FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Dienstag gleich zu Handelsbeginn erneut einen Rekord erreicht. Vor Konjunkturdaten aus den USA griffen die Anleger aber nur mit spitzen Fingern zu.
Eine Stunde nach dem Börsenstart behauptete der wichtigste deutsche Aktienindex ein Plus von 0,18 Prozent auf 18.964,86 Punkte. Damit rückt die runde Marke von 19 000 Punkten zunehmend in den Blick. Der MDax der mittelgroßen hiesigen Börsenunternehmen gewann am Dienstagvormittag 0,31 Prozent auf 25 720,60 Zähler. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,1 Prozent nach oben.
Der Dax war am Montag angesichts eines US-Feiertags verhalten in den September gestartet. Mit dem ISM-Einkaufsmanagerindex für die Industrie stehe in den Vereinigten Staaten am Dienstagnachmittag "ein wichtiger Stimmungs- und Frühindikator im Kalender", schreibt die Landesbank Helaba. Sollte die sich abzeichnende leichte Verbesserung Realität werden, wäre das für die US-Notenbank Fed "ein Grund mehr, die Zinsen nicht zu schnell zu senken".
Entscheidend für die amerikanische Geldpolitik sei aber der monatliche US-Arbeitsmarktbericht am Freitag, betonten die Helaba-Experten. Dieser werde entscheiden, wie groß der Lockerungsschritt ausfalle. "Eine massive Eintrübung der Arbeitsmarktlage - die wir nicht erwarten - könnte das Zins-Pendel noch in Richtung 50 Basispunkte treiben."
Bei deutschen Einzelwerten sorgten am Dienstag vor allem Analystenkommentare für Bewegung. Im Dax wiesen die zeitweise stärkeren Aktien der Deutschen Bank noch ein Plus von 0,2 Prozent aus - dank einer Hochstufung auf "Overweight". Die neu für den Wert verantwortliche Barclays-Expertin Flora Bocahut setzt beim deutschen Primus auf einen attraktiven Geschäftsmix für sinkende Zinsen. Das Ergebnispotenzial werde am Markt klar unterschätzt, ihre Prognosen bis 2026 lägen um bis zu 21 Prozent über dem Konsens. Zudem lobte Bocahut den immensen Ausschüttungsspielraum, der vermutlich bald zum Tragen kommen werde.
Bei Puma konnten sich die Aktionäre über einen Kursgewinn von 3,2 Prozent sowie den MDax-Spitzenplatz freuen. Die französische Investmentbank Exane BNP Paribas stufte die Titel des Sportwarenherstellers hoch und empfiehlt sie nun mit "Outperform".
Im Nebenwerte-Index SDax gehörte der Medizintechnikkonzern Drägerwerk mit plus 0,7 Prozent zu den besseren Werten. Das Analysehaus Jefferies stufte die Aktien hoch und spricht nun eine Halteempfehlung aus. Experte Martin Comtesse verwies auf eine deutlich verbesserte Profitabilität.
Dagegen belegten Porsche AG, BMW und Mercedes-Benz mit moderaten Verlusten hintere Dax-Plätze. Exane BNP Paribas nahm die Beobachtung von Porsche und BMW mit "Neutral" und von Mercedes-Benz mit "Underperform" auf. Etwas besser hielten sich Volkswagen mit plus 0,4 Prozent dank des Votums "Outperform".
Für Qiagen ging es um 0,3 Prozent nach unten. Der Labordienstleister und Diagnostikspezialist kündigte die Platzierung einer Wandelanleihe im Umfang von 450 Millionen US-Dollar an.
Die Titel von SDax-Schlusslicht Adesso büßten 3,1 Prozent ein und markierten erneut ein Tief seit Herbst 2020. Als Gründe für die Streichung seines Kaufvotums nannte Jefferies-Analyst Comtesse eine geringe Auslastung der Beschäftigten sowie das schwache Geschäft mit IT-Lösungen./gl/mis
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