Bad Berka (ots) -
Die Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie der Zentralklinik Bad Berka (https://www.zentralklinik.de/unsere-medizin/unsere-fachbereiche/ouc/willkommen.html) hat erneut das Zertifikat als EndoProthetikZentrum (EPZ) erhalten. Die Prüfer des Zertifizierungsinstituts ClarCert bescheinigten dem Zentrum eine hohe Anzahl von durchgeführten Prothesenimplantationen mit dem Nachweis von optimalen Behandlungsabläufen und der Erfüllung der Qualitätsindikatoren. "Damit haben wir seit über zehn Jahren diese Auszeichnung, eine schöne Anerkennung für alle unsere Kolleginnen und Kollegen aus dem ärztlichen, pflegerischen, operationstechnischen Bereich sowie dem medizinischen Dienst", erklärt Chefarzt Prof. Dr. med. Olaf Kilian.
Der Ersatz von Hüft- und Kniegelenken wegen eines Gelenkverschleißes gehört zu den häufigsten Operationen in der Orthopädie. In den vergangenen Jahren haben sich die Operationsmethoden weiterentwickelt. Die Chirurgen des EPZ der Zentralklinik Bad Berka operieren zunehmend minimalinvasiv. Bei Hüftgelenksoperationen wird z. B. die sogenannte AMIS-Technik angewendet. Dabei werden die Implantate nicht seitlich oder von der Rückenseite aus, sondern von vorn eingesetzt. "Dieses Verfahren schont Muskeln, Sehnen und Nerven. Die Muskulatur wird nicht durchtrennt, eingekerbt oder gequetscht, der Blutverlust ist geringer. Der Vorteil ist, dass die Patienten weniger Schmerzen haben, schneller wieder laufen und selbständig ihren Alltag meistern können. Zudem ist das Ausrenk-Risiko geringer", erklärt Prof. Dr. med. Michael Müller, Departmentleiter Orthopädie.
Auch die Liegedauer nach einem Eingriff hat sich verkürzt. So ist es bei einigen Patienten möglich, eine "Hüfte to go" einzusetzen. "Es ist sicher nicht für jeden Mann oder jede Frau geeignet, aber aufgrund zunehmender minimalinvasiver OP-Techniken, kürzerer OP-Zeiten, moderner Schmerztherapie und der entsprechenden präoperativen Vorbereitung kann der Patient theoretisch am OP- oder Folgetag nach Hause gehen. Doch für jeden ist es sicherlich nicht sinnvoll, insbesondere für ältere Patienten die mehr Unterstützung und Mobilisation nach solch einer Hüft-OP benötigen", so Prof. Müller.
Die moderne Endoprothetik hat sich auch bezüglich der eingesetzten Gelenke weiterentwickelt. Die Prothesen und deren Gleitpaarungen sind haltbarer, haben modernere Oberflächen, in welche der Knochen sehr gut einwachsen kann und sind auch zum Teil, insbesondere die Schäfte, deutlich kleiner bzw. kürzer geworden. "Damit können wir insgesamt knochenerhaltender operieren", erklärt Prof. Müller. Beide Hüftgelenke an einem Tag zu operieren, ist inzwischen auch möglich. Dabei müsse allerdings einiges beachtet werden. "Es kommt auf den Operateur und den Patienten an. Ich wäre hier etwas vorsichtiger mit einer sehr raschen Entlassung aus dem Krankenhaus nach doppelseitiger Prothesenimplantation und würde den Aufenthalt im Krankenhaus etwas länger planen. Zwei Hüftendoprothesen bedeuten auch ein doppeltes Risiko für potentielle Komplikationen. Auch muss der Patient nach der OP beide Seiten voll belasten. Das ist zum Teil auch eine koordinative Herausforderung. Der Patient sollte vor der OP gut geschult und vorbereitet sein."
Trotz moderner OP-Techniken und Materialien plädieren Prof. Olaf Kilian und Prof. Michael Müller für einen gesunden Lebensstil, um Gelenkverschleiß vorzubeugen. Gründe, wie angeborene Fehlstellungen, O-Beine oder X-Beine seien ein Risiko. Wer gesunde Gelenke bis ins hohe Alter bewahren möchte, sollte Übergewicht, Sportverletzungen und Überbeanspruchungen vermeiden. "Auch Frakturen führen zu Arthrosen. Beim Hüftgelenk kann eine angeborene Hüftdysplasie oder durchlaufenen Erkrankungen im Kindesalter die Ursache für eine Arthrose sein. Dennoch wissen wir häufig nicht die Ursache, warum manche Patienten eher eine Arthrose bekommen und manche nicht. Eine erbliche Komponente spielt auch eine Rolle", so die Ärzte.
