Vaduz (ots) -
Mit der Entwicklung eines innovativen Lernmodells an der Berufsmaturitätsschule Liechtenstein (BMS) sollen die zentralen Kompetenzen der BMS-Studierenden für die Welt von morgen gestärkt werden. Damit übernimmt Liechtenstein eine Pionierrolle.
Sehr gut ausgebildete Fachkräfte sind essentiell für eine funktionierende Gesellschaft. Dazu leistet auch die BMS Liechtenstein einen wichtigen Beitrag, da sich ihre Absolventinnen und Absolventen weiterqualifizieren und nach dem erfolgreichen Abschluss der Berufsmatura für gewöhnlich ein Studium anstreben. Sie leistet damit einen wertvollen Beitrag zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit in Liechtenstein, indem sie eine Brücke zwischen Beruf und Studium bildet.
Bewusst neue Wege gehen
Allerdings können Bildungsanbieter wie die BMS auf dem Bildungsmarkt nur bestehen, wenn sie die Bedürfnisse der verschiedenen Gruppen genau kennen und ein entsprechendes Bildungsangebot anbieten. Heutzutage besteht ein hoher Bedarf an flexibilisierten Bildungsgängen, die zeitlich und örtlich unabhängiges Lernen ermöglichen.
Mit dem Liechtensteiner Lernmodell werden durch die innovative Kombination von "Productive Failure" und "Blended Learning" bewusst neue Wege gegangen. In dem Projekt werden neben den Fachkompetenzen die zentralen Kompetenzen der Zukunft wie Problemlösungsfähigkeit, Kreativität und Selbstmanagement gezielt gefördert. "Mit dem neu entwickelten Liechtensteiner Lernmodell wollten wir den Bedürfnissen des Marktes bewusst Rechnung tragen. Die grössere Flexibilität erlaubt zudem, die Attraktivität der Schule für Personen aus einem grösseren geografischen Einzugsgebiet zu erhöhen. Dadurch wollen wir die Anzahl Studierender nachhaltig sichern", erklärt Beat Schuler, Rektor der Berufsmaturitätsschule Liechtenstein.
Im Einklang mit der Bildungsstrategie
Mit dem "Liechtensteiner Lernmodell" wurde an der BMS Liechtenstein mit Unterstützung des Bildungsministeriums und dem Schulamt ein innovatives Lernmodell entwickelt. Das Lerndesign greift Handlungsfelder der Bildungsstrategie 2025plus ("Qualitativ hochwertige Bildung" und "Zukunftsbefähigung") auf und entwickelt sie weiter. "Die BMS setzt mit dem Liechtensteiner Lernmodell ein Leuchtturmprojekt um, welches zukünftig auch von anderen Schulstufen adaptiert werden könnte. Der Bildungsstandort Liechtenstein wird damit insgesamt weiter gestärkt", zeigt sich Bildungsministerin Dominique Hasler erfreut.
Wissenschaftlich fundierte Methode
Das mehrjährige Schulentwicklungsprojekt wird eng durch die renommierten Experten Manu Kapur (Professor für Lernwissenschaften ETH Zürich, Direktor Singapore-ETH Center) und Dominic Hassler (Dozent an der Pädagogischen Hochschule Zürich) wissenschaftlich begleitet. Das Liechtensteiner Lernmodell basiert hauptsächlich auf den beiden Ansatzpunkten "Productive Failure" und "Blended Learning".
"Productive Failure" ist eine wissenschaftlich fundierte Methode, die Lernende mit einer herausfordernden Aufgabenstellung konfrontiert. Das Design der Aufgabe sieht dabei bewusst vor, dass Studierende bei deren Lösung zunächst scheitern werden. "Dadurch müssen die Lernenden ihr gesamtes Vorwissen aktivieren, unterschiedliche Problemlösungsstrategien anwenden und darüber hinaus noch ausgesprochen kreativ agieren. Sie vertiefen damit also nicht nur nachhaltig den Lernstoff, sondern entwickeln mithilfe von Productive Failure zentrale Kompetenzen für die Welt des 21. Jahrhunderts", erklärt Kapur, der auch die Future-Learning-Initiative der ETH Zürich leitet und weltweit in verschiedene nationale Bildungsprojekte involviert ist.
"Blended Learning" befähigt die Studierenden im eigenen Lerntempo, teilweise auch zeit- und ortsunabhängig, eigenverantwortlich strukturiert zu lernen. Dadurch wird nicht nur die individuelle Lebenssituation der Studierenden berücksichtigt, sondern Studierende greifen auch auf Kompetenzen, die sie bereits während der Lehre und im Berufsleben entwickelt haben, zurück.
Die Berufsmaturitätsschule Liechtenstein wurde 1992 als Vorkurs des damaligen Abendtechnikums Vaduz, der Vorläuferinstitution der Universität Liechtenstein, gegründet. In der Zwischenzeit können die Studierenden zwischen fünf verschiedenen Schwerpunkten auswählen. Nach einem erfolgreichen Abschluss stehen den Absolventinnen und Absolventen praktisch alle Türen für ein Studium offen: die Universität Liechtenstein, die Universitäten in Österreich oder die Fachhochschulen in Österreich, Deutschland und in der Schweiz. Aktuell besuchen rund 120 Studierende die Berufsmaturitätsschule Liechtenstein.
