Die Anleger wollten durch den US-Arbeitsmarktbericht heute Klarheit über die Verfassung der amerikanischen Wirtschaft und die bevorstehende Zinswende der Fed bekommen. Zumindest auf den ersten Blick gab es diese auch. Der Stellenzuwachs hat sich im August von den Schockdaten aus dem Juli erholt, wobei letztere allerdings nach einer erneuten Abwärtsrevision auf 89.000 noch schlechter und glanzloser als vor einem Monat daherkommen.
Im August wurden 142.000 neue Arbeitsplätze außerhalb der Landwirtschaft geschaffen, knapp unter den Erwartungen von 160.000. Die Arbeitslosenquote ist nicht weiter gestiegen und verharrte bei 4,2 Prozent. Die schlimmsten Befürchtungen, dass eine Rezession kurz bevorstehen könnte, haben sich damit zunächst nicht bestätigt. Die Daten deuten vielmehr auf ein "Soft Landing"-Szenario hin, weshalb sich die Fed in zwei Wochen auch nicht in die Enge treiben lassen und eine panische Zinssenkung von 50 Basispunkten oder noch mehr beschließen sollte.
Die Stimmung an der Börse aber bleibt angeschlagen, der Deutsche Aktienindex geht in der Nähe des Wochentiefs ins Wochenende. Die Bullen hatten in dieser Woche wenig zu lachen. Fehlten am Dienstag nur zehn Punkte bis zur 19.000er Marke, sind es eine halbe Stunde vor Handelsschluss schon wieder 600 Punkte. Die Abkühlung nach der Rekordjagd am Aktienmarkt könnte aber genau zum richtigen Zeitpunkt gekommen sein. Zwar spricht saisonal auch weiterhin wenig für Aktien, doch diese Skepsis könnte auch der Nährboden für weitere Rekorde sein.
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