- Erneut deutliche Ergebnissteigerung (EBIT +23,7 %)
- Produktionsleistung mit EUR 3,1 Mrd. auf All-Time High
- Auftragsbestand weiterhin auf Top-Level
- Optimistisch ins zweite Halbjahr: Ausblick 2024 bestätigt
Wien, 22.08.2024 - In der ersten Jahreshälfte 2024 hat die PORR ihre solide Performance weiter ausbauen können. Das Betriebsergebnis (EBIT) stieg um 23,7 % auf EUR 42,2 Mio. Leistungssteigerungen, volle Auftragsbücher und die erwartete Trendwende in der europäischen Bauwirtschaft sorgen für einen positiven Ausblick auf die zweite Halbzeit.
"Wir haben im ersten Halbjahr eine Menge weitergebracht und sehr erfreuliche Ergebnisse erzielt", sagt PORR CEO Karl-Heinz Strauss. "Mit selektiven Zukäufen, wie den Kies- und Deponieressourcen der PANNONIA Gruppe und der Straßenbau-Spezialistin Waggershauser Gruppe, haben wir unsere Wertschöpfungstiefe und unser Flächengeschäft weiter ausgebaut. Wir liegen mit unserem Zukunftsprogramm PORR 2025 voll auf Schiene. Und wir haben auch unsere bauliche Leistung weiter gesteigert."
In der Produktionsleistung legte die PORR im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3,3 % zu; insgesamt beträgt diese somit EUR 3.116 Mio. Wachstumstreiber ist hier insbesondere die Infrastruktur, etwa die Bereiche Tunnelbau sowie Großprojekte in Rumänien. Österreich bleibt mit einem Anteil von 44,8 % der wichtigste Markt, gefolgt von Deutschland und Polen.
Infrastrukturelle Großaufträge
Mit EUR 8.564 Mio. steht die PORR aktuell beim dritthöchsten Auftragsbestand in ihrer Unternehmensgeschichte, wenngleich der Auftragseingang in den ersten sechs Monaten mit EUR 3.228 Mio. nicht ganz das Vorjahresniveau erreicht. Der Grund: 2023 sorgte der Brenner Basistunnel für schwer zu überbietende Rekordwerte. In der ersten Jahreshälfte 2024 konnte die PORR nun mit weiteren Großaufträgen wie der bahntechnischen Ausrüstung des Semmering-Basistunnels punkten: PORR stattet gemeinsam mit der Rhomberg Sersa Rail Group den 27 km langen zweiröhrigen Tunnel aus. Ebenfalls zu Buche schlugen Neuaufträge aus der Umwelttechnik wie etwa die thermische Abfallverwertungsanlage mit Energierückgewinnung in Gorlice, Polen, und - nach dem Tief der Vorjahre - erneut wesentliche Aufträge im österreichischen und deutschen Wohnbau. Daneben kamen Großprojekte aus den Bereichen Straßenbau und Datacenter hinzu.
Betriebsergebnis gesteigert
Während die Umsatzerlöse mit einem Plus von 0,6 % auf EUR 2.907,8 Mio. stabil blieben, steigerte die PORR ihr EBIT um 23,7 % auf EUR 42,2 Mio. Das Ergebnis je Aktie zeigte sogar einen Zuwachs um 45,2 % auf EUR 0,45. Zwar erhöhte sich der Personalaufwand inflationsbedingt und aufgrund der Leistungssteigerung im Tiefbau, dem gegenüber konnte die PORR jedoch ihren Materialaufwand und die Aufwendungen für bezogene Leistungen um EUR 41,5 Mio. reduzieren.
Bilanzstruktur erfreulich
Stabil zeigt sich auch die Bilanzstruktur der PORR. Die Bilanzsumme lag zum Stichtag 30. Juni 2024 bei EUR 4.174,8 Mio. (31. Dezember 2023: EUR 4.135,7 Mio.). Besonders erfreulich: Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen verringerten sich gegenüber dem 30. Juni 2023 deutlich um 6,7 % bzw. EUR 127,4 Mio. Das Eigenkapital lag bei EUR 810,6 Mio. Gründe für die Reduktion gegenüber dem Vorjahresultimo (31. Dezember 2023: EUR 860,2 Mio.) waren einerseits die vorzeitige Tilgung von Genussrechtskapital mit einem Nominale von EUR 40,0 Mio. sowie die Zahlung von Hybridkapitalzinsen und der Dividende für das Geschäftsjahr 2023. Die Eigenkapitalquote verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr um rund 1,0 PP auf 19,4 % (30. Juni 2023: 18,5 %).