Pressekontakt:
Ministerium für Äusseres, Bildung und Sport
Stephan Agnolazza
T +423 236 64 71
stephan.agnolaza-hoop@regierung.li
Original-Content von: Fürstentum Liechtenstein, übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.ch/de/pm/100000148/100922486
Mit der Entwicklung eines innovativen Lernmodells an der Berufsmaturitätsschule Liechtenstein (BMS) sollen die zentralen Kompetenzen der BMS-Studierenden für die Welt von morgen gestärkt werden. Damit übernimmt Liechtenstein eine Pionierrolle.
Sehr gut ausgebildete Fachkräfte sind essentiell für eine funktionierende Gesellschaft. Dazu leistet auch die BMS Liechtenstein einen wichtigen Beitrag, da sich ihre Absolventinnen und Absolventen weiterqualifizieren und nach dem erfolgreichen Abschluss der Berufsmatura für gewöhnlich ein Studium anstreben. Sie leistet damit einen wertvollen Beitrag zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit in Liechtenstein, indem sie eine Brücke zwischen Beruf und Studium bildet.
Bewusst neue Wege gehen
Allerdings können Bildungsanbieter wie die BMS auf dem Bildungsmarkt nur bestehen, wenn sie die Bedürfnisse der verschiedenen Gruppen genau kennen und ein entsprechendes Bildungsangebot anbieten. Heutzutage besteht ein hoher Bedarf an flexibilisierten Bildungsgängen, die zeitlich und örtlich unabhängiges Lernen ermöglichen.
Mit dem Liechtensteiner Lernmodell werden durch die innovative Kombination von "Productive Failure" und "Blended Learning" bewusst neue Wege gegangen. In dem Projekt werden neben den Fachkompetenzen die zentralen Kompetenzen der Zukunft wie Problemlösungsfähigkeit, Kreativität und Selbstmanagement gezielt gefördert. "Mit dem neu entwickelten Liechtensteiner Lernmodell wollten wir den Bedürfnissen des Marktes bewusst Rechnung tragen. Die grössere Flexibilität erlaubt zudem, die Attraktivität der Schule für Personen aus einem grösseren geografischen Einzugsgebiet zu erhöhen. Dadurch wollen wir die Anzahl Studierender nachhaltig sichern", erklärt Beat Schuler, Rektor der Berufsmaturitätsschule Liechtenstein.
Im Einklang mit der Bildungsstrategie
Mit dem "Liechtensteiner Lernmodell" wurde an der BMS Liechtenstein mit Unterstützung des Bildungsministeriums und dem Schulamt ein innovatives Lernmodell entwickelt. Das Lerndesign greift Handlungsfelder der Bildungsstrategie 2025plus ("Qualitativ hochwertige Bildung" und "Zukunftsbefähigung") auf und entwickelt sie weiter. "Die BMS setzt mit dem Liechtensteiner Lernmodell ein Leuchtturmprojekt um, welches zukünftig auch von anderen Schulstufen adaptiert werden könnte. Der Bildungsstandort Liechtenstein wird damit insgesamt weiter gestärkt", zeigt sich Bildungsministerin Dominique Hasler erfreut.
Wissenschaftlich fundierte Methode
Das mehrjährige Schulentwicklungsprojekt wird eng durch die renommierten Experten Manu Kapur (Professor für Lernwissenschaften ETH Zürich, Direktor Singapore-ETH Center) und Dominic Hassler (Dozent an der Pädagogischen Hochschule Zürich) wissenschaftlich begleitet. Das Liechtensteiner Lernmodell basiert hauptsächlich auf den beiden Ansatzpunkten "Productive Failure" und "Blended Learning".
"Productive Failure" ist eine wissenschaftlich fundierte Methode, die Lernende mit einer herausfordernden Aufgabenstellung konfrontiert. Das Design der Aufgabe sieht dabei bewusst vor, dass Studierende bei deren Lösung zunächst scheitern werden. "Dadurch müssen die Lernenden ihr gesamtes Vorwissen aktivieren, unterschiedliche Problemlösungsstrategien anwenden und darüber hinaus noch ausgesprochen kreativ agieren. Sie vertiefen damit also nicht nur nachhaltig den Lernstoff, sondern entwickeln mithilfe von Productive Failure zentrale Kompetenzen für die Welt des 21. Jahrhunderts", erklärt Kapur, der auch die Future-Learning-Initiative der ETH Zürich leitet und weltweit in verschiedene nationale Bildungsprojekte involviert ist.
"Blended Learning" befähigt die Studierenden im eigenen Lerntempo, teilweise auch zeit- und ortsunabhängig, eigenverantwortlich strukturiert zu lernen. Dadurch wird nicht nur die individuelle Lebenssituation der Studierenden berücksichtigt, sondern Studierende greifen auch auf Kompetenzen, die sie bereits während der Lehre und im Berufsleben entwickelt haben, zurück.
Die Berufsmaturitätsschule Liechtenstein wurde 1992 als Vorkurs des damaligen Abendtechnikums Vaduz, der Vorläuferinstitution der Universität Liechtenstein, gegründet. In der Zwischenzeit können die Studierenden zwischen fünf verschiedenen Schwerpunkten auswählen. Nach einem erfolgreichen Abschluss stehen den Absolventinnen und Absolventen praktisch alle Türen für ein Studium offen: die Universität Liechtenstein, die Universitäten in Österreich oder die Fachhochschulen in Österreich, Deutschland und in der Schweiz. Aktuell besuchen rund 120 Studierende die Berufsmaturitätsschule Liechtenstein.
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