Die Anschlussverkäufe nach dem schwachen Wochenauftakt bleiben aus und der Deutsche Aktienindex kann sich weiter über der wichtigen Unterstützung von 18.500 Punkten stabilisieren. Die Anleger dürften den morgigen Tag mit den US-Arbeitsmarktdaten am Nachmittag abwarten wollen, um ihre nächsten Kauf- oder Verkaufsentscheidungen zu treffen.
Alles dreht sich aktuell um die Frage, ob die Schwäche des amerikanischen Arbeitsmarktes der vergangenen drei Monate ein erstes Anzeichen dafür ist, dass die Wirtschaft in eine Rezession schlingert. Mit dem schwachen Bericht vor vier Wochen wurde die dafür notwendige Bedingung der sogenannten Sahm-Regel erfüllt. Dieser Indikator sagte alle Rezessionen in den USA seit dem Ende des zweiten Weltkrieges korrekt voraus.
Jedoch könnte es diesmal eine Ausnahme von der Regel geben, weil die steigende Arbeitslosenquote auf ein geringeres Tempo bei den Neueinstellungen zurückzuführen ist und nicht auf ein höheres Tempo bei den Entlassungen. Es ist also möglich, dass die US-Wirtschaft immer noch wächst, während die Zahl der Arbeitssuchenden durch Einwanderung oder auch die Trendwende nach der Pandemie zunimmt und allein deshalb die Arbeitslosenquote steigt.
Es wird also nicht nur für die Anleger, sondern auch für die US-Notenbank ein Tanz auf der Rasierklinge, die Daten richtig zu deuten. Investoren sollten aber den generellen Kompass der Fed über ihre Projektionen (Dot-Plot) nicht aus den Augen verlieren. Noch kann sich die Notenbank zwei Senkungen bis zum Jahresende vorstellen. Mehr oder weniger sollte man derzeit nicht erwarten und damit auch die Daten erstmal nicht extrapolieren. Der Trend am Aktienmarkt ist weiterhin nach oben gerichtet.
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