Kommt es bald zu einem Dammbruch an aufgeschobenen PE-Exits? Unser Private-Equity-Markt-Update bei FINANCE-TV mit Branchenveteran Holger Kleingarn von HIG Capital. Die Flaute am deutschen Private-Equity-Markt nimmt für den einen oder anderen Marktteilnehmer bedenkliche Ausmaße an: Nach wie vor kommen nicht genügend Exits aus den PE-Portfolien zum Abschluss, und das verärgert die institutionellen Investoren, die "LPs", von denen die Private-Equity-Fonds ihre Investitionsmittel erhalten. Manche Häuser bringt das in Bedrängnis, weil die LPs aufgrund ausbleibender Rückflüsse wenig Bereitschaft zeigen, im Rahmen von Fundraisings neue Gelder zuzusagen. Branchenveteran Holger Kleingarn, Deutschlandchef des Upper-Midcap-Investors HIG Capital, sieht, dass sich diese Situation auf die verschiedenen Player am PE-Markt auswirkt: "Der Conversion-Druck im M&A-Markt wird höher", sagt Kleingarn gegenüber FINANCE-TV. Mit "Conversion" meint er, dass angefangene Deals dann auch wirklich bis zum erfolgreichen Abschluss durchgezogen werden. "Und diesen Druck haben natürlich auch Private-Equity-Investoren, denn zu deren Geschäft gehört das Verkaufen ja dazu", so Kleingarn. HIG hat rückblickend gutes Timing bewiesen: Die beiden zentralen Fonds für das Investment-Team in der DACH-Region wurden Ende 2020 beziehungsweise im Jahr 2021 aufgelegt, mit einem Gesamtvolumen von über 3 Milliarden Euro. Kleingarn und sein Team befinden sich also mitten in der Investitionsphase und scheinen darauf zu hoffen, von der schwierigen Marktlage zu profitieren: "Für Käufer ist es momentan extrem attraktiv", sagt Kleingarn. "Der M&A-Markt bietet viele Optionen, und die Preise haben sich in die richtige Richtung bewegt." Wird es nun bald zu einem Dammbruch an aufgestauten Private-Equity-Exits kommen? Und wie viele PE-Häuser werden am Ende der Flaute in Deutschland aus dem Geschäft ausscheiden müssen? Holger Kleingarns Einschätzungen hier bei FINANCE-TV.