Der Hersteller von Premium-Fitnessgeräten wie stationären Fahrrädern und Laufbändern war während der Corona-Pandemie in den Genuss einer boomenden Sonderkonjunktur gekommen, hatte aber den fatalen Fehler begangen, diese nicht als solche zu interpretieren. So war es gekommen, dass die unvermeidliche Geschäftsnormalisierung nach der Pandemie auf eine Phase des Kapazitätsausbaus traf und das Unternehmen an den Rand des Ruins getrieben hat. Peloton steuerte aber, wenn auch spät, strategisch gegen, wie z.B. mit der Produktionsauslagerung hin zu Auftragsfertigern sowie der Einführung von Mietmodellen anstelle eines Gerätekaufs. Überdies hat man seine Trainingsfahrräder und -Rudergeräte in 800 Hyatt-Hotels installiert. Außerdem arbeitet das Unternehmen mit Drittanbietern wie Amazon und Dick's Sporting Goods zusammen, um seine Produkte breiter verfügbar zu machen.
Aber damit nicht genug: Anfang des Jahres hatte Peloton einen umfassenden Restrukturierungsplan vorgestellt, der einen globalen Personalabbau von 15 %, die Schließung weiterer Einzelhandelsgeschäfte und Änderungen in der internationalen Verkaufsstrategie umfasst. Darüber hinaus hat man seine Schulden restrukturiert, um Liquiditätsengpässe zu vermeiden und sich mehr Zeit für die Umsetzung des Umstrukturierungsplans zu verschaffen.
Die Maßnahmen beginnen mittlerweile Früchte zu tragen. Im vierten Quartal lag der Umsatz bei 643,6 Mio. $ und übertraf damit die Analystenerwartungen von 630,5 Mio. $. Mit einem Umsatzanstieg von 0,2 %, ist Peloton damit das erste Plus im Jahresvergleich seit dem zweiten Quartal 2022 gelungen. Der Nettoverlust verringerte sich zudem von 241,8 Mio. $ im Vorjahr auf nur noch 30,5 Mio. $. Zum zweiten Mal in Folge erzielte Peloton einen positiven bereinigten Kerngewinn und freien Cashflow, was auf das Konto der eingeleiteten Kostensenkungsmaßnahmen gehen dürfte.
Das alles honoriert der Markt heute mit deutlichen Kursgewinnen. Die Aktie ist an der Nasdaq mit einem Kursgewinn von ca. 19 % in den Handel gestartet.
Wir hatten die Aktie von Peloton Interactive seit dem Corona-Hype stets skeptisch begleitet und von einem Kauf abgeraten. Nun muss sich zeigen, ob das Unternehmen aktuell am Scheideweg zu einem nachhaltigen Comeback steht, oder ob die besseren Zahlen lediglich ein Strohfeuer waren.
Oliver Kantimm, Redaktion "Der Aktionärsbrief"
Börsianer lesen Briefe der Hans A. Bernecker Börsenbriefe GmbH unter www.bernecker.info im Abo oder im Einzelabruf!
Aber damit nicht genug: Anfang des Jahres hatte Peloton einen umfassenden Restrukturierungsplan vorgestellt, der einen globalen Personalabbau von 15 %, die Schließung weiterer Einzelhandelsgeschäfte und Änderungen in der internationalen Verkaufsstrategie umfasst. Darüber hinaus hat man seine Schulden restrukturiert, um Liquiditätsengpässe zu vermeiden und sich mehr Zeit für die Umsetzung des Umstrukturierungsplans zu verschaffen.
Die Maßnahmen beginnen mittlerweile Früchte zu tragen. Im vierten Quartal lag der Umsatz bei 643,6 Mio. $ und übertraf damit die Analystenerwartungen von 630,5 Mio. $. Mit einem Umsatzanstieg von 0,2 %, ist Peloton damit das erste Plus im Jahresvergleich seit dem zweiten Quartal 2022 gelungen. Der Nettoverlust verringerte sich zudem von 241,8 Mio. $ im Vorjahr auf nur noch 30,5 Mio. $. Zum zweiten Mal in Folge erzielte Peloton einen positiven bereinigten Kerngewinn und freien Cashflow, was auf das Konto der eingeleiteten Kostensenkungsmaßnahmen gehen dürfte.
Das alles honoriert der Markt heute mit deutlichen Kursgewinnen. Die Aktie ist an der Nasdaq mit einem Kursgewinn von ca. 19 % in den Handel gestartet.
Wir hatten die Aktie von Peloton Interactive seit dem Corona-Hype stets skeptisch begleitet und von einem Kauf abgeraten. Nun muss sich zeigen, ob das Unternehmen aktuell am Scheideweg zu einem nachhaltigen Comeback steht, oder ob die besseren Zahlen lediglich ein Strohfeuer waren.
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