PARIS/LONDON (dpa-AFX) - An den europäischen Aktienmärkten bleiben die Anleger nach der August-Rally im September zurückhaltend. Am Vortag konnte sich der EuroStoxx zwar noch ins Plus vorarbeiten, am Dienstag jedoch gab er zuletzt um 0,30 Prozent auf 4958,17 Punkte nach. In Erwartung baldiger Zinssenkungen blicken Investoren weiterhin gespannt darauf, in welchem Ausmaß Konjunkturdaten in den kommenden Tagen diese These stützen.
Außerhalb der Eurozone gab der britische Leitindex FTSE 100 belastet von nachgebenden Rohstoffaktien um 0,35 Prozent auf 8.335,04 Punkte nach, während der Schweizer Leitindex SMI um 0,51 Prozent auf 12.387,73 Zähler fiel.
"Die Anleger warten noch immer auf weitere Erkenntnisse über die Verfassung der wichtigsten Volkswirtschaften der Welt", sagte am Dienstag der Experte Pierre Veyret vom Broker Activtrades. Vor dem am Freitag erwarteten US-Jobbericht könnten diese am Dienstag schon vom ISM-Einkaufsmanagerindex für die US-Industrie kommen. Er rechnet zeitnah wieder mit deutlicheren Schwankungen, sobald die Zahlen bekannt sind und die US-Börsen später aus ihrem verlängerten Wochenende kommen.
Unter den robusten Sektoren waren Versorger. Hier prägten vor allem die Aktien von Orsted das Bild, indem sie in Kopenhagen um 4,2 Prozent anzogen. Eine Auktionsrunde der britischen Regierung für Energieprojekte sei positiv für Windkraftunternehmen mit Anlagen auf hoher See und damit vor allem für Orsted. Auch Iberdrola galt als Gewinner, hier bewegte sich die Aktie zuletzt aber nur auf Vortagsniveau.
Die klarsten Verlierer waren andererseits die Rohstoffwerte, angeführt vom Sektor der Minenwerte mit einem Rücksetzer um 1,5 Prozent sowie der Öl- und Gasbranche mit einem Abschlag von 1,2 Prozent. Hier galten anhaltende Sorgen um die Nachfrage nach Metallen und Treibstoffen in Zeiten einer gedämpften Weltwirtschaft als Belastung.
In Zürich fielen die schwergewichtigen Aktien von Novartis mit einem Minus von 1,1 Prozent negativ auf infolge einer gestrichenen Kaufempfehlung des Investmenthauses Jefferies. Nach Zahlen sackten die Aktien der Partners Group um etwa sieben Prozent ab. Das Ergebnis des Vermögensverwalters enttäuschte die Anleger.
In London überzeugte Watches of Switzerland mit einem Zwischenbericht, der zeigte, dass der Uhrenkonzern auf dem Weg dazu ist, seine Jahresziele zu erfüllen. Ein Plus von 5,8 Prozent war die Folge. Es war damit etwas deutlicher als die 2,8 Prozent bei Ashtead . Der britische Maschinenvermieter übertraf zumindest gewinnseitig die Erwartungen.
In Paris kam es bei Valneva mit einem Anstieg um 4,7 Prozent gut an, dass der Impfstoffhersteller positive Immunogenitäts- und Sicherheitsdaten zum Borreliose-Impfstoffkandidaten VLA15 bekanntgab. Eine zweite Auffrischungsimpfung bestätigte demnach die Notwendigkeit eines Boosters vor jeder Borreliose-Saison./tih/stk
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