FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Immobilienaktien haben am Mittwoch zu den besten Werten im schwachen Markt gehört. Neben zunehmenden Zinssenkungshoffnungen nach zuletzt schwachen Konjunkturdaten stützte eine positive Branchenstudie von Kepler Cheuvreux.
Vonovia gehörte dank eines Kursanstiegs um rund 0,8 Prozent zu den besten Werten im Leitindex Dax . Im MDax der mittelgroßen Börsenunternehmen führte TAG Immobilien mit plus 3,2 Prozent die Gewinnerliste an, gefolgt von LEG Immobilien und Aroundtown .
Patrizia eroberte mit einem Anstieg um rund 2,5 Prozent den Spitzenplatz im Nebenwerte-Index SDax . Weit vorne reihten sich dort auch die Aktien von Deutsche Wohnen ein. Auch die Titel von Grand City Properties gehörten zu den Kursgewinnern.
Etwas verhaltener zeigte sich der europäische Sektorindex . Mit einem minimalen Minus hielt er sich im Branchentableau aber noch am besten.
Am Dienstagnachmittag hatten enttäuschende Stimmungsdaten aus der amerikanischen Industrie die Gewinnmitnahmen an den Börsen noch verstärkt. Die zur Wochenmitte veröffentlichten Stimmungsdaten aus dem Dienstleistungssektor im Euroraum belegten für den August zwar dank Frankreich eine Aufhellung. Allerdings wurde eine vorangegangene Schätzung etwas nach unten revidiert. Analysten hatten im Schnitt mit einer Bestätigung der ersten Erhebung gerechnet. Zudem war die Entwicklung in Deutschland unterdurchschnittlich.
Schwache Wirtschaftsdaten schüren seit einiger Zeit dies- wie jenseits des Atlantiks Wachstumssorgen. Im Gegenzug hoffen die Anleger zunehmend, dass die US-Notenbank Fed demnächst erstmals seit Jahren und die Europäische Zentralbank (EZB) ein weiteres Mal die Zinsen senken wird. Davon würde der zinssensible Immobiliensektor besonders stark profitieren.
Das Analysehaus Kepler Cheuvreux hob am Mittwoch die Kursziele für etliche deutsche Immobilienaktien an und bekräftigte Kaufempfehlungen. Die Analysten sehen den hiesigen Wohnimmobilienmarkt gut positioniert für eine weiter überdurchschnittliche Entwicklung und attestiert ihm historisch günstige Bewertungen. Der Beginn eines EZB-Zinssenkungszyklus sollte für Rückenwind sorgen und die Immobilienpreise stützen. Hinzu kämen positive strukturelle Trends wie das Bevölkerungswachstum, niedrige Leerstandsquoten, das nur langsam wachsende Angebot und die dynamisch steigenden Mieten./gl/mne/mis
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