Japan als erste Börse - dann der Rest der Welt: Nicht erst seit dem "schwarzen Montag" herrscht große Unruhe an den Börsen. Eine wichtige Rolle spielt dabei der japanische Yen, dessen jahrelange Kursschwäche Anleger weltweit zu riskanten Yen-Krediten verlockt hat, die zum erheblichen Teil in Aktien investiert wurden. Das hat sich nun radikal geändert. Es schien drei Jahre lang eine fast todsichere Sache zu sein: Man nehme einen Yen-Kredit zu extrem niedrigen Zinsen um die null Prozent auf und tausche das Geld in Währungen mit höheren Renditeerwartungen. Derartige Yen-Carry-Trades, eine Art Zinsdifferenzgeschäfte, wurden ab 2021 immer beliebter und speisten Käufe bei Tech-Aktien und anderen Risikoanlagen wie Bitcoin in großem Ausmaß. Schätzungen über das Wachstum der spekulativen Yen-Carry-Trades in den letzten drei Jahren schwanken zwischen mehreren Hundert Milliarden Dollar bis hin zu über einer Billion Dollar. Der Chef-Währungsstratege der Großbank Societe Generale, Kit Juckes, jedenfalls bezeichnet den Yen-Carry Trade als "den größten Carry Trade, den die Welt je gesehen hat". Zinswende in Japan stoppt die massive Yen-Abwertung Während die Bank of Japan - Japans Notenbank - in den letzten Jahren stur ihre Negativzinspolitik beibehielt, zogen die Zinsen in den meisten anderen Regionen aufgrund der galoppierenden Inflation kräftig an. Kredite zu quasi Nullzinsen gab es fast nur noch in Yen. Da Zinsdifferenzen die Entwicklung ...Den vollständigen Artikel lesen ...
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