PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Den wichtigsten europäischen Aktienmärkten ist am Freitag zum Ende des zeitweise turbulenten Monats August etwas die Luft ausgegangen. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone schloss 0,17 Prozent schwächer bei 4.957,98 Punkten.
Der als vermeintlich schwacher Börsenmonat oft gefürchtete August hatte es in diesem Jahr in sich. Rezessionssorgen hatten Anfang des Monats einen Kursrutsch ausgelöst, von dem sich die Indizes aber schnell wieder erholen konnten. Dazu trugen die Erwartungen an Zinssenkungen bei. Seit seinem in den ersten August-Tagen erreichten tiefsten Stand seit Ende Januar hat der EuroStoxx fast 11 Prozent aufgeholt. Die Monatsbilanz ist positiv, das Plus beträgt 1,7 Prozent.
Außerhalb der Eurozone gab auch der britische Leitindex FTSE 100 am Freitag seine Gewinne ab bei einem Schlussstand von minus 0,04 Prozent auf 8.376,63 Zähler, nachdem er sich anfangs noch seinem Rekordhoch genähert hatte. Der schweizerische Leitindex SMI blieb im Plus mit 0,15 Prozent auf 12.436,59 Punkten.
"Getragen werden die Kurse derzeit von der Zinssenkungsfantasie, die Fed-Chef Jerome Powell in Jackson Hole wieder angefacht hat", stellte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar fest. Im Euroraum hatte sich die Teuerung im August spürbar abgeschwächt und den tiefsten Stand seit drei Jahren erreicht. "Für die Europäische Zentralbank (EZB) steht die Tür für eine Zinssenkung im September sperrangelweit offen", merkte Volkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank an.
Zinssensible Immobilienwerte waren vor diesem Hintergrund die größten Gewinner in Europa. Der Sektor, der durch die Zinserhöhungen in den Vorjahren unter Druck gekommen war, setzte damit seine Erholung fort. Auch die zinssensiblen Versorger waren gefragt. Iberdrola etwa schlossen 0,6 Prozent höher.
Im Ölsektor kam es zu Verlusten. Eni und Totalenergies sanken um bis zu 0,9 Prozent. Die Ölpreise fielen am Freitag deutlich./ajx/nas
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