NEW YORK (dpa-AFX) - Nach dem langen Wochenende dürften die US-Börsen am Dienstag mit Verlusten in den September starten. Anleger warten auf wichtige Konjunkturindikatoren, die im Laufe der Woche anstehen und Hinweise auf das Ausmaß baldiger Zinssenkungen geben werden.
Der Broker IG taxierte den Dow Jones Industrial eine Stunde vor dem Börsenauftakt ein halbes Prozent tiefer auf 41.335 Punkte. Für den Nasdaq-100 zeichnet sich ein ähnlich großer Abschlag von 0,6 Prozent ab. Beide Indizes hatten im August nach einem anfänglichen Kurseinbruch viel Boden gut gemacht, wobei es dem Dow sogar gelungen war, einen Rekord aufzustellen.
Die Schweizer Bank UBS rechnet damit, dass der September ein weiterer schwankungsreicher Monat wird. Denn in den letzten Jahren sei dieser stets von relativ hohen Kursverlusten geprägt gewesen. Der Trend einer erhöhten Volatilität könne sich fortsetzen angesichts entscheidender Wirtschaftsdaten, die im Wochenverlauf zur Veröffentlichung anstehen, darunter vor allem der Arbeitsmarktbericht am Freitag. Hinzu komme die Tatsache, dass die US-Wahlen nur noch zwei Monate entfernt sind.
Die Experten der UBS erwarten eine weitere Verschärfung des Wahlkampfes. Zu spüren bekommen dies am Dienstag bereits Anleger von US Steel mit einem vorbörslichen Kursrutsch um 4,4 Prozent. Die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris machte sich in einer Rede dafür stark, dass der Stahlkonzern nicht wie geplant vom japanischen Konkurrenten Nippon Steel übernommen wird.
Darüber hinaus wurde Boeing vorbörslich mit 3,7 Prozent durch eine Abstufung der Aktie durch die Experten von Wells Fargo belastet. Für Anleger ungewohnt, spricht mit Matthew Akers ein Analyst ein nun negatives Votum für den Flugzeugbauer aus. Auffällig ist außerdem sein Kursziel, das mit 119 US-Dollar im Analystenuniversum das niedrigste ist. Er fürchtet belastende Entwicklungskosten und die Auswirkungen einer möglicherweise notwendigen Kapitalerhöhung.
Umgekehrt gab es aber ein Analystenlob für Unity Software, hier zog der Kurs vorbörslich um 7,1 Prozent an. Morgan Stanley hatte die Papiere des Unternehmens, das auf Entwicklungsumgebungen für Computerspiele spezialisiert ist, auf "Overweight" hochgestuft. Analyst Matthew Cost betonte, er sei "zuversichtlicher denn je" hinsichtlich der strategischen und wettbewerbsorientierten Position der Entwicklerplattform./tih/mis
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