Die Nettoverschuldung lag zum Stichtag 30. Juni 2024 bei EUR 327,2 Mio. Im Vergleich zum Vorjahr kam es im ersten Halbjahr 2024 zu mehreren Einmaleffekten, darunter kleinere, punktuelle Akquisitionen sowie die vorzeitige Tilgung des Genussrechtskapitals. Insgesamt führte das zu einem außerordentlichen Anstieg um EUR 118,7 Mio. Ohne diese Sondereffekte lag die Nettoverschuldung zum Stichtag bei EUR 208,5 Mio., was einer operativen Reduktion gegenüber dem Vorjahreszeitpunkt um 7,1 % entspricht (30. Juni 2023: EUR 224,3 Mio.).
Der Cashflow aus dem Ergebnis verringerte sich aufgrund hoher bezahlter Steuerbeträge auf EUR 114,1 Mio. Die Verbesserungen im Working-Capital-Management führten jedoch zu einer Steigerung des Cashflows aus der Betriebstätigkeit um EUR 17,9 Mio. Die Akquisitionstätigkeiten des ersten Halbjahrs 2024 sorgten zudem für einen um EUR 61,9 Mio. gestiegenen Cash-Abgang im Investitions-Cashflow. Insgesamt verfügt die PORR weiterhin über mehr als ausreichend hohe Liquiditätsreserven in Höhe von EUR 691,3 Mio.
Ausblick 2024
Der Ausblick bleibt positiv: "Wir gehen heuer von einer Erholungsphase aus. Der Wohnbau schwächelt noch und beeinflusst damit natürlich auch das Gesamtbauvolumen, aber wir erwarten spätestens 2025 eine deutliche Trendwende in der europäischen Bauwirtschaft. Nationale Förderprogramme und Subventionen sorgen hier für den nötigen Investitionsschub", so Karl-Heinz Strauss. Der sonstige Hochbau zeigt sich weitgehend stabil, der Tiefbau profitiert vom Ausbau der digitalen und Energieinfrastruktur - beides schlägt sich im Leitungsbau nieder. "Die PORR ist mit ihrer Expertise und ihrem außerordentlich breiten Leistungsportfolio gerade auch in diesen Bereichen stark präsent und profitiert von dieser Entwicklung."
Basierend auf dem hohen Auftragsbestand von EUR 8.564 Mio. rechnet der Vorstand für 2024 weiterhin mit einer moderaten Leistungssteigerung. Gleichzeitig erwartet er eine Erhöhung des Betriebsergebnisses. Mittelfristig wird von einer Steigerung der EBIT-Marge auf 3,0 % ausgegangen.
Die Einschätzung des weiteren Geschäftsverlaufs orientiert sich an den aktuellen Zielen in den einzelnen Bereichen sowie an den Chancen und Risiken, die sich in den jeweiligen Märkten ergeben. Sollte sich die geopolitische Situation verschärfen, könnte dies negative Auswirkungen auf die PORR und ihre Geschäftstätigkeit haben. Jegliche Beurteilung der wirtschaftlichen Entwicklung ist daher mit Prognoserisiken behaftet.
Alle Daten und Fakten auf einen Blick
Wesentliche Kennzahlen (EUR Mio.) | 1-6/2024 | % ? | 1-6/2023 |
Produktionsleistung1 | 3.116 | 3,3 % | 3.017 |
Durchschnittliche Beschäftigte | 20.823 | 3,4 % | 20.135 |
Auftragsbestand | 8.564 | -4,8 % | 8.995 |
Auftragseingang | 3.228 | -15,2 % | 3.808 |
Umsatz | 2.907,8 | 0,6 % | 2.891,1 |
EBITDA | 148,1 | 8,4 % | 136,7 |
EBIT | 42,2 | 23,7 % | 34,1 |
EBT | 34,8 | 26,4 % | 27,5 |
Periodenergebnis | 27,5 | 47,8 % | 18,6 |
Ergebnis je Aktie (in EUR) | 0,45 | 45,2 % | 0,31 |
Bilanz- und Finanzkennzahlen (EUR Mio.) | 30.6.2024 | % ? | 30.6.2023 |
Bilanzsumme | 4.175 | -2,5 % | 4.280 |
Eigenkapital | 811 | 2,6 % | 790 |
Eigenkapitalquote | 19,4 % | 1,0 PP | 18,5 % |
Nettoverschuldung | 327 | 45,9 % | 224 |
1 Die Produktionsleistung entspricht den Leistungen aller Gesellschaften sowie Arbeitsgemeinschaften (vollkonsolidiert, at-equity, quotal oder untergeordnet) entsprechend der Höhe der Beteiligung der PORR AG.
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