Möglicherweise wird der nächste US-Präsident ein alter Bekannter sein - Donald Trump. Die zum Teil brachiale Steuer-, Wirtschafts- und Handelspolitik seiner ersten Amtszeit ist vielen noch in Erinnerung. Womit aber könnten beziehungsweise müssten deutsche Unternehmen in einer möglichen zweiten Amtszeit des Republikaners rechnen? Ein Research-Team von Roland Berger hat verschiedene ökonomische Politikfelder analysiert und kommt zu einem erstaunlichen Schluss: "Wir erwarten auf ökonomischem Gebiet keine Disruption im Falle einer zweiten Amtszeit für Donald Trump", sagt David Born, Leiter des hauseigenen Thinktanks "Roland Berger Institute", im Interview mit FINANCE-TV. Der erstaunliche Grund: Nach Borns Ansicht habe die Biden-Administration wesentliche Teile von Trumps Wirtschaftspolitik fortgesetzt, beispielsweise Steuersenkungen oder die harte Haltung im Außenhandel mit China. Im Haushaltsbereich erwartet Roland Berger eine Verlängerung der umfangreichen Steuersenkungen aus Trumps erster Amtszeit - diese laufen 2025 eigentlich aus. Eine Vertrauenskrise des Kapitalmarkts hinsichtlich der Solidität der US-Staatsfinanzen befürchtet Born trotzdem nicht, zumindest nicht kurzfristig. Auch das für deutsche Unternehmen wichtige Subventionsprogramm "Inflation Reduction Act" (IRA) werde Trump nicht einkassieren, so Born. Und in der Handelspolitik sei zwar mit scharfer Rhetorik zu rechnen, am Ende aber dann doch eher mit verschiedenen "Deals" als einem großangelegten Handelskrieg der USA gegen China oder die EU. "In Summe könnte der Wirtschaftsstandort USA für deutsche Unternehmen unter Trump sogar noch attraktiver werden", resümiert Born die Analyse seines Teams. Was genau Roland Berger ökonomisch von Trump 2.0 erwartet und welche Analyse deutsche Unternehmen jetzt in der verbleibenden Zeit bis zur US-Präsidentschaftswahl unbedingt noch anstellen sollten, verrät David Born im FINANCE-TV-Talk.