MÜNCHEN (dpa-AFX) - "Münchner Merkur" zu Sachsen/Thüringen:
"Da haben die rebellischen Ossis ja was zusammengewählt! Sieg der Radikalen, Kollaps der Etablierten, Krise der liberalen Demokratie: Egal zu welcher Überschrift man greifen mag, von diesem Wahlsonntag geht 35 Jahre nach der Wiedervereinigung ein zweites Wendesignal aus. 1989 übernahmen die westdeutschen Parteien den Osten, mitsamt Westbindung und "American Way of Life". Geht es nach dem Willen von Sahra Wagenknecht, beginnt nun die "Konterrevolution", zurück in die offenen Arme Russlands. Egal ob die Ampel ihre faktische Abwahl durch den Souverän akzeptiert oder nur ihre Politik mal wieder "besser erklären" will: Die für die Republik zentrale Frage ist jetzt, ob die Union ihre Funktion als Deutschlands stabiles Zentrum verteidigen und konservative Wähler zurückgewinnen kann. Friedrich Merz und Markus Söder scheinen das verstanden zu haben. Jetzt müssen sie auch in der Kandidatenfrage schnell zueinanderfinden."/yyzz/DP/nas