen, sehen sie nur, dass die Endsumme ein bisschen höher ist, und glauben, alles sei gut." Müssten sie die Beiträge selbst überweisen, wäre der Widerstand sicherlich viel stärker. "Die Politik versteckt sich hinter dem System und hat keine Angst vor Beitragserhöhungen. Auch das Versprechen, dass die Sozialversicherungsbeiträge insgesamt 40 Prozent nicht übersteigen sollten, ist sang- und klanglos gefallen."
In Bezug auf das milliardenschwere Defizit der gesetzlichen Krankenversicherung sieht Baas eine klare Mitverantwortung beim früheren Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). "Seine Gesetze waren in Summe deutlich teurer, als sie nützlich waren. Da waren auch Geschenke dabei, über die sich bestimmte Lobbygruppen sicherlich gefreut haben", sagte der Kassenchef. "Diese Kosten-Nutzen-Bilanz aufzuarbeiten, wäre wichtiger als die Fokussierung auf einmalige Dinge wie den Maskeneinkauf in der Pandemie."
Das Problem im Gesundheitswesen sei es, dass Gesetze meistens erst dann wirkten, wenn der zuständige Minister gar nicht mehr im Amt ist. Karl Lauterbach (SPD) müsse jetzt dringend die Ausgaben im Gesundheitswesen in den Griff bekommen. "Ich gehe davon aus, dass wir bei den Krankenkassen Anfang 2025 im Durchschnitt 0,5 bis 0,6 Beitragssatzpunkte Erhöhung sehen werden, vielleicht auch mehr", sagte Baas. Man käme dann auf durchschnittlich rund 17 Prozent.
"Das größte Problem ist, dass sich diese Entwicklung in absehbarer Zukunft nicht ändern wird. Es stehen weitere teure Gesetze an, und ohne Gegenmaßnahmen werden die Kosten ungebremst steigen. So würde es jedes Jahr zu Beitragserhöhungen kommen", warnt der TK-Chef. "Bis 2030 könnte der durchschnittliche Beitragssatz dann bei 20 Prozent liegen. Ich frage mich: Wie soll das weitergehen? Sollen die Menschen irgendwann ein Viertel ihres Einkommens für die Krankenversicherung ausgeben müssen?"
Die meisten Menschen verfolgten das nicht im Detail. "Wenn Löhne und Beiträge steigen, sehen sie nur, dass die Endsumme ein bisschen höher ist, und glauben, alles sei gut." Müssten sie die Beiträge selbst überweisen, wäre der Widerstand sicherlich viel stärker. "Die Politik versteckt sich hinter dem System und hat keine Angst vor Beitragserhöhungen. Auch das Versprechen, dass die Sozialversicherungsbeiträge insgesamt 40 Prozent nicht übersteigen sollten, ist sang- und klanglos gefallen."
In Bezug auf das milliardenschwere Defizit der gesetzlichen Krankenversicherung sieht Baas eine klare Mitverantwortung beim früheren Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). "Seine Gesetze waren in Summe deutlich teurer, als sie nützlich waren. Da waren auch Geschenke dabei, über die sich bestimmte Lobbygruppen sicherlich gefreut haben", sagte der Kassenchef. "Diese Kosten-Nutzen-Bilanz aufzuarbeiten, wäre wichtiger als die Fokussierung auf einmalige Dinge wie den Maskeneinkauf in der Pandemie."
Das Problem im Gesundheitswesen sei es, dass Gesetze meistens erst dann wirkten, wenn der zuständige Minister gar nicht mehr im Amt ist. Karl Lauterbach (SPD) müsse jetzt dringend die Ausgaben im Gesundheitswesen in den Griff bekommen. "Ich gehe davon aus, dass wir bei den Krankenkassen Anfang 2025 im Durchschnitt 0,5 bis 0,6 Beitragssatzpunkte Erhöhung sehen werden, vielleicht auch mehr", sagte Baas. Man käme dann auf durchschnittlich rund 17 Prozent.
"Das größte Problem ist, dass sich diese Entwicklung in absehbarer Zukunft nicht ändern wird. Es stehen weitere teure Gesetze an, und ohne Gegenmaßnahmen werden die Kosten ungebremst steigen. So würde es jedes Jahr zu Beitragserhöhungen kommen", warnt der TK-Chef. "Bis 2030 könnte der durchschnittliche Beitragssatz dann bei 20 Prozent liegen. Ich frage mich: Wie soll das weitergehen? Sollen die Menschen irgendwann ein Viertel ihres Einkommens für die Krankenversicherung ausgeben müssen?"
© 2024 dts Nachrichtenagentur