Berlin (ots) -
Sonntagnachmittag hatte ich viele Befürchtungen. Die Bilder aus Großbritannien sind noch ganz frisch: Ein dreifacher Mord, zahlreiche Gerüchte - und schon versammelten sich in zahlreichen Städten rechte Mobs und griffen Unterkünfte von Geflüchteten an. Jetzt Solingen. Eine Terrortat mit drei Toten, begangen von einem Asylsuchenden, der in einer Unterkunft in Tatortnähe lebte. Eine Situation wie gemalt für die extreme Rechte. Ich hatte Furcht, dass viele gewalttätige Neonazis nach Solingen kommen, um solche Bilder zu produzieren wie in Großbritannien. Dem war nicht so, die AfD-Jugend konnte nur wenige Menschen mobilisieren.
Sicher absehbar war das nicht. Aber ich war mit meiner Furcht nicht alleine. Hunderte Menschen, manche Beobachter*innen sagen: deutlich über 1000, waren in Solingen auf der Straße, um sich den Rechten in den Weg und schützend vor die Asylunterkunft zu stellen. Von der christlich geprägten Oma gegen Rechts bis zum jungen autonomen Anarchisten war man sich einig: Das Attentat und die höchstwahrscheinlich dahintersteckende islamistische Ideologie sind widerlich. Die Rechten, deren vorrangiges Ziel es ist, die Tat dafür zu nutzen, alle Geflüchteten zu stigmatisieren, sind aber genauso ablehnenswert.
In Solingen tauschten sich viele über die Tat aus. Den Raum dafür bot eine antifaschistische Kundgebung, bei der es nicht um große Reden ging, sondern um das Zusammenkommen. Andere konzentrierten sich darauf, die Rechten zu stören. Übertönten sie, erschwerten ihre An- und Abreise. Einen schönen Tag hatten die Rechten in Solingen nicht. Das ist gut. Rechten Mobilisierungen muss entgegengetreten werden, bevor sie groß werden. Sonntagabend war meine Furcht geschrumpft, die Antifa war da, als sie gebraucht wurde.
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Sonntagnachmittag hatte ich viele Befürchtungen. Die Bilder aus Großbritannien sind noch ganz frisch: Ein dreifacher Mord, zahlreiche Gerüchte - und schon versammelten sich in zahlreichen Städten rechte Mobs und griffen Unterkünfte von Geflüchteten an. Jetzt Solingen. Eine Terrortat mit drei Toten, begangen von einem Asylsuchenden, der in einer Unterkunft in Tatortnähe lebte. Eine Situation wie gemalt für die extreme Rechte. Ich hatte Furcht, dass viele gewalttätige Neonazis nach Solingen kommen, um solche Bilder zu produzieren wie in Großbritannien. Dem war nicht so, die AfD-Jugend konnte nur wenige Menschen mobilisieren.
Sicher absehbar war das nicht. Aber ich war mit meiner Furcht nicht alleine. Hunderte Menschen, manche Beobachter*innen sagen: deutlich über 1000, waren in Solingen auf der Straße, um sich den Rechten in den Weg und schützend vor die Asylunterkunft zu stellen. Von der christlich geprägten Oma gegen Rechts bis zum jungen autonomen Anarchisten war man sich einig: Das Attentat und die höchstwahrscheinlich dahintersteckende islamistische Ideologie sind widerlich. Die Rechten, deren vorrangiges Ziel es ist, die Tat dafür zu nutzen, alle Geflüchteten zu stigmatisieren, sind aber genauso ablehnenswert.
In Solingen tauschten sich viele über die Tat aus. Den Raum dafür bot eine antifaschistische Kundgebung, bei der es nicht um große Reden ging, sondern um das Zusammenkommen. Andere konzentrierten sich darauf, die Rechten zu stören. Übertönten sie, erschwerten ihre An- und Abreise. Einen schönen Tag hatten die Rechten in Solingen nicht. Das ist gut. Rechten Mobilisierungen muss entgegengetreten werden, bevor sie groß werden. Sonntagabend war meine Furcht geschrumpft, die Antifa war da, als sie gebraucht wurde.
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