Die zum Verbund der RHÖN-KLINIKUM AG gehörende Zentralklinik Bad Berka zählt mit ihren 21 Fachkliniken und Fachabteilungen sowie ihrer über 120-jährigen Geschichte zu den großen Thüringer Kliniken. Jährlich werden hier rund 40.000 Patienten behandelt, 1.800 Mitarbeitende sind an der Klinik beschäftigt. www.zentralklinik.de
Pressekontakt:
Zentralklinik Bad Berka | Medien und Kommunikation
Anke Geyer
T. +49 361 78928019 | presse@zentralklinik.de
Original-Content von: RHÖN-KLINIKUM AG, übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.de/pm/109212/5852583
Die Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie der Zentralklinik Bad Berka (https://www.zentralklinik.de/unsere-medizin/unsere-fachbereiche/ouc/willkommen.html) hat erneut das Zertifikat als EndoProthetikZentrum (EPZ) erhalten. Die Prüfer des Zertifizierungsinstituts ClarCert bescheinigten dem Zentrum eine hohe Anzahl von durchgeführten Prothesenimplantationen mit dem Nachweis von optimalen Behandlungsabläufen und der Erfüllung der Qualitätsindikatoren. "Damit haben wir seit über zehn Jahren diese Auszeichnung, eine schöne Anerkennung für alle unsere Kolleginnen und Kollegen aus dem ärztlichen, pflegerischen, operationstechnischen Bereich sowie dem medizinischen Dienst", erklärt Chefarzt Prof. Dr. med. Olaf Kilian.
Der Ersatz von Hüft- und Kniegelenken wegen eines Gelenkverschleißes gehört zu den häufigsten Operationen in der Orthopädie. In den vergangenen Jahren haben sich die Operationsmethoden weiterentwickelt. Die Chirurgen des EPZ der Zentralklinik Bad Berka operieren zunehmend minimalinvasiv. Bei Hüftgelenksoperationen wird z. B. die sogenannte AMIS-Technik angewendet. Dabei werden die Implantate nicht seitlich oder von der Rückenseite aus, sondern von vorn eingesetzt. "Dieses Verfahren schont Muskeln, Sehnen und Nerven. Die Muskulatur wird nicht durchtrennt, eingekerbt oder gequetscht, der Blutverlust ist geringer. Der Vorteil ist, dass die Patienten weniger Schmerzen haben, schneller wieder laufen und selbständig ihren Alltag meistern können. Zudem ist das Ausrenk-Risiko geringer", erklärt Prof. Dr. med. Michael Müller, Departmentleiter Orthopädie.
Auch die Liegedauer nach einem Eingriff hat sich verkürzt. So ist es bei einigen Patienten möglich, eine "Hüfte to go" einzusetzen. "Es ist sicher nicht für jeden Mann oder jede Frau geeignet, aber aufgrund zunehmender minimalinvasiver OP-Techniken, kürzerer OP-Zeiten, moderner Schmerztherapie und der entsprechenden präoperativen Vorbereitung kann der Patient theoretisch am OP- oder Folgetag nach Hause gehen. Doch für jeden ist es sicherlich nicht sinnvoll, insbesondere für ältere Patienten die mehr Unterstützung und Mobilisation nach solch einer Hüft-OP benötigen", so Prof. Müller.
Die moderne Endoprothetik hat sich auch bezüglich der eingesetzten Gelenke weiterentwickelt. Die Prothesen und deren Gleitpaarungen sind haltbarer, haben modernere Oberflächen, in welche der Knochen sehr gut einwachsen kann und sind auch zum Teil, insbesondere die Schäfte, deutlich kleiner bzw. kürzer geworden. "Damit können wir insgesamt knochenerhaltender operieren", erklärt Prof. Müller. Beide Hüftgelenke an einem Tag zu operieren, ist inzwischen auch möglich. Dabei müsse allerdings einiges beachtet werden. "Es kommt auf den Operateur und den Patienten an. Ich wäre hier etwas vorsichtiger mit einer sehr raschen Entlassung aus dem Krankenhaus nach doppelseitiger Prothesenimplantation und würde den Aufenthalt im Krankenhaus etwas länger planen. Zwei Hüftendoprothesen bedeuten auch ein doppeltes Risiko für potentielle Komplikationen. Auch muss der Patient nach der OP beide Seiten voll belasten. Das ist zum Teil auch eine koordinative Herausforderung. Der Patient sollte vor der OP gut geschult und vorbereitet sein."
Trotz moderner OP-Techniken und Materialien plädieren Prof. Olaf Kilian und Prof. Michael Müller für einen gesunden Lebensstil, um Gelenkverschleiß vorzubeugen. Gründe, wie angeborene Fehlstellungen, O-Beine oder X-Beine seien ein Risiko. Wer gesunde Gelenke bis ins hohe Alter bewahren möchte, sollte Übergewicht, Sportverletzungen und Überbeanspruchungen vermeiden. "Auch Frakturen führen zu Arthrosen. Beim Hüftgelenk kann eine angeborene Hüftdysplasie oder durchlaufenen Erkrankungen im Kindesalter die Ursache für eine Arthrose sein. Dennoch wissen wir häufig nicht die Ursache, warum manche Patienten eher eine Arthrose bekommen und manche nicht. Eine erbliche Komponente spielt auch eine Rolle", so die Ärzte.
Die zum Verbund der RHÖN-KLINIKUM AG gehörende Zentralklinik Bad Berka zählt mit ihren 21 Fachkliniken und Fachabteilungen sowie ihrer über 120-jährigen Geschichte zu den großen Thüringer Kliniken. Jährlich werden hier rund 40.000 Patienten behandelt, 1.800 Mitarbeitende sind an der Klinik beschäftigt. www.zentralklinik.de
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